Presse

SHIFT-Öko-Zertifikat für Opera Europa

Opera Europa ist eines der ersten fünfzehn europäischen Kulturnetzwerke, die das SHIFT-Öko-Zertifikat erhalten

(PR 16. Februar 2024) Das von Kulturnetzwerken gemeinsam mit Creative Carbon Scotland und der Green Leisure Group entwickelte Projekt zielt darauf ab, die Bemühungen um Nachhaltigkeit zu verbessern, zu messen, zu überwachen und zu bewerten.

Ein Jahr nach dem Start des Pilotprojekts SHIFT Culture Eco-Certificate mit europäischen Kulturnetzwerken hat Creative Carbon Scotland (CCS) zusammen mit seinem Audit-Partner Green Leisure Group (GLG) aus den Niederlanden bekannt gegeben, dass 15 Netzwerke, darunter Opera Europa, die Zertifizierung erreicht haben und ein weiteres Netzwerk darauf hinarbeitet.

Opera Europa hat die Öko-Richtlinien für kulturelle Netzwerke in ihrer Arbeit und Organisation umgesetzt, an Peer-Audits mit anderen Teilnehmern teilgenommen und einen gemeinsamen Entwicklungsworkshop in Brüssel besucht. Schließlich hat die Green Leisure Group die Leitlinien für die Prüfung der einzelnen Netzwerke verwendet, wodurch die Glaubwürdigkeit und Integrität des Zertifizierungsprozesses sichergestellt wurde.

Opera Europa hofft, dass dieses Pilotprojekt auch den breiteren Kultursektor zu aktiven Klimaschutzmaßnahmen anregen und eine neue Zusammenarbeit von gleichgesinnten Netzwerken und Verbänden schaffen wird.

Quellen:
[1] Opera Europa
[2] creative carbon scotland

Oper! Awards 2024: De Nationale Opera Amsterdam ist bestes Opernhaus

Nationale Opera Amsterdam
Nationale Opera Amsterdam. Foto: Ana Paula Hirama (Wikimedia Commons)

Preisverleihung am 29. Januar 2024 im Opernhaus Amsterdam

Die Niederländische Nationaloper wurde von der internationalen Jury des Oper! Awards mit dem prestigeträchtigen Titel “Best Opera Company 2023” ausgezeichnet. (PR 1.2.2024) Am 29. Januar 2024 wurde die Auszeichnung im Rahmen einer Festveranstaltung in der Nationale Opera Amsterdam & Ballet in Amsterdam überreicht. Mit dieser Auszeichnung würdigt die internationale Operngemeinde den künstlerischen Erfolg der Niederländischen Nationaloper unter der Leitung von Direktorin Sophie de Lint.

„De Nationale Opera Amsterdam unter ihrer Intendantin Sophie de Lint zeigt in vorbildlicher Weise, wie ein Opernhaus in einer diversen, modernen Stadtgesellschaft Relevanz und Akzeptanz erzeugen kann. Anspruchsvolle Angebote und die passende Ansprache bringen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Prägung und Interessen unter das gemeinsame Dach des Hauses am Waterlooplein. Zugleich bleibt in Programmierung und Wahrnehmung der Identitätskern als Opernhaus im Vordergrund und verankert die Kunstform damit selbst in der Zukunft.

Die exzellente Auswahl von Künstlern und ihre passenden Kombinationen für einen weit gespannten Werkkanon aus Raritäten, Klassikern und wirkungsstarken, nachhaltigen Uraufführungen lässt jede Premiere zu einem künstlerischen Erlebnis von ganz besonderem Interesse werden. Ein Haus für die Stadt, das zugleich als überaus souveräner Akteur im internationalen Operngeschäft nicht wegzudenken ist“, so Ulrich Ruhnke, Jury-Vorsitzender der OPER! AWARDS in der Begründung für die Wahl des Hauses.

Sophie de Lint kommentiert diese Nachricht wie folgt: “Wir sind sehr stolz auf diese prestigeträchtige Auszeichnung. An der Erstellung unseres Programms sind viele Menschen beteiligt, daher gehört diese Auszeichnung all unseren großartigen Kollegen, Künstlern und Partnern, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir sehen den Preis in erster Linie als Ermutigung, weiter hart an der Stellung der Oper in der heutigen und zukünftigen Gesellschaft zu arbeiten. Nachhaltigkeit in all ihren Aspekten ist für uns ein wichtiges Thema. Wir werden auch weiterhin nach neuen Machern im Kontext der Oper suchen, die uns mit ihren Klängen und Geschichten inspirieren und unsere Kunstform weiter bereichern. Kurzum: Es gibt noch viel zu tun!”

Die Übertragung der festlichen Verleihung der Preise in der Nationale Opera Amsterdam steht auf der Seite der Oper! Awards als Aufzeichnung zur Verfügung. Dazu gibt es das Programmheft (im PDF-Format), das Informationen zu allen zwanzig Preisträgern enthält.

(Quelle: OPER! AWARDS und Nationale Opera Amsterdam)

„Oper! Award 2024“ für Paul Zoller: Auszeichnung für sein Bühnenbild zu Massenets Oper „Hérodiade“ an der Deutschen Oper am Rhein

Szene aus Jules Massenets „Hérodiade“ im Opernhaus Düsseldorf
Szene aus Jules Massenets „Hérodiade“ im Opernhaus Düsseldorf mit Bogdan Baciu (Hérode, ganz rechts), Andreas Bittl (Schauspieler Hérode), Statisterie der Deutschen Oper am Rhein. Foto: Hans Jörg Michel

(PR 1. Februar 2024) Der Bühnenbildner Paul Zoller ist bei der Verleihung der „Oper! Awards 2024“ am 29. Januar 2024 in der Nationale Opera Amsterdam ausgezeichnet worden: in der Kategorie „Bestes Bühnenbild“ wurde er u. a. für die Neuproduktion von Jules Massenets Oper „Hérodiade“ geehrt, die am 27. Mai 2023 im Opernhaus Düsseldorf Premiere feierte.

Seine Bühnenbilder seien „eine Herausforderung für Werkstätten und Bühnentechnik, ein Triumph bei Publikum und Kritik“, heißt es im Programmheft zur Verleihung der „Oper! Awards 2024“.

Eines der Bühnenbilder, für die Paul Zoller ausgezeichnet wurde, entstand im Frühjahr 2023 für Jules Massenets „Hérodiade“ an der Deutschen Oper am Rhein: Gemeinsam mit Lorenzo Fioroni (Inszenierung) und Katharina Gault (Kostüme) setzte Paul Zoller die biblische Geschichte im Stil einer Collage mit zahlreichen Anspielungen und Versatzstücken aus verschiedenen Epochen und kulturellen Zusammenhängen in Szene. „Die Innen-, Außen- und Wüstenräume für Massenets Hérodiade in Düsseldorf behielten ihr Geheimnis und öffneten gleichzeitig Assoziationsflächen“, so die Jury-Begründung.

Marie Jacquot wird Chefdirigentin des WDR Sinfonieorchesters

(Bild: Julia Wesely) Damit folgt die 1990 in Paris geborene Künstlerin auf Cristian Măcelaru, der noch bis 2025 Chefdirigent und in der Saison 2025/26 Artistic Partner des Orchesters sein wird. Der Vertrag beginnt mit der Spielzeit 2026/27 und beläuft sich auf zunächst vier Jahre.

Damit hat Köln erstmals eine weibliche Dirigentin in fester Anstellung. Da ist das WDR Sinfonieorchester mutiger als das Gürzenich-Orchester, das gerade einen neuen GMD unter Vertrag genommen hat. Aber das ist natürlich nicht der Grund, sie an den Rhein zu holen. Sie verfügt bereits über einen hervorragenden Ruf in der internationalen Msuikwelt, dirigiert souverän Opern wie Konzerte und Neue Musik, ist seit dieser Spielzeit Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker und designierte Chefdirigentin des Royal Danish Theatre in Kopenhagen. „Marie Jacquot verstand es vom ersten Augenblick an, das Orchester mitzureißen (2022 dirgierte sie zum ersten Mal das WSO). Natürlich, sympathisch, auf Augenhöhe und absolut überzeugend“, so der Orchestervorstand über das letzte gemeinsame Projekt. „Wir freuen uns riesig auf unsere neue Chefdirigentin und all die musikalischen Momente, die wir mit ihr erleben dürfen.“

Ein Interview mit Jacquot finden Sie hier.

Gabriel Feltz geht nach Kiel

Gabriel Feltz. Foto: Franziska Strauss

Der Verwaltungsrat des Theater Kiels hat den amtierenden Generalmusikdirektor des Theater Dortmunds, Gabriel Feltz, zum neuen Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt und des Theaters Kiel ernannt.

Feltz, der seinen Vertrag in Dortmund auf eigenen Wunsch nicht mehr verlängerte, wurde sowohl durch das Philharmonische Orchester als auch die Künstlerinnen und Künstler des Theaters Kiel ausgewählt. Mitbestimmungspflichtig war darüber hinaus die Kieler Selbstverwaltung.

Das Votum fiel dabei auf den derzeitigen Generalmusikdirektor aus Dortmund, Gabriel Feltz. Feltz hat an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin studiert und war bereits an der Hamburger Staatsoper, den Städtischen Bühnen Lübeck und dem Bremer Theater engagiert.

„Ich freue mich sehr auf diese neue künstlerische Herausforderung in der Landeshauptstadt“, sagt Gabriel Feltz. „Bereits in der nächsten Saison möchte und werde ich sehr gerne erste Akzente sowohl im Opernhaus als auch für den Konzertbetrieb setzen. Ich bedanke mich bei den Kolleginnen und Kollegen des Philharmonischen Orchesters Kiel sowie bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Theaters für das Vertrauen in meine Person. Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk und ein guter Ausblick zum Jahreswechsel.“

Am Theater Dortmund freut man sich für die neuen Aufgaben des amtierenden Generalmusikdirektors. Opernintendant Heribert Germeshausen meint zur Kieler Wahl: „Ich gratuliere Gabriel Feltz zur neuen Aufgabe in Kiel und freue mich sehr mit ihm. Den Kielern gratuliere ich für eine erstklassige Wahl. Sie bekommen einen hochprofessionellen und gradlinigen Künstler, der für die Sache brennt und für seine Musikerinnen und Musiker stets ansprechbar ist.“

Bayerische Staatsoper: Nächste Auszeichnung für „Bluthaus” – Theaterpreis „Der Faust” für Vera-Lotte Boecker

Vera-Lotte Boecker als Nadja in „Bluthaus“. Foto: Monika Rittershaus

Vera-Lotte Boecker erhält den Deutschen Theaterpreis Der Faust in der Kategorie „Darsteller:in Musiktheater” für ihre Rolle der Nadja in der Produktion Bluthaus.

(PR 27. November 2023) Bei der Preisverleihung im Thalia Theater Hamburg nahm sie den Preis entgegen. Die Oper von Georg Friedrich Haas mit Texten von Händl Klaus ist eine Produktion der Bayerischen Staatsoper und des Residenztheaters München und feierte im Rahmen des ersten Ja, Mai-Festivals 2022 Premiere.

Aus dem Urteil der Jury:

„Vera-Lotte Boecker steht als Nadja in Georg Friedrich Haas‘ ‚Bluthaus’ im Zentrum einer verstörenden Geschichte um Inzest und Mord. Mit höchster Virtuosität und Intensität, stimmlich und darstellerisch überragend, nimmt sie die Zuschauenden mit auf eine Höllenfahrt und verwandelt die schwierigsten musikalischen Gesangslinien in Fieberkurven gebündelter Energie.
Wie sie beim Versuch, das Haus der Eltern zu verkaufen, von inneren Dämonen heimgesucht wird und dem Missbrauch des Vaters im Makler ein zweites Mal begegnet, führt an die Grenzen des Möglichen und Erträglichen. Ihre vollkommene Konzentration und Hingabe machen Vera-Lotte Boeckers Spiel zu einem Ereignis.“

Schauspiel Köln – DER FAUST für Stefan Bachmann und JOHANN HOLTROP

Da knallten die Sektkorken! Stefan Bachmann und das Schauspiel Köln freuen sich über den FAUST. Foto: Krafft Angerer
(PR 27. November 2023) Das Schauspiel Köln gratuliert von Herzen seinem Intendanten Stefan Bachmann zur Auszeichnung mit dem Theaterpreis »Der Faust« in der Kategorie Inszenierung Schauspiel für JOHANN HOLTROP – ABRISS DER GESELLSCHAFT!
 
Wir freuen uns mit dem gesamten Ensemble und allen Beteiligten dieser bemerkenswerten Koproduktion zwischen Schauspiel Köln und Düsseldorfer Schauspielhaus!
 
Und für alle Interessierten: Es gibt noch Vorstellungstermine in Köln. Am 01 DEZ sowie 19 und 27 JAN haben alle, die den Abend noch nicht gesehen haben genauso die Chance auf Tickets wie Wiederholungstäter*innen. Das Schauspiel Köln lädt alle herzlich dazu ein, sich diesen bemerkenswerten Abend noch einmal anzusehen.
 
Eintrittskarten und alle Infos gibt es hier

Theater und Philharmonie Essen erhält zwei Theaterpreise DER FAUST

Das beindruckende Bühnebild der Dogville-Insenierung. Foto: Matthias Jung

Auszeichnungen für Regisseur David Hermann (Oper „Dogville“ am Aalto Musiktheater) sowie Regisseur Thomas Krupa und VR-Artist Tobias Bieseke (VR-Film „Die Wand (360°)“ am Schauspiel Essen)

(PR 26. November 2023) Die Theater und Philharmonie Essen (TUP) darf sich über die Verleihung von gleich zwei Theaterpreisen DER FAUST freuen: Am Samstagabend erhielten im Thalia Theater Hamburg sowohl Regisseur David Hermann für seine Inszenierung der 2023 am Aalto Musiktheater uraufgeführten Oper Dogville von Gordon Kampe als auch Regisseur Thomas Krupa und VR-Artist Tobias Bieseke für ihren 2022 unter der Intendanz von Christian Tombeil am Schauspiel Essen entstandenen VR-Film „Die Wand (360°)“ die renommierte Auszeichnung.

Screenshot aus dem VR-Film “Die Wand (360°)” nach dem Roman von Marlen Haushofer.
VR-Fassung von Thomas Krupa. Foto: collective archives

In der Jury-Begründung zur Auszeichnung von David Hermann heißt es: „In enger Zusammenarbeit mit seinem Team Jo Schramm und Tabea Braun schafft David Hermann das Vexierbild einer Gesellschaft, hinter deren Fassade bürgerlichen Anstands sich zunehmend Abgründe auftun. Dabei gelingt es ihm, die zahlreichen Figuren, denen sich Hauptfigur Grace auf ihrem Passionsweg in eine dunkle Welt der Ausbeutung und Demütigung ausliefert, intensiv, präzise und detailreich zu zeichnen. Die albtraumhafte Erzählung entfaltet eine starke Sogwirkung und kulminiert in einem großen effektvollen Finale.“

„‘Die Wand (360°)‘ zu einem grandiosen doppelten Spiel, in dem sich der Inhalt der Romanvorlage von Marlen Haushofer mit dem gewählten Erzählformat ständig neu spiegelt und kommentiert. Der Produktion ist anzumerken, mit wieviel Spaß an der Erkundung dieses innovativen Formats sie entwickelt, wie detailreich sie erdacht und umgesetzt wurde. Es gibt kein Backstage – alles kann gesehen und erkundet werden. Regie, Schauspiel, Bühnenbild, Ausstattung und Soundscape verweben sich zu einem beeindruckenden Gesamterlebnis“, so die Jury in ihrer Begründung zur Auszeichnung für Thomas Krupa und Tobias Bieseke.

Dr. Merle Fahrholz, Intendantin des Aalto Musiktheaters, freut sich über die Verleihung: „David Hermanns intensive Inszenierung hat maßgeblich zum großen Publikumserfolg von ‚Dogville‘ beigetragen – nicht zuletzt in der Verbindung mit Jo Schramms ebenfalls nominiertem spektakulären Bühnenbild. Diese großartige Auszeichnung gilt auch dem gesamten Bühnen- und Produktionsteam des Aalto-Theaters, das diese anspruchsvolle Produktion zu einer perfekten Umsetzung gebracht hat. Ebenso freue ich mich für meinen Vorgänger Hein Mulders, der die Uraufführung von Gordon Kampes Oper auf den Spielplan des Aalto Musiktheaters gebracht hat.“

Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST ist ein Preis von Theaterschaffenden für Theaterschaffende. Er wird seit 2006 verliehen und ehrt herausragende künstlerische Leistungen, die die Vielfalt der Theaterlandschaft in Deutschland widerspiegeln.

Zum Tod von Franz Xaver Ohnesorg

Das Innere der Kölner Philharmonie, die Franz Xaver Ohnesorg als Gründungsintendant als eines der führenden Konzerthäuser der Welt etablierte. Foto: koelnmusik/Matthias Baus

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker kondoliert Angehörigen

(PR 17. November 2023) Der ehemalige Intendant der Kölner Philharmonie, Franz Xaver Ohnesorg, ist überraschend im Alter von 75 Jahren gestorben.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker reagierte mit großer Bestürzung auf den Tod Franz Xaver Ohnesorgs. „Als Gründungsintendant der Philharmonie hat er unserem 1986 eröffneten Konzertsaal schnell zu internationalem Ruhm verholfen. Unvergessen bleibt sein Meisterstück: Für die von ihm jahrelang geplante Musik-Triennale 2000 konnte er alle ‚Big Five‘-Orchester gewinnen, die binnen weniger Tage in der Philharmonie gastierten. Ohnesorg hat Star-Dirigenten und erstklassige Sängerinnen und Sänger auf die Bühne gebracht, er hat die Philharmonie in die erste Liga der Konzerthäuser der Welt geführt.

Die Stadt Köln hat Franz Xaver Ohnesorg viel zu verdanken, er war ein Kulturmanager durch und durch. In Gedanken bin ich bei seiner Familie, der ich im Namen der Stadt Köln und auch persönlich für die kommende Zeit viel Kraft wünsche.“

Mit gerade einmal 30 Jahren wurde Franz Xaver Ohnesorg Orchesterdirektor der Münchner Philharmoniker und gewann 1979 Sergiu Celibidache als neuen Generalmusikdirektor. Nach fünf Jahren zog es den gebürtigen Bayern nach Köln, zunächst als Direktor, danach als Intendant der 1986 eröffneten Kölner Philharmonie. Ohnesorg prägte ihr Profil als Konzerthaus für die Weltelite ebenso wie für Nachwuchsmusikerinnen und -musiker.

Mit der Gründung der MusikTriennale Köln 1994 etablierte Ohnesorg ein Festival für zeitgenössische Musik, welches das Publikum neugierig auf viele verschiedene musikalische Formen machte. „Als Intendant eines solchen Hauses sollten Sie sich als großer ‚Ermöglicher’ begreifen“, sagte Ohnesorg über seine Aufgabe in Köln.

1999 folgte er dem Ruf an die New Yorker Carnegie Hall, sodass er Köln und seine Kölner Philharmonie nach 16 Jahren verließ. 2002 zog es ihn zurück nach Europa, er wurde Intendant der Berliner Philharmoniker. Schon seit 1996 war Franz Xaver Ohnesorg künstlerischer Leiter des Klavierfestival Ruhr, eine Aufgabe, der er sich nach Beendigung seiner Tätigkeit in Berlin 2003 mit großer Energie widmete.

Ohnesorg ist der Kölner Philharmonie immer eng verbunden geblieben. Regelmäßig besuchte er Konzerte in der Philharmonie, besonders die seines Kölner Kammerorchesters, das erst im März dieses Jahres ein Gala-Konzert zum 100. Jubiläum veranstaltete. Es fiel zeitlich zusammen mit seinem 75. Geburtstag. Noch am 21. September 2023 hatte die Oberbürgermeisterin mit Franz-Xaver Ohnesorg gemeinsam das 100. Jubiläum des Kölner Kammerorchesters im Hansasaal des Historischen Rathauses gefeiert und versprochen, auch zukünftig Kammermusik im Hansasaal zu ermöglichen und das erste Konzert Franz-Xaver Ohnesorg zu widmen.

Quelle: Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Opera Europas Eva-Kleinitz-Stipendium

Opera Europa vergibt zum dritten Mal die Eva-Kleinitz-Stipendien, mit denen die Karriere talentierter junger Künstler:innen gefördert werden soll.

(PR 10. November 2023) Opera bittet Europa um Bewerbungen für eine begrenzte Anzahl von Stipendien in Höhe von jeweils bis zu 3.000 € für Sängerinnen und Sänger, die derzeit eine Vollzeitausbildung an einer Universität oder einem Konservatorium absolvieren. Es sollen junge Sängerinnen und Sänger von höchster Qualität unterstützt werden, für die ein solches Stipendium einen wichtigen Beitrag dazu leisten könnte, ihr Studium fortzusetzen oder den nächsten Schritt in den Beruf zu machen.

Es wird eine Vorauswahl der Bewerber getroffen, und die ausgewählten Sängerinnen und Sänger werden zu einer Runde von Online-Vorspielen eingeladen.

Das Stipendium erinnert an Eva Kleinitz, die bis zu ihrem Tod im Mai 2019 Direktorin der Opéra National du Rhin und ehemalige Präsidentin von Opera Europa war, und wird durch ein Vermächtnis in ihrem Testament finanziert, das speziell für die Förderung junger Sängerinnen und Sänger bestimmt ist.

Die Jury besteht aus dem Künstlermanager Jonathan Groves, der künstlerischen Leiterin von La Monnaie Bettina Giese und der Regisseurin Nicola Raab.

Nähere Informationen finden sie auf Website von Opera Europa.

Quelle: opera-europa.org

International Opera Awards 2023 in der Polish National Opera

Die Polnische Nationaloper in Warschau. Bild: WikiCommons

(PR 9. November 2023) Die Polnische Nationaloper war am 9.11.2023 Gastgeberin der Verleihung der International Opera Awards 2023. Die 2012 etablierten International Opera Awards sind die jährliche Feier für herausragende Leistungen in der internationalen Opernszene. Ziel der Preise ist es, Erfolge anzuerkennen und zu prämieren, Stipendien für aufstrebende Talente zu schaffen und das Profil der Oper zu schärfen. Die diesjährige Jury stand unter dem Vorsitz von John Allison, dem Herausgeber der Zeitschrift Opera.

Im Rahmen der Gala traten herausragende junge Sänger:innen auf: ehemalige Gewinner des Stanisław-Moniuszko-Gesangswettbewerbs, die inzwischen eine erfolgreiche internationale Karriere gemacht haben, aufstrebende Talente der Opernakademie der Polish National Opera sowie die Preisträger der diesjährigen Opera Awards. Das Programm kombiniert die schönsten Fragmente aus Moniuszkos Opern mit Perlen des internationalen Opernrepertoires. Andriy Yurkevych dirigierte die Solisten, den Chor und das Orchester der Polish National Opera.

Die Aufzeichnung der Live-Übertragung aus Warschau kann noch bis zum 21.12.2023 auf der OparaVision-Website aufgerufen werden.

Quelle: operavision.eu

Christoph Müller verlässt das Gstaad Menuhin Festival & Academy Ende 2025

(PR 27. Oktober 2023) Nach Abschluss des dreijährigen Zyklus „Wandel 2023 – 2025“ beendet Christoph Müller Ende 2025 sein Engagement als künstlerischer Leiter des Gstaad Menuhin Festival & Academy.

Festivalzelt Gstaad Festival Orchestra, Sol Gabetta. Foto: Raphael Faux
Festivalzelt Gstaad Festival Orchestra, Sol Gabetta. Foto: Raphael Faux

Seit 2002 stellte Müller das Festival im Berner Oberland neu auf und etablierte es in der internationalen Festspielszene – mit Angeboten zur Talentförderung wie die Gstaad Academy und dem Aufbau des Gstaad Festival Orchestra. Persönlichkeiten wie Cecilia Bartoli und Sir András Schiff gewann er langfristig für das Festival und entwickelte MusikerInnen wie Sol Gabetta oder Andreas Ottensamer zu etablierten künstlerischen Festival-Partnern. Die Publikumszahlen konnte er dabei beinahe verdoppeln.

Christoph Müller. Foto: Adrian Moser

Mit der Ausgabe 2025 werden es 24 Festivalprogramme sein, die Christoph Müller gestaltet hat. „Ich habe dem Gstaad Menuhin Festival viel zu verdanken (…)“, sagt Christoph Müller. „Als damals knapp über 30-jähriger erhielt ich vom Verwaltungsrat seit 2002 viel Zeit, das Festival von Grund auf neu zu positionieren. So war ein organisches Wachstum möglich, und neue Formate und Gefäße haben sich natürlich in das Wachstum eingefügt (…). Nach reiflicher und langer Erwägung bin ich jedoch zur Entscheidung gekommen, dass nach Abschluss des Zyklus ‘Wandel’ (…) der ideale Zeitpunkt gekommen ist, die künstlerische Leitung in andere Hände zu übergeben.“

Unter der Leitung Christoph Müllers entwickelte sich das Festival im Berner Oberland vom reinen Konzertfestival zum vielseitigen Festivalbetrieb inklusive Talentförderung und Vermittlung. Neben der Weiterentwicklung des Konzertbetriebs mit über 50 Konzerten in den Bereichen Kammermusik, Sinfonik, konzertante Oper und „Today’s Music“ baute Müller seit 2008 schrittweise die Gstaad Academy mit ihren 5 Academies, das Gstaad Festival Orchestra, die digitalen Angebote im Rahmen von Gstaad Digital Festival sowie weitere Projekte auf. Aushängeschild der Gstaad Academy ist die 2014 lancierte Gstaad Conducting Academy, die in ihrer Einzigartigkeit europaweit eine Sonderstellung einnimmt.

Christoph Müller ist es gelungen, zahlreiche renommierte Musikerpersönlichkeiten und Orchester langfristig an das Festival zu binden und Musikerinnen und Musiker wie Khatia Buniatishvili, Patricia Kopatchinskaja, Sol Gabetta oder Andreas Ottensamer von damals noch weniger bekannten Ausnahmetalenten kontinuierlich zu etablierten künstlerischen Partnern des Festivals zu entwickeln.

„Mit großem Bedauern, aber auch mit Verständnis nehmen wir den Entscheid unseres Artistic Directors zur Kenntnis“, sagt Aldo Kropf, Präsident des Verwaltungsrates. „Christoph Müller hat mit bewundernswertem Ideenreichtum und großer Kreativität das Festival im Sinne unseres Gründers kontinuierlich weiterentwickelt und in der nationalen und internationalen Festivalszene etabliert. (…) Die Suche nach einer Nachfolge ist auch im Hinblick auf die Infrastrukturthematik und die Pläne für eine Gstaad Concert Hall Herausforderung wie Opportunität zugleich. Der Verwaltungsrat wird sich anlässlich einer Klausurtagung am 30. Oktober intensiv mit der neuen Ausgangslage auseinandersetzen.“

Quelle: https://www.pressegroup.com/

Asmik Girgorian und Jakub Józef Orlinski gewinnen den OPUS KLASSIK in der Kategorie Sängerin/ Sänger des Jahres!

Jakub Jósef Orlinski. Foto: Honorata Karapuda. Asmik Grigorian. Foto: GW, Cosemtics J Frankl

(PR 15. September 2023) Asmik Grigorian (Siehe Beiträge Klassikfavori) gilt als eine der größten Stimmen der Gegenwart! Die New York Times nennt sie „eines der furchterregendsten dramatischen Talente ihres Fachs”, die Times feiert ihre „umwerfende Vielseitigkeit”, Le Monde schwärmt von ihrer „Stimme, die etwas Wildes hat” und die Süddeutsche Zeitung nennt sie eine „Magierin”. Egal, ob im Lied oder in der Oper: Asmik Grigorian zieht das Publikum in ihren Bann! Der vielfach preisgekrönte Countertenor Jakub Józef Orlinski (siehe Beiträge klassikfavori) steht ihr in nichts nach, auch wenn er das Barock-Repertoire pflegt. Anfang Oktober bringt er ein neues Album mit Werken von Monteverdi, Caccini, Strozzi, Cavalli, Kerll und Weltersteinspielungen u.a. von Giovanni Cesare Netti beim Label Warner Classic/ Erato heraus. Begleitet wird er von den Barockprofis Il Pomo d’Oro. 10 Tage später erscheint Asmik Grigorian als Solistin neben Matthias Goerne in Schostakowitschs 14. Sinfonie beim Label Alpha. Es spielt das Orchestre Philharmonique de Radio Franc unter Mikko Franck.

Arbeits- und Recherchestipendien an Musiker 2024 Bewerbungen sind bis 30. September 2023 möglich

(PR 23. August 2023) Wie schon in den Vorjahren vergibt die Stadt Köln auch 2024 wieder Arbeits- und Recherchestipendien. Sie dienen der Förderung von künstlerisch-wissenschaftlicher Forschung sowie der Vorbereitung von Vorhaben in den Bereichen Alte Musik, Klassik, Globale Musik, Jazz, Neue Musik, Elektronik und Klangkunst. Ziel ist es, freiberuflich professionelle Musiker*innen, Komponist*innen, Klangkünstler*innen und Programmacher*innen in ihrem Schaffensprozess zu unterstützen. Voraussetzung für die Vergabe ist der Nachweis über eine mehrjährige, musikalisch wertvolle Tätigkeit im Bereich der Improvisation, Interpretation, Komposition oder Programmgestaltung. Die Jurymitglieder sind:

Pamela Coats – Klarinettistin Simone Dudt – Generalsekretärin des European Music Council Frank Gratkowski – Saxophonist Johannes Jansen – Musikjournalist Leonie Reineke – Musikredakteurin Franziska Windisch – Klangkünstlerin Dr. Hermann-Christoph Müller – Referent für Musik im Kulturamt Weitere Infos. Der Antrag muss über das Online-Förderportal gestellt werden. Rückfragen zu den Stipendien beantwortet Sylvia Hecker telefonisch unter 0221/221-22217, und per E-Mail an sylvia.hecker@stadt-koeln.de.

Linos Festival 2023 im Sancta Clara Keller in Köln

(PR 19. August 2023) Das Linos Piano Trio lädt zum Linos Festival vom 15.-17. September in den Kölner Sancta Clara Keller ein und besucht „The Dark side of the Moon”! Die Wirkung von Licht, Schatten und Dunkelheit auf das menschliche Bewusstsein wird in drei Abendkonzerten und zwei Familienkonzerten ausgelotet. Und die Errungenschaft der Elektrifizierung durch ein Kerzenlicht-Konzert gewürdigt. Unter anderem steuern Ensemblemitglieder Eigenkompositionen bei und bearbeiten unter anderem Schönbergs „Pierrot Lunaire”. Mit dabei auch wieder Gastmusiker. 

Infos zu den Konzerten am Freitag; Samstag;  Sonntag

zu den Familienkonzerten am Samstag und am Sonntag

 

Das Leitungsteam des Landestheaters Detmold formiert sich neu

Intendant Georg Heckel, Helga Gemsa, Referentin Gastspielmarkt, Chefdramaturg Reinar Ortmann, Anna Neudert, Dramaturgin und Teamleitung Öffentlichkeitsarbeit, Orchestergeschäftsführerin Brigitte Harten und Natascha Mamier als neue Leitung des Jungen Theaters. Foto: Lina Pris

(PR 19. August 2023) Die neue Position des Chefdramaturgen übernimmt Reinar Ortmann, der zuvor u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Staatstheater Darmstadt und am Theater Aachen tätig war und Landesbühnen-Erfahrung als Chefdramaturg und Intendant am Rheinischen Landestheater Neuss mitbringt. Die Orchestergeschäftsführung liegt nun in den Händen von Brigitte Harten, die dem Detmolder Publikum als Kammersängerin Brigitte Bauma bekannt ist und außerdem über lange Jahre Betriebsratsvorsitzende des Landestheaters Detmold war. Auch Schauspielerin Natascha Mamier wird in Zukunft weniger auf der Bühne zu erleben sein, da sie nun das Junge Theater leitet. Dramaturgin Anna Neudert übernimmt zusätzlich die Teamleitung der Öffentlichkeitsarbeit. Helga Gemsa wird als neue Referentin für den Gastspielmarkt tätig sein.

Tabea Zimmermann wird Stiftungsratsvorsitzende der Ernst von Siemens Musikstiftung

Zum 3. Juli 2023 übernimmt sie das Amt von Peter Ruzicka

Tabea Zimmermann. Foto: Rui Camilo

(PR 4. Juli 2023) Gewählt wurde die angesehene Musikerin von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, die den Stiftungsratsvorsitz der Musikstiftung stellt. Peter Ruzicka legt nach 23 Jahren zum Ende seines 75. Lebensjahres sein Amt nieder. Er war seit 2000 Mitglied des Kuratoriums und seit 2018 Vorsitzender des Stiftungsrates.

Zu ihrer neuen Rolle als Stiftungsratsvorsitzende sagt Tabea Zimmermann: „Dadurch, dass ich selbst den Musikpreis erhalten habe, habe ich erlebt, wie wundervoll diese Stiftung arbeitet […]. Daher ist es für mich nun eine Ehre und auch eine große Verantwortung, den Vorsitz des Stiftungsrates der Ernst von Siemens Musikstiftung zu übernehmen. Die Stiftung ist mit der gezielten Förderung der neuen Musik wunderbar aufgestellt. Es ist ein großes Verdienst der Ernst von Siemens Musikstiftung, die zeitgenössische Musik in dieser Form zu unterstützen, künstlerischen Naturen Freiheit zu lassen und sie in ihrem Tun zu fördern. Dass sich eine Stiftung in diesem Ausmaß engagiert, ist einzigartig auf der Welt.“

Tabea Zimmermann ist Preisträgerin des Ernst von Siemens Musikpreises 2020. Mit der Auszeichnung wurden ihr unbestechliches Musizieren, ihre authentische, persönliche Haltung und künstlerische Integrität wie ihr kompromissloser Qualitätsanspruch gewürdigt.

Tabea Zimmermann gehört zu den beliebtesten und renommiertesten Interpret*innen unserer Zeit. Mit den Residencies beim Royal Concertgebouw Orchestra, bei den Berliner Philharmonikern sowie beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks erfährt sie größte Anerkennung für ihren kompromisslosen Qualitätsanspruch und ihren unermüdlichen Enthusiasmus. Als Solistin arbeitet sie regelmäßig mit den weltweit bedeutendsten Orchestern und Ensembles. Seit 2022 ist sie neue Künstlerische Partnerin des Saint Paul Chamber Orchestra. Tabea Zimmermann hat das Interesse vieler zeitgenössischer Komponist*innen für die Bratsche geweckt und zahlreiche neue Werke in das Konzert- und Kammermusikrepertoire eingeführt. Professuren hatte sie inne an der Musikhochschule Saarbrücken sowie der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin und seit dem Sommersemester 2023 unterrichtet sie wieder an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt.

Neue Intendanzen für die Philharmonie Essen und das Aalto Ballett Essen stehen fest

Die neue Intendanz für Ballett und Philharmonie der TUP Essen. Foto: Ulrich von Born

Marie Babette Nierenz wird Philharmonie-Intendantin ab der kommenden Saison 2023/2024.
Marek Tůma und Armen Hakobyan treten ab der Spielzeit 2024/2025 die Nachfolge von Ballettintendant Ben Van Cauwenbergh an.

(PR 22. Juni 2023) Der Aufsichtsrat der Theater und Philharmonie Essen hat in seiner heutigen Sitzung über die neuen Intendanzen der Philharmonie Essen und des Aalto Ballett Essen entschieden. Marie Babette Nierenz wird ab der kommenden Spielzeit 2023/2024 die Position der Philharmonie-Intendanz übernehmen und Marek Tůma und Armen Hakobyan werden als Doppelspitze ab der Spielzeit 2024/2025 die Nachfolge von Ballettintendant Ben Van Cauwenbergh antreten. Eine Findungskommission hat die Suche nach einer neuen Intendanz maßgeblich unterstützt. Die Verträge von Marie Babette Nierenz, Marek Tuma und Armen Hakobyan laufen bis zum Ende der Spielzeit 2027/2028 bzw. Sommer 2029.

Marie Babette Nierenz ist eine studierte Musikwissenschaftlerin und Betriebswirtin, die seit 2003 für die Theater und Philharmonie Essen arbeitet. Sie war zunächst im Künstlerischen Betriebsbüro tätig und ist seit 2013 als Künstlerische Leiterin der Philharmonie verantwortlich für die Planung, das Budget und die Leitung des künstlerischen Betriebs. Unter ihrer Leitung wurden neue künstlerische Projekte und Partizipationsprojekte entwickelt sowie der Philharmonische Ball neu aufgelegt.

Marek Tůma ist ein erfahrener Ballettmanager, der seit 2008 als stellvertretender Ballettintendant und Ballettmanager beim Aalto Ballett Essen arbeitet. Zuvor war er von 2002 bis 2007 Manager der Compagnie am Hessischen Staatstheater und verantwortlich für Gastspiele und administrative Aufgaben. Er hat erfolgreich einen Master of Business Administration (MBA) an der Hochschule für Ökonomie und Management in Frankfurt am Main abgeschlossen.

Armen Hakobyan ist ein Ballettmeister und Choreograf beim Aalto Ballett Essen seit 2018/2019. Er war zuvor Solotänzer an verschiedenen Theatern und arbeitete mit bekannten Choreografen zusammen. In Essen präsentierte er auch eigene Choreografien wie „Nuvole bianche“ und „Embodiment“. Zusammen mit Denis Untila schuf er das abendfüllende Stück „Moving Colours“. Seine Kreation „Many a moon“ wurde im Rahmen von “Noverre: Junge Choreografen 2019” aufgeführt. Für den aktuellen Charlie Chaplin-Abend „Smile“ ist er Co-Choreograf neben Ben Van Cauwenbergh.

Vitali Alekseenok wird ab der Spielzeit 2024/25 der neue Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein

Vitali Alekseenok. Foto: Liliya-Namisnyk

Der 32-jährige Dirigent aus Belarus wurde im letzten Jahr als Kapellmeister verpflichtet und hat in dieser Position bereits durch herausragende Dirigate überzeugt.

(PR 22. Juni 2023) Zusammen mit dem Generalmusikdirektor Axel Kober wird er in der kommenden Spielzeit als Erster Kapellmeister und Stellvertreter arbeiten, bevor er im August 2024 die Position des Chefdirigenten übernimmt. Vitali Alekseenok ist der Meinung, dass die Arbeit an der Deutschen Oper am Rhein ihm besondere Erfahrungen und großartige Entwicklungsmöglichkeiten bietet: „Die Arbeit an der Deutschen Oper am Rhein mit ihren beiden Spielstätten, den beiden erstklassigen Orchestern, dem großen Ensemble und Repertoire an Stücken bietet mir besondere Erfahrungen und großartige Entwicklungsmöglichkeiten. Ich fühle mich hier sehr wohl, im besten Sinne herausgefordert und freue mich sehr darauf, mehr Verantwortung zu übernehmen.“

In der kommenden Saison wird er die musikalische Leitung der Uraufführung „Septembersonate“ von Manfred Trojahn, der Neuproduktion von Peter Iljitsch Tschaikowskys „Eugen Onegin” und des neuen Ballettabends „Surrogate Cities“ übernehmen. Neben seiner Arbeit an der Deutschen Oper am Rhein wird er auch am Teatro Massimo Bellini in Catania als Erster Gastdirigent tätig sein. Vitali Alekseenok wurde in Wilejka/ Belarus geboren und hat in St. Petersburg und Weimar studiert. Er hat Meisterkurse u.a. von Bernard Haitink, Fabio Luisi, Jorma Panula und Riccardo Muti besucht und arbeitete mit Vladimir Jurowski, Oksana Lyniv, Lothar Zagrosek und Maurizio Barbaccini zusammen.

Als Operndirigent leitete Vitali Alekseenok im Herbst 2021 die erste ukrainische Aufführung von Wagners Tristan und Isolde an der Nationaloper der Ukraine in Kyiv. Er ist Autor des Buches Die weißen Tage von Minsk (S. Fischer Frankfurt, 2021) und wurde im Juni 2021 zum künstlerischen Leiter des KharkivMusicFest in der Ukraine ernannt, das 2022 trotz des Krieges zahlreiche Konzerte in Luftschutzbunkern, U-Bahnen und Krankenhäusern in Charkiw veranstaltet hat. Er ist außerdem Gründer und künstlerischer Leiter des ensemble paradigme, das Werke des 20. und 21. Jahrhunderts bis hin zu Premieren von derzeit aktiven Komponist*innen zur Aufführung bringt.

Ensemblemitglied der Oper Dortmund gewinnt beim BBC Cardiff Singer of the World 2023 den Song Prize

Sungho Kim. Foto: Björn Hickmann

Sungho Kim, Ensemblemitglied der Oper Dortmund, hat den BBC Cardiff Singer of the World 2023 Song Prize gewonnen.

Der von der BBC Wales 1983 ins Leben gerufene Wettbewerb ist einer der bedeutendsten Gesangswettbewerbe weltweit und hat in den vergangenen 40 Jahren die Karrieren einiger der größten Opernstars befördert, darunter Karita Mattila, Dmitri Hvorostovsky, Sir Bryn Terfel, Anja Harteros, Jamie Barton, Catriona Morison und der Gewinner von 2021, der Bariton Gihoon Kim. Neben dem Hauptwettbewerb mit Opernarien gibt es seit 1989 auch einen Wettbewerb für Lieder. Kim setzte sich im Finale durch und konnte die Jury mit seinem lyrischen Tenor überzeugen.

Kim ist seit der Spielzeit 2020/2021 Ensemblemitglied der Oper Dortmund und hat dort bereits in verschiedenen Rollen mitgewirkt, wie Tamino (Die Zauberflöte), Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Léopold (La Juive) und Fortunatus (in der deutschrachigen Erstaufführung von Frédégonde). In der Spielzeit 23/24 wird er in Dortmund u.a. Rudolfo (La Bohème) auf der Bühne stehen und Schumanns Dichterliebe im Konzert interpretieren.

Der südkoreanische Tenor hat bereits einige Auszeichnungen erhalten, darunter den 1. Preis beim Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb (2018) und 2021 den höchsten Preis der Verbier Festival Academy, den Prix Yves Paternot, für seine Interpretation des Rudolfo in La Bohème.

Kim absolvierte zunächst ein Bachelorstudium in Gesang an der Nationalen Universität der Künste in Korea und schloss daraufhin ein Masterstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei Prof. Ewa Wolak und Ks. Julia Varady an. Währenddessen besuchte er Meisterklassen bei verschiedenen renommierten Professoren und Sängerinnen und Sängern.

Theater und Philharmonie Essen trauert um früheren Aalto-Intendanten und Generalmusikdirektor Wolf-Dieter Hauschild

Der aus Thüringen stammende Dirigent verstarb im Alter von 85 Jahren

Wolf-Dieter Hauschild. Foto: Theater und Philharmonie Essen

(PR 1. Juni 2023) Die Theater und Philharmonie Essen trauert um den ehemaligen Intendanten des Aalto-Theaters (1992 bis 1997) und Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker (1991 bis 1997), Wolf-Dieter Hauschild, der im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

In seiner Zeit in Essen sorgte der aus Greiz in Thüringen stammende Dirigent insbesondere mit seinen Konzertprogrammen für überregionale Aufmerksamkeit und erhielt 1991/1992 den Preis der Deutschen Musikverleger für das beste Saisonprogramm. Auch seine Aufführungen von Werken Richard Wagners, insbesondere Ring des Nibelungen, waren bemerkenswert.

Karin Müller, Geschäftsführerin der Theater und Philharmonie Essen, betont die bedeutende Stellung von Hauschild in der Geschichte des Aalto-Theaters und der Essener Philharmoniker. Dr. Merle Fahrholz, die derzeitige Intendantin des Aalto-Musiktheaters und der Essener Philharmoniker, würdigt das künstlerische Profil ihres Vorgängers und seine bedeutenden Leistungen, wie die Aufführungen von Parsifal, Tristan und Isolde und dem Ring des Nibelungen sowie sein Engagement für den Komponisten Max Reger.

Wolf-Dieter Hauschild studierte an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar Klavier und Komposition und war Chefdirigent am Kleist-Theater Frankfurt/Oder, Leiter des Rundfunkchors Berlin, Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters und des Rundfunkchors Leipzig sowie Generalmusikdirektor der Stadt Stuttgart. Nach seiner Tätigkeit in Essen war er von 2000 bis 2004 dem Volkstheater Rostock und der Norddeutschen Philharmonie Rostock als Generalmusikdirektor verbunden. Hauschild hatte darüber hinaus mehrere Professuren inne, unter anderem von 1989 bis 2003 an der Hochschule für Musik Karlsruhe.

Die Theater und Philharmonie Essen wird Wolf-Dieter Hauschild ein ehrenvolles Andenken bewahren.

Peter Carp als Mitglied in Deutsche Akademie der Darstellenden Künste gewählt

Der Intendant des Theater Freiburg Peter Carp wurde bei der letzten Mitgliederversammlung der DADK im März 2023 auf Vorschlag des Präsidenten Hans-Jürgen Drescher als neues Mitglied in die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste (DADK) gewählt.

Peter Carp. Foto: Birgit Hupfeld

„Ich freue mich sehr über die Aufnahme in die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste und auf die damit verbundenen neuen Aufgaben“, so Peter Carp.

Die DADK, 1956 in Hamburg als gemeinnütziger Verein mit dem Ziel gegründet, nimmt mittels Diskussionen, Stellungnahmen und Veranstaltungen zu am kulturellen Diskurs der Gegenwart teil: Theater, Oper, Tanz, Film, Fernsehen und Rundfunk sind mit einbezogen. Die Nachwuchsförderung ist in den letzten Jahren ein wichtiger Schwerpunkt geworden und somit auch Fragestellungen, die die Zukunft der Darstellenden Künste berühren.

Seit 2004 ist der Sitz der Akademie in Bensheim an der Bergstraße. Zusammen mit der Stadt Bensheim verleiht die Akademie den Gertrud-Eysoldt-Ring und den Kurt-Hübner-Regiepreis, stellt die Jury für den FAUST-Theaterpreis, benennt das Hörspiel des Monats/Jahres, veranstaltet jedes Jahr das Festival Woche junger Schauspieler*innen sowie im Winter die TeleVisionale Baden-Baden. Biennal kommt nun auch noch das PAD Festival – Performing Arts & Digitalität hinzu.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Akademie.

Festival Pro „Lieblingsstücke“

Vom 29. Juni bis 2. Juli 2023: Internationales Kammermusikfestival in Bonn und Bad Honnef.

Der Kursaal in Bad Honnef

Sergej Babayan am Klavier, das Jerusalem String Quartet, die Klarinettistin Sharon Kam, die Pianistin Elena Bashkirova, der 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker Noah Bendix-Bagley – das sind einige der Künstlerinnen und Künstler, die Mihaela Martin, künstlerische Leiterin des Festivals, gemeinsam mit der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft e.V. und dem Kulturring Bad Honnef e.V. in diesem Sommer präsentieren wird.

Das 2006 im Bahnhof Rolandseck erstmals veranstaltete Kammermusikfestival geht nun in die 18. Runde. Seit 2020 ist es Gast im Kursaal in Bad Honnef und in wechselnden Spielstätten in Bonn und Bad Godesberg.

Lieblingsstücke

Der thematische Leitfaden bei der Programmauswahl lautet einfach: Lieblingsstücke. Mihaela Martin hat im Kontakt mit ihren prominenten KünstlerfreundInnen ein besonderes Programm ausgewählt: die KünstlerInnen kommen aus aller Welt im Rheintal zusammen und erarbeiten in einer intensiven gemeinsamen Zeit vor Ort das, was sie dem Publikum mit dem Esprit der Frische präsentieren. Geballt an den Festivaltagen gibt es ein Angebot an vielen Klassikern für verschiedene Kammermusikbesetzungen. Dazu treten seltener gespielte Werke wie das Klaviertrio von Dmitri Levkovich, Schostakowitschs Stücke für zwei Violinen und Klavier oder Klemzermusik, gespielt vom 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker Noah Bendix-Bagley mit Aland Bern am Akkordeon.

Diese ganz besondere Fluidum fernab vom normalen Konzertbetrieb wird auch von Johannes Wasmuths Vorstellungen geprägt: Freiheit für die Künstlerinnen und Künstler, die liebevolle Bereitstellung der Rahmenbedingungen mit einem enthusiastischen Team und ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Publikum und KünstlerInnen. Dazu gibt es kulinarische Ausklänge in Privathäusern und Fahrdiensten, ermöglicht von den beiden privaten Förderclubs Forte Club und Allegretto Kreis.

Eintrittspreise und Programm

Konzerte 35 Euro, erm. 20 Euro
Abo für vier Konzerte 23. 25. und 26.06.: 105 Euro
Ticketvorbestellung unter
susanne@gundelach-bonn.de
Tel 0228 37 28 14 69

Das Programm können Sie hier herunterladen.

 

Theater Bonn trauert um Operndirektor Andreas K. W. Meyer

Mit großer Bestürzung teilt das Theater Bonn den Tod seines Operndirektors Andreas K. W. Meyer mit. Er verstarb infolge von Herzversagen am Karsamstag mit 64 Jahren.

Andreas K. W. Meyer. Foto: Christian Hahn

(PR 10. April 2023) Als Dramaturg prägte Andreas Meyer seit der Spielzeit 2013/14 die Geschicke des Bonner Opernhauses entscheidend mit. Sein besonderes Augenmerk galt der Wiederbelebung zu Unrecht in Vergessenheit geratener Werke, vorrangig des frühen 20. Jahrhunderts. Zu Beginn seiner Bonner Zeit brachte das Haus Opern wie Der Traum ein Leben von Walter Braunfels, Emil Nikolaus von Rezniceks Holofernes oder Hermann Wolfgang von Waltershausens Oberst Chabert zur Aufführung. Diese Arbeit verdichtete sich in den vergangenen Jahren in der vielbeachteten Reihe „FOKUS ´33 – Forschungsreise zu den Ursachen von Verschwinden und Verbleiben”. Zu den vielbeachteten Werken zählen Rolf Liebermanns Leonore 40/45, Giacomo Meyerbeers Ein Feldlager in Schlesien und Alberto Franchettis Asrael. Besonders am Herzen lag Meyer die Wiederaufführung von Clemens von Franckensteins Li-Tai-Pe. Zuletzt arbeitete er mit Hochdruck an der ersten ungestrichenen Wiederaufführung von Franz Schrekers Der singende Teufel. Das Haus wurde für diese Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.

Meyer, 1958 in Bielefeld geboren, studierte nach einem privaten Kompositionsstudium Musikwissenschaft sowie Kunstgeschichte und Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Nach einer Tätigkeit als freier Kritiker, unter anderem für die Frankfurter Rundschau und verschiedene Rundfunkanstalten, arbeitete er von 1993 bis 2003 als Musikdramaturg an der Oper Kiel. Ab 1995 als leitender Musikdramaturg sowie ab 2002 als Chefdramaturg Musik und stellvertretender Opernintendant unter der Intendantin Kirsten Harms. 2004 wechselte er zusammen mit ihr an die Deutsche Oper Berlin, deren Chefdramaturg er bis 2012 war. Zur Spielzeit 2013/14 bat ihn Bernhard Helmich als Operndirektor und stellvertretender Generalintendant ans Theater Bonn.

Andrés Orozco-Estrada wird neuer Generalmusikdirektor der Stadt Köln

Ab 2025 übernimmt er die musikalische Verantwortung für Gürzenich-Orchester und Oper

Andrés Orozco-Estrada. Foto: (c) Daniela Steinmacher
Andrés Orozco-Estrada. Foto: © Daniela Steinmacher

(PR 30. März 2023) Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Kulturdezernent Stefan Charles haben den neuen Generalmusikdirektor der Stadt Köln und Gürzenich-Kapellmeister vorgestellt.

Andrés Orozco-Estrada wird damit in einer Reihe mit Vorgängern wie Günter Wand, James Conlon, Markus Stenz und zuletzt François-Xavier Roth stehen, die das Kölner Musikleben künstlerisch prägten und den Ruf der Musikstadt Köln festigten. Sowohl in der Oper Köln als auch in der Kölner Philharmonie wird er das Gürzenich-Orchester dirigieren und die musikalische Entwicklung beider Institutionen in Köln fortführen.

Der in Medellín, Kolumbien, geborene 45-jährige Andrés Orozco-Estrada gehört zu den bekannten Dirigenten seiner Generation. Bis Juli 2021 war er Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt, gleichzeitig leitete er als Music Director das Houston Symphony Orchestra (2014 bis 2022). Von 2020 bis 2022 war er Chefdirigent der Wiener Symphoniker.

Als Gastdirigent tritt er bei führenden Orchester Europas auf, darunter die Wiener und Berliner Philharmoniker, die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, das Koninklijk Concertgebouworkest oder das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia. In den USA hat er das Boston Symphony Orchestra, das Chicago Symphony Orchestra und das Philadelphia Orchestra geleitet. Opernaufführungen verzeichnet er bei der Berliner und Wiener Staatsoper sowie den Salzburger Festspielen.

Andrés Orozco-Estrada verbindet mit klassischer Musik auch eine gesellschaftliche Aufgabe, sie beispielsweise besonders Kindern nahebringen. Somit will er die Tradition der Musikstadt Köln fortführen, die mit der Kinderoper und dem Musikvermittlungsprogramm des Gürzenich-Orchesters Pionierarbeit leistet.

Stimmen zur Ernennung Andrés Orozco-Estradas und die vollständige Pressemitteilung des Gürzenich-Orchesters finden Sie hier.

Das Kammermusikfest SPANNUNGEN: 2023 findet statt!

Das Innere des Jugendstil-Kraftwerks. Foto: Georg Witteler

(PR 21. März 2023) Düren. In einer Pressekonferenz am 21. März 2023 in Düren bestätigten alle am Festival Beteiligten, dass das von Lars Vogt gegründete Kammermusikfest SPANNUNGEN am 18. bis 25. Juni 2023 stattfinden wird.

Der tragische und frühe Tod des Gründers und Mentors Lars Vogt hat alle tief getroffen, jedoch auch bei den KünstlerInnen und OrganisatorInnen Kräfte des Aufbruchs frei gesetzt. Lars Vogts Konzept eines auf höchster musikalischer Qualität und auf familiärem, freundschaftlichem Zusammentreffen von KünstlerInnen und Publikum beruhenden Festivals wird weitergeführt. Das 25. Jubiläum des Festivals wird auch der Neustart in die Zukunft sein; seit Beginn 2023 hat ein dreiköpfiges Gremium die künstlerische Leitung in die Hand genommen.

19 Künstler werden in zehn Konzerten ein gemischtes Programm aus Klassik und zeitgenössischen Werken darbieten. Neben einer großen Auftragskomposition von Charlotte Bray haben sich in Erinnerung an Lars Vogt acht zeitgenössische Komponisten (Thorsten Encke; Detlef Glanert; Thomas Larcher; Olli Mustonen; Olga Neuwirth; Manfred Trojahn; Huw Watkins; Jörg Widmann) bereit erklärt, für jeden Konzertabend ein kurzes Solo-Stück zur Uraufführung zu komponieren.

Diese Uraufführungen sind in der Festivalgeschichte ein einmaliges Musikereignis. Und auch das Kinder- und Jugendprogramm findet im Festivalrahmen Platz: mit einem speziellen Konzert, einer Festivalwanderung und Rhapsody-in-School-Besuchen. Konzerteinführungen können Sie auf der Website www.spannungen.de anschauen. Der Deutschlandfunk wird die Konzerte mitschneiden und nach dem Festival in seinem Programm ausstrahlen.

Der Kartenverkauf öffnet am 25. März 2023 10:00 h über die Festival-Website.

Dort können Sie auch den Ankündigungsflyer (mit den Konzertterminen und -programmen) des Festivals herunerladen.

Das zamus: early music festival steht vom 14. – 25. Mai 2023 in Köln unter dem Motto SPIELE

InBetween. Foto: ©-Bischke

(PR 21. März 2023) Köln. Der Gedanke des Spiels findet sich in vielen historischen Musikstücken wieder – da liegt es nahe, dass sich das 13. zamus: Festival für Alte Musik dem vielschichtigen Thema „Spiel“ widmet. Die magische Zahl 13 bestimmt auch den großen Spielraum des diesjährigen Festivals: Er erstreckt sich über 13 Spielstätten in der ganzen Stadt – von Köln-Ehrenfeld bis Deutz.

Die Spielorte sind vielfältig ausgestattet und laden in 19 Veranstaltungen zum Zuhören und Zuschauen, Spielen und Diskutieren ein.

Der Schwerpunkt des zamus: festival für alte musik liegt natürlich wieder auf der so genannten „Alten Musik“ – aber die zahlreichen Festivalbühnen bieten wieder viel Platz für verschiedene Spielarten – nicht nur musikalische:

  • Zeitgenössisches,
  • Theater,
  • Rezitation,
  • Tanz,
  • Visuals,
  • Film,
  • Elektronik,
  • (Gedanken-)Sport und
  • Diskurse.

„Olympische“ Stimmung

Mit Beginn des Festivals am Sonntag, dem 14. Mai (11.00 – 20.15 Uhr), herrscht „olympische“ Stimmung. Der traditionelle „Marathon“ führt durch Köln-Ehrenfeld und bietet kleine Überraschungen und spielerische Herausforderungen für alle Altersgruppen und mündet in fünf Kurzkonzerten – darunter ein Improvisationsduell. Auf dem Programm stehen:

InBetween (Kinderkonzert), zamus: Amateur-Barockorchester, Erik Bosgraaf Blockflöten & Jorrit Tamminga Live-Elektronik, Ensemble Zefiro, Jonathan Keren Violine & Panos Iliopoulos Cembalo.

Die vielfältigen Aspekte des „Spiels“ werden auch in den anderen Konzerten und dem Symposium auf verschiedenen Ebenen musikalisch erkundet. 

Das gesamte Programm finden Sie auf der Website des zamus: festival für alte musik.

Das Label CAvi-music und DG werden strategische Partner

Markus Kettner, Senior Product Manager Catalogue & Premium Label Services, DG;
Dr. Clemens Trautmann, President Deutsche Grammophon; Dr. Andreas von Imhoff, Avi-Service for music; Anja Rittmöller, Vice President Catalogue & Operations, DG; Johannes Gleim, Director Heritage, DG. Foto: Bernd Jaworek

(PR 7. März 2023) Das Label CAvi-music, bekannt für fein kuratiertes Kammermusik-Repertoire, geht mit der Deutschen Grammophon eine strategische Partnerschaft ein. Dr. Andreas von Imhoff, Gründer und Leiter des Labels CAvi-music, ein langjähriger Kenner der Musikindustrie und 27 Jahre lang in verschiedenen Positionen tätig für EMI, will den unter seinem Label geförderten jungen aufstrebenden Künstler*innen neue Perspektiven sichern. Unter dem Titel „DG-Einheit Premium Label Services“ will DG zukünftig auch den jungen Künstlerinnen und Künstlern des CAvi-music-Labels und ihren innovativen Musikproduktionen ein Forum geben.

Dr. Clemens Trautmann, DG-Präsident erklärt: „Ich freue mich, dass Andreas von Imhoff und Deutsche Grammophon vertrauensvoll zusammenarbeiten, um ein langfristiges Wachstum von CAvi-music zu sichern und das Label insbesondere auf den digitalen Kanälen nachhaltig zu positionieren. Der Katalog von CAvi-music ist von außerordentlicher Qualität und Tiefe, eine Leistung, zu der wir Andreas gratulieren. Die strategische Partnerschaft zeigt, dass die neue DG- Abteilung „Premium Label Services“ unter der Leitung von Anja Rittmöller, Johannes Gleim und Markus Kettner ein verlässlicher und dynamischer neuer Ort ist, an dem herausragende unabhängige Produktionen entstehen.“

„Für die Künstlerinnen und Künstler bei CAvi-music und für mich ist es ein großer Moment, wenn der Marktführer für klassische Musik meinem unabhängigen Label die Hand reicht“, so Dr. Andreas von Imhoff. „Es macht mich stolz, dass 17 Jahre Eigenständigkeit und Qualität diese Anerkennung erfahren und dem Label und seinen Ideen ein Fortleben ermöglicht wird. Ich möchte mich besonders bei Clemens Trautmann und seinem Team für die vertrauensvolle und freundliche Atmosphäre bedanken und freue mich darauf, die Zukunft des Labels weiterhin mitzugestalten.“

Zu den Veröffentlichungen von CAvi-music zählen Aufnahmen mit etablierten Größen wie Elena Bashkirova, Dina Ugorskaja, Antje Weithaas, Menahem Pressler, Lars Vogt und Andrè Schuen, der seit 2019 bei Deutsche Grammophon unter Vertrag steht, Ensembles wie dem Armida Quartett, den Berliner Barocksolisten, der Kölner Kantorei und dem Amatis Trio, Linos Piano Trio und Trio di Clarone sowie führenden Vertretern der Nachwuchsgeneration etwa Sophie Pacini, Alexander Gadjiev, Severin von Eckardstein und Herbert Schuch (Klavier) oder Katharina Konradi, Konstantin Krimmel (Gesang) und Julian Steckel (Cello). Der Katalog umfasst auch den fortlaufenden und preisgekrönten Zyklus der Mahler-Symphonien mit Adam Fischer und den Düsseldorfer Symphonikern, eine Einspielung sämtlicher Skrjabin-Klaviersonaten von Anatol Ugorski (der ebenfalls eine umfangreiche Diskografie bei DG vorweisen kann) und die Ersteinspielung zum Teil unbekannter Liszt-Lieder sowie Live-Aufnahmen vom Kammermusikfest „Spannungen“ und Mitarbeit an der Reihe „Edition Klavier-Festival Ruhr“.

OPER! AWARDS 2023: Preisverleihung in Dortmund

Preisträgerinnen und Preisträger auf der Bühne des Dortmunder Opernauses. Foto: (c) Björn HickmannStage Picture

(PR 28. Februar 2023) Im Rahmen einer festlichen Preisverleihung im Dortmunder Opernhaus wurden am 27. Februar 2023 die Preisträgerinnen und Preisträger der OPER! AWARDS 2023 ausgezeichnet. Zu den Gewinnern in den Hauptkategorien gehören u.a. die US-amerikanische Sopranistin Lisette Oropesa (Beste Sängerin), der deutsche Bariton Michael Volle (Bester Sänger), der belgische Dirigent René Jacobs (Lebens- und Ehrenpreis) sowie der französisch-libanesische Festival-Intendant Pierre Audi (Bestes Festival). Bereits Anfang Januar wurde bekanntgegeben, dass die Auszeichnung „Bestes Opernhaus“ an die Oper Dortmund unter Intendant Heribert Germeshausen geht. Sie war die Gastgeberin der OPER! AWARDS 2023.

Die OPER! AWARDS sind Deutschlands einziger internationaler, öffentlich verliehener Opernpreis. Er wird jährlich im Rahmen einer Preisverleihungsgala an die weltweit besten Künstler und Akteure auf und hinter der Bühne vergeben. Über die Awards in insgesamt 20 Kategorien entscheidet eine Jury aus Fachjournalisten. Erstmals fand die AWARD-Gala dieses Jahr außerhalb von Berlin statt.

Preisträger OPER! AWARDS 2023:

BESTES OPERNHAUS: Oper Dortmund
BESTE SÄNGERIN: Lisette Oropesa
BESTER SÄNGER: Michael Volle
BESTER DIRIGENT: Gianandrea Noseda
BESTER REGISSEUR: Claus Guth
BESTES ORCHESTER: Berliner Philharmoniker für Pique Dame
BESTER CHOR: Slowakischer Philharmonischer Chor für Pique Dame
BESTE URAUFFÜHRUNG: Eurydice – Die Liebenden, blind                     Oper Amsterdam
BESTE AUFFÜHRUNG: Die Teufel von Loudun                                            Bayerische Staatsoper
BESTER BÜHNENBILDNER: Ulrich Rasche für Elektra                           Oper Genf
BESTER KOSTÜMBILDNER UND BESTE KOSTÜMBILDNERIN: Ersan Mondtag und Annika Lu für Antikrist
Deutschen Oper Berlin
BESTES SOLO-ALBUM: Arias mit Jonathan Tetelman
BESTE OPERN-GESAMTAUFNAHME: Robert le Diable (Palazzetto Bru Zane)
BESTER NACHWUCHSKÜNSTLER: Konstantin Krimmel
BESTE WIEDERENTDECKUNG: FOKUS ’33 der Oper Bonn
BESTES PROJEKT FÜR CHANCENGLEICHHEIT: Dieses Jahr ohne Preisträger
BESTES FESTIVAL: Festival d’Aix-en-Provence
BESTE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE: Musiktheater im Revier & Theater Regensburg
LEBENS- UND EHRENPREIS: René Jacobs
HERAUSRAGENDES ENGAGEMENT: Oksana Lyniv
GRÖSSTES ÄRGERNIS: Theatervorplatz Krefeld

Am 14.02.2023 ist der österreichische Komponist Friedrich Cerha gestorben.

Friedrich Cerha (1926-2023) Foto: Universal Edition

Die Universal Edition würdigt sein großes Lebenswerk.

(PR 14.02.2023, gekürzt) 1926 in Wien geboren, gilt Friedrich Cerha als einer der prägendsten Gestalter des österreichischen Musiklebens seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Bereits in jungen Jahren komponierte er erste Werke für Violine und kleinere Ensembles. So entstanden auch Walzer und Salonmusik. Seine Musikerkarriere wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen – dieser stellte für ihn eine Zäsur dar, nach der sich seine Klangwelten für immer ändern sollten. Noch vor dem Abschluss des Gymnasiums wurde Cerha in die Wehrmacht eingezogen, desertierte und erlebte das Kriegsende in Tirol.

Ab 1946 studierte er Violine, Komposition und Musikerziehung an der Wiener Akademie für Musik sowie Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität Wien, wo er 1950 zum Doktor der Philosophie promoviert wurde.

Cerha war zunächst als Geiger und Musiklehrer tätig. Er stand früh in Kontakt zur avantgardistischen Untergrundszene junger Maler und Literaten um den Art-Club und den Schönberg-Kreis der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik.

1958 gründete er mit Kurt Schwertsik und seiner Frau Gertraud Cerha das Ensemble “die reihe”. Er wurde als Dirigent von renommierten Orchestern engagiert. Zwischen 1960 und 1997 trat er als Dirigent bei internationalen Festivals ) sowie an Opernhäusern wie der Wiener Staatsoper, der Berliner Staatsoper oder dem Teatro Colon in Buenos Aires auf.

Cerha lehrte ab 1959 an der Hochschule für Musik Wien, wo er von 1976 bis 1988 eine Professur für Komposition, Notation und Interpretation Neuer Musik innehatte. Ab 1994 arbeitete er mit dem Klangforum Wien zusammen und fungierte bis 1999 als dessen Präsident.

Der Orchesterzyklus Spiegel I-VII nimmt einen besonderen Stellenwert ein, dessen einzelne Teile über mehrere Jahre hinweg entstanden sind und die als Gesamtwerk 1972 in Graz uraufgeführt wurden. Einen weiteren Meilenstein bildete die Erstellung einer spielbaren Fassung des dritten Akts von Alban Bergs Oper Lulu, die 1979 unter Pierre Boulez in Paris uraufgeführt wurde. Seine erste Oper Baal wurde 1981 bei den Salzburger Festspiele uraufgeführt.

Zahlreiche Auszeichnungen, Preise und Ehrungen würdigten seine Vorreiterrolle im Bereich der zeitgenössischen Musik – als Komponist wie als Interpret, Lehrer und Vermittler. Cerha erhielt u.a. das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, den Orden “Officier des Arts et des Lettres”, den “Goldenen Löwen” für sein Lebenswerk der Biennale Venedig, den Musikpreis Salzburg, den Ernst von Siemens Musikpreis sowie anlässlich seines 95. Geburtstages den Alban-Berg-Ring.

Friedrich Cerha starb am 14.02.2023 im Alter von 96 Jahren in Wien. Mit Friedrich Cerha verliert die Universal Edition einen ihrer wichtigsten zeitgenössischen Komponisten, mit dem sie über mehr als sechs Jahrzehnte seines Schaffens in enger Zusammenarbeit verbunden war. Unsere aufrichtige Anteilnahme gehört seiner Witwe Gertraud Cerha und den Töchtern Ruth und Irina.

Eine ausführliche Würdigung Cerhas finden Sie auf der Website der Universal Edition.

Jürgen Flimm, der ehemalige Intendant der Staatsoper Unter den Linden, ist im Alter von 81 Jahren verstorben

(PR 04.02.2023, gekürzt) Am 4. Februar 2023 ist Jürgen Flimm verstorben, einer der zentralen Protagonisten des Sprech- und Musiktheaters der vergangenen Jahrzehnte. Er wurde 81 Jahre alt. Als Regisseur wie als Intendant hat Jürgen Flimm Maßstäbe gesetzt, als unermüdlicher Denker und Gestalter eines Theaters, das sich den großen, existentiellen Fragen stellt und dabei immer den Menschen zugewandt bleibt. Am 17. Juli 1941 in Gießen geboren und in Köln aufgewachsen, begann die berufliche Laufbahn des studierten Theater- und Literaturwissenschaftlers Ende der 1960er Jahre an den Münchner Kammerspielen, wo er als Regieassistent arbeitete. Mit ersten Inszenierungen wurde er Anfang der 1970er Jahre betraut, es folgten Stationen als Spielleiter in Mannheim und Hamburg. Über nahezu fünf Jahrzehnte hinweg übte er Intendantentätigkeiten aus: am Schauspielhaus Köln (1979-1985), am Thalia Theater Hamburg (1985-2000), bei der Ruhrtriennale, bei den Salzburger Festspielen (2006-2010) sowie an der Staatsoper Unter den Linden (2010-2018). Ebenso führte er Regie bei Film- und Fernsehproduktionen und war als Schauspieler zu erleben. Als Hochschullehrer an der Harvard University, der New York University und als Professor an der Universität Hamburg prägte und inspirierte er nachfolgende Generationen von Theaterkünstler:innen; eine Reihe von Büchern zeigt ihn als originellen Autor und genauen Beobachter des Kulturlebens und Zeitgeschehens. Immer kam es ihm darauf an, Tuchfühlung zur Gegenwart zu halten, das Theater als unverzichtbaren Teil der aktuellen Lebenswelten zu begreifen. In tiefer Trauer und Anteilnahme Die Leitung der Staatsoper Unter den Linden und alle Mitarbeiter:innen

Cornelius Meister verlängert als Generalmusikdirektor in Stuttgart

Cormelius Meister, Foto: © Matthias Baus

(PR 7.10.2022) Der Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart und des Staatsorchesters Stuttgart Cornelius Meister hat seinen Vertrag bis 2026 verlängert. Die Vertragsunterzeichnung fand am Freitag, 7. Oktober 2022, statt.  Seit der Spielzeit 2018/19 ist Cornelius Meister Generalmusikdirektor der Württembergischen Staatstheater. Hier dirigierte er bislang u. a. Neuproduktionen von Richard Wagners Lohengrin und Hans Werner Henzes Der Prinz von Homburg, die auch auf DVD erschienen sind, sowie die Premieren von Giuseppe Verdis Don Carlos und Pietro Mascagnis/Salvatore Sciarrinos Cavalleria rusticana/Luci mie traditrici. Zuletzt leitete er mit Das Rheingold und Die Walküre die ersten beiden Teile des neuen Stuttgarter Rings des Nibelungen, der am kommenden Sonntag mit der Premiere der Neueinstudierung von Siegfried fortgesetzt wird.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie im Magazin der Staatsoper Stuttgart.

François-Xavier Roth lässt seinen Vertrag des Generalmusikdirektors Kölns 2025 auslaufen

François-Xavier Roth bei seiner ersten Saisonvorstellung in der Kölner Philharmonie. Foto: Martina Govert

(PR 4.10.2022) Ab 25/26 wird er Nachfolger von Theodor Currentzis beim SWR Sinfonieorchester. Von 2011 bis 2016 war Roth bereits Chefdirigent beim SWR Sinfonieorchester Baden-Baden Freiburg, das abgewickelt wurde. François-Xavier Roth möchte Köln aber verbunden bleiben. Seit 2015 prägt er als Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor das Musikleben der Stadt Köln. Mit Konzerten in der Kölner Philharmonie, Aufführungen in der Oper Köln (zuletzt Les Troyens) und Initiativen wie dem Bürgerorchester und dem zum Festkonzert zur Eröffnung dieser Saison neu gegründeten Bürgerchor. Das breite Musikvermittlungsangebot stehe für seine Überzeugung, dass klassische Musik sich allen Menschen öffnen und allen Menschen offenstehen soll. François-Xavier Roth blicke dankbar und stolz auf das in den vergangenen Jahren gemeinsam mit seinem Gürzenich-Orchester und dem Team der Oper Köln Erreichte zurück. „In den kommenden drei Jahren liegen viele spannende Projekte noch vor uns, die ich nur in der Musikstadt Köln verwirklichen kann. Mit voller Energie werden wir diese gemeinsam angehen. Ich habe mich entschieden, meinen Vertrag nicht über 2025 hinaus zu verlängern. Ich stehe dann aber gerne dazu bereit, die besondere Beziehung zu Köln in anderer Weise fortzuführen.“

Torge Møller (1972 – 2022) von fettFilm ist unverwartet gestorben

Torge Møller. Foto: Tom Robinson

(PR 20.9.2022) Er war einer der weltweit gefragtesten Videokünstler für das Theater. Seine Arbeiten waren zu sehen im RING der Wiener Staatsoper, aber auch im aktuellen RING der Deutschen Oper Berlin, immer wieder bei den Salzburger und den Bayreuther Festspielen, von Brüssel bis Donezk. Zusammen mit Momme Hinrichs bildete er bis vor wenigen Jahren das Team fettFilm, das am Opernhaus Bonn immer wieder tätig war – mit der ersten eigenen Regiearbeit, Verdis GIOVANNA D’ARCO,  mit der Uraufführung der Familienoper GEISTERRITTER von James Reynolds, mit Cavallis LA CALISTO und zuletzt mit der Neuproduktion von HÄNSEL UND GRETEL. Auch an der Kölner Oper hat er im fettFilm-Duo für Lydia Steiers Regie von TURANDOT 2017 eindrucksvolle Bilder geschaffen. Am 29. Oktober 2022 wird diese Produktion wieder aufgenommen. Nur zwei Tage vor der Bauprobe zu Mel Brooks‘ FRANKENSTEIN JUNIOR am Theater Bonn ist Torge Møller in Leipzig im Alter von 50 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben.

Verleihung des Ehrenrings des Rheinlandes an François-Xavier Roth

Anne Henk-Hollstein, François Xavier Roth und Henriette Reker bei der Überreichung des Ehrenrings des LVR Foto: LVR

(PR 12.9.2022) Der Landschaftsverband Rheinland hat den Generalmusikdirektor der Stadt Köln und Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth mit der höchsten zur vergebenen Auszeichnung, dem Ehrenring des Rheinlandes geehrt. Der LVR vergibt den Ehrenring an Menschen, die sich im Rheinland um den Gedanken der regionalen Selbstverwaltung als Baustein Europas besondere Verdienste erwerben, so die auf der Foyer-Empore in der Kölner Philharmonie anwesende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein. François-Xavier Roth habe sich mit dem Gürzenich-Orchester seit seinem Antritt 2015 bei der Vermittlung klassischer Musik sowohl bei jungen wie alten Zuhörern engagiert. Zuletzt habe er im Festkonzert mit der Aufführung der Neunten von Ludwig van Beethoven den in diesem Jahr neugegründeter Bürgerchor vorgestellt. Ein Bürgerorchester ist bereits ins Leben gerufen worden. Noch in der selben Woche hat François-Xavier Roth im Kölner Dom ein Konzert mit der Domkantorei und dem Gürzenich-Orchester geleitet. In der Laudatio wurde auch auf die spannenden Künstler hinbewiesen, die er für seine Programme verpflichte wie auch grenzüberschreitende Projekte und die Ideenvielfalt, mit der Roth immer wieder neue Initiativen starte. Oberbürgermeisterin Henriette Reker erwähnte in ihrem Grußwort zuvor die Asientournee, von der das Gürzenich-Orchester vor kurzem erfolgreiche zurückgekehrt sei. Immer wieder sei François-Xavier Roth ein kultureller Botschafter für Köln. Sie sprach außerdem vom französischen „Savoir vivre“, das François-Xavier Roth mit kölscher Lebensfreude verbände. François-Xavier Roth wiederum betonte in seiner Dankesrede, dass er, obwohl in Mulhouse im Elsass geboren, sich als Europäer fühle und zeigte sich dankbar dafür, dass der Stadt Köln die kulturellen Belange eines Orchesters nicht gleichgültig seien und Kultur und klassische Musik fördere und er als Franzose hier Bruckner dirigieren dürfe. Nicht zuletzt wies er darauf hin, dass er mit Les Troyens von Hector Berlioz in Vorbereitungen zu einer ganz großen Saisonpremiere für die Kölner Oper involviert sei. Das würde wieder etwas ganz, ganz Großes! Die Premiere ist am 24. September in der Oper Köln im Staatenhaus.

Gedenkveranstaltung für Stefan Soltész

Mit Solist*innen des Aalto-Ensembles, Sänger*innen des Aalto-Opernchors sowie Musiker*innen der Essener Philharmoniker am 3. Oktober, um 11:00 Uhr im Aalto-Theater.

Eintritt frei. Zählkarten im Vorverkauf oder ggf an der Theaterkasse erhältlich

Stefan Soltesz. Foto: Matthias Jung

(PR 6.11. 2022) Der plötzliche Tod des früheren Intendanten und Generalmusikdirektors Stefan Soltész vor wenigen Wochen hat nicht nur die Belegschaft der Theater und Philharmonie Essen, sondern auch die Freund*innen des Aalto-Theaters und der Essener Philharmoniker unerwartet getroffen. Im Rahmen einer öffentlichen Gedenkveranstaltung haben die ehemaligen Kolleg*innen, Gefährt*innen und treuen Theater- und Konzertbesucher*innen nun die Gelegenheit, einen großen Theatermenschen und Künstler zu ehren und von ihm Abschied zu nehmen. Die Veranstaltung findet am Montag, 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit), um 11:00 Uhr im Aalto-Theater statt. Für die musikalische Gestaltung sorgen Solist*innen des Aalto-Ensembles, Sänger*innen des Opernchors des Aalto-Theaters sowie Musiker*innen der Essener Philharmoniker. Eine offizielle Gedenkfeier richtete die Komische Oper Berlin am 4. September aus.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker übergibt Förderstipendien

Leistungen von Nachwuchskünstler*innen werden in fünf Sparten gefördert

Presseeinladung/Fototermin
Freitag, 12. August 2022, 17 Uhr

Historisches Rathaus, Piazzetta
Eingang Alter Markt
Köln-Innenstadt

(PR 09. August 2022) Um herausragende Leistungen von Nachwuchskünstler*innen zu würdigen, vergibt die Stadt Köln jedes Jahr fünf Förderstipendien in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst (Chargesheimer-Stipendium), Literatur (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium) und Musik (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium sowie das Horst und Gretl Will-Stipendium). Die Mittel für das Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz/Improvisierte Musik werden von der Horst und Gretl Will-Stiftung zur Verfügung gestellt.

Die Stipendien sind mit jeweils 12.000 Euro dotiert.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker übergibt die Förderstipendien am Freitag, 12. August, 17 Uhr, in der Piazzetta des Historischen Rathauses und lädt die Stipendiat*innen ein, sich in das Gästebuch der Stadt Köln einzutragen.

Als diesjährige Preisträger*innen wurden ausgewählt:

  • Justine Bauer (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium)
  • Donja Nasseri (Chargesheimer-Stipendium)
  • Jeehye Song (Friedrich-Vordemberge-Stipendium)
  • Simon Bahr (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium)
  • Felix Hauptmann (Horst und Gretl Will-Stipendium)

Kölns Kulturdezernent Stephan Charles hatte den Vorsitz der Jury inne. Neben ihm waren Vertreter*innen des Rates der Stadt Köln sowie Fachjuror*innen jeder Sparte an der Auswahl der Preisträger*innen beteiligt. Zur Teilnahme an dem Auswahlverfahren waren Künstler*innen berechtigt, die in Nordrhein-Westfalen wohnen und arbeiten und im Verleihungsjahr nicht älter als 35 Jahre sind; im Fall des Horst und Gretl Will-Stipendiums nicht älter als 30 Jahre.

Weitere Informationen zu den Preisträger*innen können unter https://www.stadt-koeln.de/artikel/04493/index.html nachgelesen werden.

Anmeldekontakt für Medienvertreter*innen:

Kerstin Maida/Kulturamt
Kerstin.maida@stadt-koeln.de
Telefon: 0221/221-35730

Stefan Soltesz ist tot! Nach einem Zusammenbruch im Orchestergraben

Stefan Soltesz. Foto: Thilo Beu

(PR 23.7.2022) Mit Entsetzen und großer Trauer gibt die Bayerische Staatsoper den Tod von Stefan Soltesz bekannt. Der Dirigent verstarb gestern Abend, am 22. Juni 2022, nach einem Zusammenbruch während seines Dirigats von Die Schweigsame Frau im Nationaltheater. In Gedanken ist das Haus vor allem bei seiner Frau Michaela. „Die Nachricht über den Zusammenbruch und das Ableben von Stefan Soltesz macht mich zutiefst traurig. Wir verlieren einen begnadeten Dirigenten. Ich verliere einen guten Freund. Meine Gedanken sind bei seiner Frau Michaela“, so Staatsintendant Serge Dorny. Stefan Soltesz, geboren in Ungarn, studiert Komposition, Klavier und Dirigieren bei Hans Swarowsky an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Nach Stationen als Dirigent in Wien und Graz und als Musikalischer Assistent von Karl Böhm, Christoph von Dohnányi und Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen wird er Dirigent an der Staatsoper Hamburg, der Deutschen Oper Berlin sowie Generalmusikdirektor am Staatstheater Braunschweig. Von 1992 bis 1997 ist er Chefdirigent der Vlaamse Opera in Antwerpen/Gent, von 1997 bis 2013 Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker und Intendant des Aalto-Musiktheaters. Gastdirigate führten ihn regelmäßig an die großen Opernhäuser Deutschlands sowie nach Wien, Paris, Rom, Budapest, Warschau, Amsterdam, London, zu den Festivals in Aix-en-Provence, Glyndebourne und Savonlinna, nach Buenos Aires, Japan und in die USA.

Sarah Aristidou. Foto: Andrej Grilc

Sopranistin Sarah Aristidou erhält den Belmont-Preis 2022 für zeitgenössische Musik

(PR 30.5.2022) Die Forberg-Schneider-Stiftung verleiht den mit 20.000€ dotierten Preis für zeitgenössische Musik erstmals an eine Sängerin. Die französisch-zypriotische Sopranistin Sarah Aristidou durchdenke jeden Ton. Ihr Gesang sei „Manifestation blitzender Intelligenz, Expressivität und Sinnlichkeit”, so das Kuratorium. Sarah Aristidou wurde 1991 in Paris geboren, studierte Musikwissenschaft an der Sorbonne, dann an der UdK in Berlin Gesang, absolvierte ein Masterstudiengang an der Hochschule für Musik und Theater in München, und startete als Mitglied des Internationalen Studios der Staatsoper unter den Linden in ihre Karriere. Sie beeindruckte als Interpretin in Uruafführungen von Wolfgang Rihm oder Manfred Trojahn. Aribert Reiman komponierte für sie die Cinq framents lyriques. Derzeit ist sie in der Rolle der Nausikaa in Luigi Dallpiccolas Ulisse an der Oper in Frankfurt zu erleben. Die Preisverleihung findet am 10. November 2022 im Gartensaal des Prinzregententheaters in München statt. Im Anschluss an das zweite Abonnementkonzert des Münchener Kammerorchesters mit Sarah Aristidou unter Leitung von Bas Wiegers.

 

Foto: Wilfried Hösl. Bayerische Staatsoper

Im Rahmen der Vorstellung von Bluthaus wurde Bo Skovhus am Dienstag, den 25. Mai 2022 zum Bayerischen Kammersänger ernannt

(PR 27.5.2022) Nach der Vorstellung von Bluthaus am Mittwoch, dem 25. Mai 2022 hat Staatsindendant Serge Dorny, Bo Skovhus, in Vertretung des Staatsministers, zum Bayerischen Kammersänger ernannt. Zuletzt sang der dänische Bariton 2019 an der Bayerischen Staatsoper in Karl V. die Titelpartie. Sein Hausdebüt gab Bo Skovhus 1995 als Graf Almaviva in Le nozze di Figaro. Weitere Partien an der Staatsoper waren unter anderem Šiškov in Aus einem Totenhaus (2018), Dr. Schön/Jack the Ripper in Lulu (2015, Don Giovanni in Don Giovanni (2002) und Gabriel von Eisenstein in der Fledermaus (zwischen 2000-2018). Seit 1995 stand der Sänger an mehr als 70 Abenden auf den Bühnen der Bayerischen Staatsoper. Der Titel „Bayerische:r Kammersänger:in“ ist eine Dienstbezeichnung, die in unregelmäßigen Abständen seit 1955 durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst auf Vorschlag der Bayerischen Staatsoper (bzw. eines der anderen Bayerischen Staatstheater) für herausragende künstlerische Leistungen (über mindestens fünf Spielzeiten) verliehen wird. Bisher wurden über 130 Sänger:innen ausgezeichnet

 

Ein Zeichen fürs Klima: Feierliche Staffelübergabe und ein Tag voller Nachhaltigkeitsaktionen in Bonn

Foto: Thilo Beu. Oper Bonn

Bei strahlendem Sonnenschein nahm am Mittwoch, dem 11. Mai eine Gruppe von Bonner Kulturschaffenden vor dem Alten Rathaus auf dem Bonner Marktplatz den Staffelstab des Theater-Staffellaufs fürs Klima entgegen.

(PR 11.5.2022) Seit dem 1. Mai sind Radlerinnen und Radler von 47 deutschen Theatern, Theaterfestivals und freien Ensembles unterwegs durch Deutschland. Der Staffellauf führt über zwei Routen mit insgesamt 30 Stationen durch die gesamte Bundesrepublik von Nord nach Süd, von Theater zu Theater. Dabei wird ein Apfelbaumsetzling weitergegeben und am 19. Mai an der Endstation in Augsburg beim dortigen Klimafestival feierlich in die Erde gepflanzt. Zurückgelegt wird der Weg mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln. Zu der Aktion aufgerufen hat „Performing for Future – Netzwerk für Nachhaltigkeit in den Darstellenden Künsten”. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss verschiedener Akteurinnen und Akteure der Darstellenden Künste aus ganz Deutschland.

Am 11. Mai um 14 Uhr erreichte eine Delegation vom Düsseldorfer Schauspielhaus den Bonner Marktplatz und wurde dort herzlich in Empfang genommen. Begrüßt wurden die Radlerinnen und Radler von der Bonner Kulturdezernentin Dr. Birgit Schneider-Benninger, dem Generalintendanten des Theater Bonn Dr. Bernhard Helmich, dem Orchesterdirektor des Beethoven Orchester Bonn Michael Horn, der Geschaftsführerin des Theater im Ballsaal Svenja Pauka, Harald Ganns, Senior Advisor bei den Vereinten Nationen Bonn, und dem „Rhein Ranger” Daniel Breitfelder und einer Gruppe von Bonner Radlerinnen und Radlern.

„Wir als Theater Bonn setzen heute bewusst ein Zeichen für unser Klima und nehmen mit Freude den Apfelbaumsetzling als symbolischen Staffelstab entgegen”, so Dr. Bernhard Helmich. Nachhaltigkeit wird in der Bonner Kulturlandschaft großgeschrieben, seit Anfang dieses Jahres mehr denn je. Im Januar 2022 ging das Projekt MOVING TOGETHER – eine strategische Kooperation zwischen dem Theater Bonn, dem Beethoven Orchester Bonn, der Stadt Bonn und den Vereinten Nationen Bonn – an den Start. Das Ziel: den internationalen Austausch fördern und das Thema Nachhaltigkeit noch stärker im gesellschaftlichen Bewusstsein verankern.

„Nur gemeinsam können wir den Erhalt unserer Welt zu einer mitreißenden Mainstream-Bewegung machen. Deshalb finde ich die Aktion großartig: Mit unserem Beitrag sind wir Teil einer weit-vernetzten Aktion und machen die auf den ersten Blick ein wenig abstrakten Themen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Klimaschutz auf der Bühne sichtbar”, findet Dirk Kaftan, Chefdirigent des Beethoven Orchester Bonn. Und auch Harald Ganns von der UN äußert sich begeistert über die Bonner Teilnahme am Staffellauf: „Die Fahrräder stehen für nachhaltige Verkehrsmittel, der Apfelbaumsetzling für eine nachhaltige Ernährung. Gemeinsam können wir mit kleinen Schritten einen großen Einfluss auf die Welt von morgen nehmen.”

Ein buntes Programm für Bonn Im Anschluss an die Begrüßung und feierliche Staffelübergabe auf dem Marktplatz fand am Nachmittag an verschiedenen Stellen in Bonn ein vielfältiges Programm rund um das Thema Nachhaltigkeit statt. Im Anschluss kamen Radlerinnen und Radler sowie Besucherinnen und Besucher auf dem Opernrasen zusammen, um sich mit einem veganen Buffet zu stärken und musikalischen Klangen zu lauschen.

Der Ernst von Siemens Musikpreis 2022 geht an Olga Neuwirth!

Foto: Rui Camilo. EvS Musikstiftung

Die Auszeichnung für ein Leben im Dienste der Musik ist mit 250.000 Euro dotiert. Die mit 35.000 Euro ausgestatteten Komponist_innen-Förderpreise gehen in diesem Jahr an Benjamin Attahir aus Frankreich, die Britin Naomi Pinnock sowie Mikel Urquiza aus Spanien. Die Preisverleihung findet am 2. Juni 2022 im Münchner Prinzregententheater statt.

(PR 10.3.2022) Mit der österreichischen Komponistin Olga Neuwirth zeichnet die Ernst von Siemens Musikstiftung eine Künstlerin aus, die mit ihrer Musik radikal neue Wege einschlägt, die der zeitgenössischen Musik ein neues Gesicht verleiht, die sich aber auch einmischt, Stellung bezieht und sich nicht scheut, Missstände anzusprechen. (Siehe klassikfavori Interview zur Uraufführung von Masaot/clocks without hands 2013) Neuwirth ist eine der einflussreichsten Komponist_innen ihrer Zeit, die in ihren Arbeiten seit den späten 1980er-Jahren feministische Anliegen mit einer multimedialen Praxis verbindet. Neuwirths einzigartige, alle Genregrenzen überschreitende Klangsprache geht ganz wesentlich auf ihre schonungslose Offenheit gegenüber anderen Kunstformen zurück. Der Film und die Videokunst spielen dabei eine herausragende Rolle. (Siehe klassikfavori über ihre Musik zum Film “Die Stadt ohne Juden”). Aber auch von der Literatur, der Bildenden Kunst, der Wissenschaft bis hin zur Popmusik hat sie immer wieder Impulse, Stoffe und Techniken anderer Kunstformen für die Neue Musik fruchtbar gemacht. Hierher gehören auch die Inszenierung von Popkultur bei Klaus Nomi oder die enge und langjährige Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek. Gerade in der Zusammenarbeit mit Jelinek hat sich Neuwirth bereits seit den 1980er-Jahren von der ihr zugewiesenen Rolle als Frau in einer männerdominierten Musikwelt erfolgreich distanziert. Zu Neuwirths Ausdrucksformen gehören neben traditionellen Konzertformen und dem Musiktheater auch Installationen, Hörspiele, Theater- und Filmmusiken sowie Fotografien. Beständig löst Neuwirth vermeintlich binäre Kategorien auf; Kategorien wie virtuell/physisch, analog/digital, weiblich/männlich stehen in ihren Werken auf dem Prüfstand. Dadurch werden auch die Grenzen von Genderzuschreibungen sichtbar, ganz besonders 2019 in ihrem Musiktheater und „Opus summum“ Orlando.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch ihre Klang-/Film-Installation … miramondo multiplo …, die für die documenta 12 den komplexen Kompositionsprozess mit allen Verästelungen und Verwerfungen festhält. Neuwirth selbst bezeichnet ihre Kunst als eine „Art-In-Between“, womit sie das Hybride, Offene ihrer Arbeit benennt. Gleich mehrfach hat Neuwirth Werke für das Musiktheater geschaffen, mit denen sie die Maßstäbe des Genres sprengte und neu definierte. Hierher gehört die surrealistische Multimedia Oper Bählamms Fest (1994/1998) bei dem das digitale Morphing der Stimmen die Möglichkeiten der vokalen Artikulation grundlegend erweiterte. 2002 komponierte sie die Oper Lost Highway nach dem gleichnamigen Film von David Lynch und löste so die Grenze zwischen Film und Oper auf. 2015 schuf Neuwirth für die Donaueschinger Musiktage mit Le Encantadas o le avventure nel mare delle meraviglie ein raumgreifendes Werk basierend auf den wissenschaftlich-akustischen Messdaten einer venezianischen Kirche, mit dem sie eines ihrer wichtigsten Vorbilder, Luigi Nono, und mit ihm die Stadt Venedig würdigt.

Gerade im Musiktheater zeigt sich wie vielfältig Neuwirth mit Musik umgeht. In der Beschäftigung mit der emotionalen Wirkung und der Körperlichkeit von Klang spaltet Neuwirth den Klang in seine reale Erscheinung einerseits, seinen Repräsentationscharakter andererseits. Erstmals virulent wurde diese Technik in der 1989 entstanden „Media-Transfer-Komposition“ dialogues suffisants, in der ein Violoncello einem visuell und akustisch aus einem anderen Raum übertragenen Schlagzeug gegenübersteht. Der Einsatz gebrochener, verzerrter Mittel, sowie ihre Forderung nach „androgynen Klängen“ ist bei Neuwirth seit den frühen 1990er-Jahren Prinzip und Grundlage ihrer Ästhetik so wie ihrer politischen Einstellung. Das macht ihr Werk angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in Gesellschaft, Musikbetrieb und Politik immer noch unbequem. Neuwirths Klangsprache ist vielseitig, unberechenbar und bisweilen auch rau und scharf. Sie ist Ausdruck ihrer Persönlichkeit und ihres sozialen Engagements. Immer wieder hat sie sich öffentlich ausgesprochen für Toleranz, Offenheit und Gleichberechtigung – in der Musik und in der Gesellschaft. Dabei hat sie niemals die Konfrontation gescheut.

Berühmt wurde ihre Rede „Ich lasse mich nicht wegjodeln“, mit der sie 2000 öffentlich gegen die repressive Kulturpolitik der FPÖ in Österreich demonstrierte. All dies trägt entscheidend dazu bei, dass Olga Neuwirth mit einer der eigenständigsten und aufregendsten Stimmen aus dem Chor der aktuellen Komponierszene heraussticht. Sie ist eine der großen Transgressiven in der zeitgenössischen Musikwelt.

Theater Krefeld/Mönchengladbach: Opernstudio Niederrhein sucht neue Talente

(PR 10.1.2022) Für die Spielzeit 2022/23 werden fünf Stipendien vergeben. Nachwuchskünstler können sich bis zum 11. März 2022 bewerben.

Das Theater Krefeld/Mönchengladbach bietet seit zehn Jahren mit seinem Opernstudio Niederrhein jährlich fünf jungen Nachwuchstalenten den Einstieg in eine professionelle Bühnenlaufbahn. Für die Spielzeit 2022/23 werden fünf Positionen neu besetzt: vier für Solo-Gesang und eine für Piano.

Neben spartenspezifischen Meisterkursen und Workshops für musikalische und szenische Interpretation mit erfahrenen Musikerpersönlichkeiten und Dozenten, nehmen die Mitglieder des Jungen Theaters an spartenübergreifenden Projekten, Kursen und Produktionen teil. Außerdem erhalten sie Unterweisungen in Vertragsrecht und Agenturwesen sowie Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen.

Die Opernstudiomitglieder bekommen eine monatliche Vergütung in Höhe von 2.000 Euro. Sie verpflichten sich während ihrer Teilnahme am Opernstudio im Raum Mönchengladbach zu wohnen und die Angebote und Proben des Opernstudios wahrzunehmen.

Alle weiteren Informationen zur Teilnahme an der Ausschreibung finden Sie auf der Webseite des Opernstudios Niederrhein.

Titus Engel wird ab der Saison 2023/24 neuer Principal Conductor der Basel Sinfonietta

Der Schweizer Dirigent Titus Engel wird ab der Saison 2023/24 als Principal Conductor der Basel Sinfonietta die Leitung des weltweit einzigen großen Orchesters für zeitgenössische Musik übernehmen. Die Wahl erfolgte Anfang Dezember in einer basisdemokratischen Abstimmung unter den Mitgliedern des in Basel beheimateten Orchesters. Damit wird er Baldur Brönnimann ablösen, der seit der Saison 2016/17 der Basel Sinfonietta als erster Principal Conductor in der Geschichte des Orchesters vorsteht.

Titus Engel wurde 2020 vom Magazin Opernwelt zum Dirigenten des Jahres gekürt. Durch seinen umfassenden Blick auf das Repertoire verschiedenster Epochen begreift er Werke stets in ihrer vielfältigen Beziehungshaftigkeit. Er ist ein Verfechter innovativer Konzertformate. Geschätzt für seine Expertise auf dem Gebiet historischer Aufführungspraxis ebenso wie für seine präzisen Dirigate komplexer zeitgenössischer Projekte, ist der in Berlin ansässige geborene Zürcher regelmäßig auch mit zentralen Werken der Opernliteratur zu erleben. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Oper Frankfurt, der Oper Stuttgart, dem Theater Basel, dem Grand Théâtre de Genève und der Opéra de Lyon. Immer bereit, in der Auseinandersetzung mit szenischen Konzepten am Pult neue Wege zu beschreiten, versteht er Musiktheater als Experimentierfeld, auf dem gesellschaftliche Utopien gedeihen können.

Titus Engel: „Ich freue mich sehr darauf, die Position des Principal Conductor ab der Saison 2023/24 zu übernehmen und danke den Mitgliedern der Basel Sinfonietta für ihr Vertrauen. Ich möchte gemeinsam mit diesen großartigen Musikerinnen und Musikern Projekte realisieren, die zeigen, wie packend und vielseitig die Musik unserer Zeit ist. Es geht mir darum, besondere Konzerte für ein breites Publikum zu entwickeln und gleichzeitig die internationale Ausstrahlung der Basel Sinfonietta zu intensivieren. Ich freue mich ebenfalls sehr auf eine enge Zusammenarbeit mit den Komponistinnen und Komponisten sowie den zahlreichen der Moderne zugeneigten Institutionen in Basel.“

Franziska Németi-Mosimann, Präsidentin des Orchestervorstands der Basel Sinfonietta: „Titus Engel als neuer Principal Conductor in der Nachfolge von Baldur Brönnimann ist ein Glücksfall für das Orchester. Die bisherigen Gelegenheiten zur Zusammenarbeit im Rahmen vergangener Konzert haben bewiesen, dass die Chemie zwischen dem Orchester und Titus Engel stimmt. Wir freuen uns, von seinem Erfahrungsschatz im Bereich des zeitgenössischen Repertoires und innovativer Konzertformate, die ja die DNA der Basel Sinfonietta ausmachen, profitieren zu können.“

Die Basel Sinfonietta freut sich darauf mit Titus Engel den bereits mit seinem Vorgänger Baldur Brönnimann eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Getragen vom Anspruch, durch Kompositionsaufträge, Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen Musik am Puls der Zeit zur Aufführung zu bringen, weitet die Basel Sinfonietta seit ihrer Gründung im Jahr 1980 den Rahmen der klassischen Konzertkonventionen und lässt mit gewagten Programmen voller zeitgenössischer Musik international aufhorchen.

Baldur Brönnimann wurde von der Basel Sinfonietta zur Saison 2016/17 als erster Principal Conductor in der Geschichte des Orchesters berufen. Mit seinem unablässigen Einsatz und seiner Fähigkeit ein breites Publikum in Basel und darüber hinaus für neue Musik zu interessieren, hat der Schweizer dazu beigetragen, das Orchester weiter zu entwickeln und dessen Profil zu schärfen.

Mehr Informationen zur Basel Sinfonietta finden Sie unter: www.baselsinfonietta.ch

Führungsduo der Deutschen Oper am Rhein verlängert Verträge bis 2027

Der Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein, Prof. Christoph Meyer, und die Geschäftsführende Direktorin Alexandra Stampler-Brown verlängern ihre Verträge bis zum 31. Juli 2027. Die Gesellschafter­versammlung der „Deutschen Oper am Rhein Theatergemeinschaft Düsseldorf Duisburg gGmbH“ hat in ihrer Sitzung vom Dienstag, 07. Dezember 2021, eine entsprechende einstimmige Empfehlung des Aufsichtsrates bestätigt und so den Weg für die Vertragsverlängerung geebnet. Das Führungsduo der Deutschen Oper am Rhein bleibt nun bis zum Ende der Saison 2026/27 verantwortlich für die Geschicke der nunmehr 65 Jahre alten Theatergemeinschaft der Städte Düsseldorf und Duisburg.

Prof. Christoph Meyer ist seit der Saison 2009/10 Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein. Er verlängert seinen bis 2024 laufenden Vertrag nun um weitere drei Jahre bis Mitte 2027. Alexandra Stampler-Brown übernahm das Amt der Geschäftsführenden Direktorin zur Spielzeit 2014/15 und verlängert ihren bis 2022 laufenden Vertrag um fünf Jahre – damit läuft dieser ebenfalls bis Mitte 2027.

„Das Duo Christoph Meyer und Alexandra Stampler-Brown hat die künstlerische wie wirtschaftliche Entwicklung der Deutschen Oper am Rhein erfolgreich vorangetrieben. Ich freue mich sehr, dass die beiden auch weiterhin für die Deutsche Oper am Rhein wirken werden. Nicht zuletzt, wenn es um die Zukunft des neuen Düsseldorfer Opernhauses geht, werden wir ihre Erfahrung und ihre Visionen dringend benötigen, um diesen Prozess in gute Bahnen zu führen”, so der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf und derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Oper am Rhein, Dr. Stephan Keller.

Der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass mit den erneuten Vertragsverlängerungen Generalintendant Professor Christoph Meyer und Alexandra Stampler-Brown als Geschäftsführende Direktorin ihre erfolgreiche Arbeit bis 2027 fortsetzen werden. Kontinuität und die gerade in den Pandemiezeiten besonders erforderliche Flexibilität und Innovationsfähigkeit in der Führung unseres Zweistädteinstituts prägen damit weiterhin die langjährige Intendanz von Professor Meyer sowie die andauernde geschäftsführende Leitung der Deutschen Oper am Rhein durch Alexandra Stampler-Brown.”

Stefan Charles übernimmt das Kölner Dezernat für Kunst und Kultur

Damit folgt der Kölner Rat dem Vorschlag von OB Henriette Reker und wählt sich einen Schweizer als neuen Beigeordneten für Kunst und Kultur

Stefan Charles

(PR 23.8.2021) Der neue Kölner Kulturdezernent Stefan Charles (54) ist mit großer Mehrheit im Kölner Stadtrat gewählt worden. Charles ist gebürtiger Schweizer. Er stammt aus dem Kanton Freiburg, hat zunächst in der Musikindustrie für ein Label in Berlin gearbeitet, dann Leitungsfunktionen in Veranstaltungsgesellschaften, der Züricher Hochschule der Künste übernommen und war Kaufmännischer Direktor am Kunstmuseum Basel, wo er umfangreiche Bauprojekte erfolgreich abgeschlossen hat. Ob sich das auf die Fertigstellung der Kölner Oper begünstigend auswirkt? Zuletzt war Stefan Charles Abteilungsleiter beim Schweizer Radio und Fernsehen und dort in der Geschäftsleitung tätig. Zusätzlich zur Programmverantwortung gehörte auch die Film-, Musik- und Literaturförderung zu seinen Aufgaben. Neben seiner Begeisterung für Kunst und Kultur bringt er Erfahrungen in Nachhaltigkeit- und Digitalisierungsprojekten ein.

Hessischer Verlagpreis 2021 geht an den Furore Verlag: Musiknoten aus Kassel sind einzigartig

(PR 6. 6.2021) “Musiknoten aus Kassel sind einzigartig!” Die Jury des Hessischen Verlagpreises überzeugt beim Kasseler Furore Verlag die konsequente Linie, mit der seit 35 Jahren ausschließlich Werke von Komponistinnen veröffentlicht werden. „Bis heute ist der Verlag mit seinen Noten, Büchern und CD-Veröffentlichungen weltweit einzigartig. Über 2000 Werke von 170 Komponistinnen aus fast allen Erdteilen wurden bisher veröffentlicht. Furore hat die Musik von Frauen, die jahrhundertelang ignoriert oder missachtet wurde, im Konzertleben wieder hörbar gemacht, ihnen zum Durchbruch im internationalen Konzertbetrieb verholfen und damit einen wichtigen Beitrag zum Musikleben nicht nur in Deutschland geleistet.“ Die Kasseler Betriebswirtin Renate Matthei gründete im September 1986 den Furore Musikverlag, der im Programm ausschließlich Noten und Bücher von und über Komponistinnen aus allen Jahrhunderten haben sollte. In diesem Jahr, 2021, feiert der Furore Verlag sein 35. Jahresjubiläum. Er ist nach wie vor weltweit der einzige Musikverlag, der exklusiv Noten, Bücher und CDs von und über Komponistinnen im Programm hat. Der Hessische Verlagpreis wird seit 1918 vergeben. Er ist mit 5000€ dotiert.

Das diesjährige Kammermusikfest SPANNUNGEN in Heimbach streamt vom 20. bis 27. Juni jeden Abend!

(PR 28.5.2021) 17 Weltklasse-Künstler werden sich in der letzten Juni-Woche 2021 zum gemeinsamen Musizieren bei dem Kammermusikfest SPANNUNGEN: Musik im Kraftwerk Heimbach wieder treffen. Der aus Düren stammende Pianist Lars Vogt, künstlerischer Leiter, hat ein Programm mit Franz Schubert im Mittelpunkt konzipiert, umrahmt von Kompositionen neuerer und neuester Prägung, die sich wiederum auf Franz Schubert besinnen. Sie spielen auf Schuberts angebliche Sehnsucht nach der Normalität an, was in der aktuellen Weltlage aus der „Zeit gefallen“ zu sein scheint. Komponist Thomas Larcher hat dazu ein programmatisches Klavierstück „Aus der Zeit gefallen“ seinem Freund Lars Vogt gewidmet. Es gibt in dieser 23. Saison keine öffentlichen Proben. Vor den Streaming-Konzerten jeden Abend vom 20. bis zum 29. Juni gibt es Konzerteinführungen. Der Deutschlandfunk überträgt einige Konzerte direkt, andere zu einem späteren Zeitpunkt. Weitere Infos

Hier der Programmflyer

Zamus: Das Kölner “Early music festival” wagt Neustart Ende Juni!

(PR 26.5.2021) Zum Sommeranfang wagt das zamus einen Neustart mit seinem Festival, das vom 22.6. bis 1.7.2021 stattfinden soll. Mit dieser Ausgabe wird dann endlich aus dem erfolgreichen “Kölner Fest für Alte Musik” nach 10 Jahren das zamus: early music festival. Die programmatische Ausrichtung und Internationalität soll sich im neuen Namen widerspiegeln. Der neue Festivalleiter Ira Givol, der schon das (ausgefallene) Zamus: early music festival 2020 verantwortete, kann dann erstmals seine eigene Konzeption hören lassen. Das Thema “Tag und Nacht / Himmel und Erde” im diesjährigen Festivaltitel fokussiert nicht nur musikalisch, sondern auch im direkten Diskurs zwischen Künstler*innen und Publikum die Vielschichtigkeit einer Gesellschaft mit ihrem größer gewordenen Zwiespalt zwischen glänzendem Reichtum und Helligkeit einerseits und düsterer Armut andererseits. 17 Konzerte und Veranstaltungen an 14 Spielorten in 10 Tagen – mit Musik, die sich vom 9. bis ins 21. Jahrhundert erstreckt, die gesellschaftliche Umbrüche reflektiert, sich im Spannungsfeld zwischen Hochkultur und Popkultur bewegt, mit den Wechselwirkungen zwischen Volksmusik und sogenannter Kunstmusik spielt. Ein Programm, das auch zeitgenössischen Tanz, Film und die realen Aufführungsbedingungen der Künstler*innen mit einbezieht und so die große Vielfalt der Alte-Musik-Szene neu beleuchtet. Internationale Künstler*innen und Ensembles sind dabei wie Sequentia (apokalyptische Lieder), Midori Seiler (mit einem Soloprogramm), Matan Porat (Stummfilmbegleitung auf dem Cembalo), Alon Sariel, Ars Choralis Coeln (Musik von Hildegard von Bingen), Graindelavoix (flämische Vokalpolyphonie), Concerto Köln und Chorwerk Ruhr mit Solistin Hana Blažíková (Händels Oratorium Esther, nur als Live-Stream), nuovo aspetto (Himmelsdialoge aus dem 17. Jahrhundert), Harmonie Universelle (eine konzertanter Wettbewerb à la carte) und einer Uraufführung mit einem Mix aus Alter Musik und Zukunftsvisionen. Weitere Informationen hier

Die Preisträger des “Mortier-Awards” und des “Mortier Next Generation” stehen fest: Alexander Kluge und Ulrike Schwab

Regisseurin Ulrike Schwab. Foto: Dornhege Reyes

(PR 23.5.2021) „Theater machen bedeutet, die Routine des Alltäglichen zu durchbrechen, die Akzeptanz wirtschaftlicher, politischer und militärischer Gewalt als Normalität infrage zu stellen, die Gemeinschaft zu sensibilisieren für Fragen des menschlichen Daseins, die sich nicht durch Gesetze regeln lassen…“ Dieser Glaubenssatz stammt von Gerard Mortier. 2014 ist der belgische Dramaturg, Intendant und visionären Theatermann verstorben. Seitdem erinnert der “Mortier-Award” an ihn.

Der nicht dotierte und alle zwei Jahre verliehene Mortier-Award geht in diesem Jahr an den Schriftsteller und Filmemacher Alexander Kluge. “Weil in Kluges Schaffen Bild, Wort, Klang, Raum und Zeit kongenial ineinander griffen, habe er auch ein besonderes Interesse an Oper und Musiktheater und arbeite mit am Verständnis für diese hochkomplexe Ausdrucksform, die empfänglich mache für unsere gefährdete Existenz, für die wir oft blind und taub seien“, so die Urteilsbegründung aus der Jury. Bei den Jubiläumsfestspielen im letzten Jahr hat Alexander Kluge in Salzburg mit einer Rede über das Jahrhundert beeindruckt. Die Preisverleihung findet im Rahmen der diesjährigen Salzburger Festspiele am 17. August statt.(Anmeldung unter www.festspielfreunde.at)

Auch der 2019 ins Leben gerufene „Mortier Next Generation“ Förderpreis ist mit Salzburg verbunden. Die Festspiele finanzieren diesen mit 30.000€ dotierten Preis, der Europaweit in den Bereichen Regie, Musik, Bühnengestaltung oder Technik junge Nachwuchstalente fördern soll, ebenso wie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Fondation Pierre Bergé / Yves Saint-Laurent in Frankreich und die belgische Regionalregierung Flandern. Der polnische Dramaturg, Librettist, Regisseur und Kurator Krystian Lada war der erste Preisträger. Dieses Jahr erhält ihn die deutsche Musiktheater-Regisseurin Ulrike Schwab. “Seit ihrem Operngesang- und Musiktheaterregie-Studium sei sie auf der Suche nach neuen Formen und Sprachen im Musiktheater und habe vielversprechende Ansätze in eigenen Regiearbeiten im Grenzbereich von Oper, Schauspiel und Performance entwickelt”, heißt es in der Begründung sinngemäß. Ulrike Schwab hatte bereits 2020/21 eine Förderung am “Mortier next Gereation Fellow” am Wissenschaftskolleg in Berlin.

Generalmusikdirektor Joseph Trafton verlängert am Theater in Hagen

Joseph Trafton. Foto: Leszek Januszewski

(PR 27. 4.2021) Der Vertrag des seit 2017 bei der Theater Hagen gGmbH tätigen Generalmusikdirektors Joseph Trafton ist nach einem entsprechenden Ratsbeschluss bis zum Ende der Spielzeit 2024/25 verlängert worden. Joseph Trafton begeisterte das Hagener Publikum in den letzten Jahren als Dirigent von Sinfonie- und Sonderkonzerten in der Stadthalle sowie zahlreichen Opernabenden im Theater Hagen.

Hein Mulders wird neuer Intendant in Köln und löst Birgit Meyer ab

Hein Mulders. Foto: Sven Lorenz

(PR 13. 4.2021) Am 1. September 2022 wird Hein Mulders als “Opernintendant und Betriebsleiter der Bühnen Köln” für fünf Jahre bis 2027 die Kölner Oper leiten und Birgit Meyer nach ihrer zehnjährigen Intendanz ablösen. Mulders übernimmt für mindestens ein Jahr das Opernhaus in seiner Interims-Spielstätte im Staatenhaus. Die Eröffnung des im Verlauf seiner Sanierung immer wieder in die Schlagzeilen geratenen Kölner Opernhauses am Offenbachplatz ist für 2023/24 geplant. Pamela Rosenberg aus der Findungskommission erklärt, dass Hein Mulders sich als “ein erfolgreicher Opern-, Konzert- und Kulturmanager” präsentieren könne. Ihn zudem “ausgeprägte menschliche, zeitgemäße Führungsqualitäten” auszeichnen sowie “die Fähigkeit, Künstler*innen und Mitarbeiter*innen im Dialog zu Höchstleistungen zu motivieren”. Bis zu seinem Wechsel nach Köln bleibt der gebürtige Niederländer in Essen, wo er als Intendant für das Aalto-Musiktheater, die Essener Philharmoniker und die Philharmonie Essen verantwortlich ist.

Dortmund will mit überarbeitetem Plan am 17. April sein Haus öffnen

(PR 13.2.2021) “Großartige Partituren in Klang und Szene für ein Live-Publikum wieder lebendig werden zu lassen” und in sein Haus einzuladen, das wünscht sich Intendant Heribert Germeshausen.

Am 17. April startet die Dortmunder Oper mit einem barocken Pasticcio aus Arien von Monteverdi, Vivaldi, Porpora, Broschi, Purcell und Händel (Regie: Andreas Rosar) in das überarbeitete Opern-Finale der Saison. Mit Bruno de Sà gibt ein Sopranist, 2020 zum Nachwuchssänger 2020 gekürt, sein Debüt.

13. Mai, Uraufführung von Bernhard Langs, Der Hetzer, Auftragskomposition der Oper Dortmund, Regie: Anne-Kai Schumacher

14. Mai, Thierry Tidrow, Personae handelt von der Identifikation und Inszenierung Jugendlicher in sozialen Netzwerken. Das Projekt der Jungen Oper in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität wird um 10 Uhr vorgestellt. 14. Mai, abends gibt es mit Arien von Gounod, Massenet und Auber u.a. eine Opern-Gala mit der Besetzung der abgesagten Frédégonde-Premiere.

15. Mai, in einer weiteren Opern-Gala interpretiert Michael Volle Arien von Straus und Wagner. Die Vorstellungen vom 13. bis 16. Mai finden im Rahmen des von Heribert Germeshausen in Dortmund neu eingeführten Mai-Festivals statt. Dazu gibt es in diesem Jahr das Symposium “Kinder schafft Neues – Ein Kosmos zur Kraft des sich immer wieder neu erfindenden Musiktheaters”.

16. Juni, Uraufführung von Thierry Tidrows Kinderoper Kirsas Musik 24. Juni, György Kurtágs Fin de Partie in der Regie von Ingo Kerkhof mit Frode Olsen und Hillary Summers, die schon bei der Uraufführung an der Scala in Mailand dabei waren. Weitere Informationen hier

Der Intendant der Opéra Royal de Wallonie, Stefano Mazzonis di Pralafera, ist verstorben

(PR 7. 2.2021) Mit tiefer Trauer teilt die Opéra Royal de Wallonie-Liège in Belgien mit, dass Intendant Stefano Mazzonis di Pralafera am Sonntag, den 7. Februar 2021 verstorben ist. Seit 2007 war Stefano Mazzonis di Pralafera künstlerischer Leiter und Intendant des königlichen belgischen Opernhauses. Unter seiner Leitung konnte die Opéra Royal de Wallonie-Liège ihre künstlerische Qualität steigern, was sich auf ihren internationalen Ruf und öffentliche Reputation ausgewirkt hat. Die starke überregionale Ausstrahlung des Hauses zieht Besucher aus dem nahen Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg und sogar Großbritannien an. Eine beständig hohe Auslastung weist auch auf die große Beliebtheit und Treue des heimischen Publikums hin. Das Haus ist auch eines der wenigen, das eine Frau, Speranza Scappucci, als ständige Dirigentin verpflichtet. Sie wird bei der voraussichtlich nächsten Premiere am 4. März für Les Contes d‘Hoffmann von Jacques Offenbach im Lütticher Graben stehen.

Die Opéra Royal de Wallonie-Liège in Belgien hätte in der laufenden Saison ihr 200jähriges Bestehen feiern wollen. Doch schon kurz nach der Saisoneröffnung mit La Bohème, der letzten Regiearbeit von Stefano Mazzonis di Pralafera, musste das Opernhaus im Zuge der Corona-Pandemie wieder geschlossen werden.

Hier zu aktuellen Online Übertragungen, realisiert u.a. durch Culturebox und medici.tv

Die neue Chefdirigentin und Musikdirektorin an der Lothringer Oper in Nancy heißt Marta Gardolińska

(PR 27.1.2021) Die polnische Dirigentin Marta Gardolińska wird ab der Spielzeit 21/22 neue Musikdirektorin der Opéra national de Lorraine. Die Anfang 30jährige kommt aus Warschau, absolvierte ein Dirigierstudium an der Frédéric Chopin Musikhochschule in Warschau sowie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Nach Meisterkursen bei Bernard Haitink, Peter Eötvös und Marin Alsop wird sie 2015 Erste Dirigentin des Akademischen Orchestervereins Wien, 2017-18 Chefdirigentin des Wiener TU-Orchesters, 2018 stellvertretende Chefdirigentin am Bournemouth Symphony Orchestra. Von 2019-20 assistiert sie als Stipendiatin des Los Angeles Philharmonic Gustavo Dudamel und darf ihm als zweite Dirigentin auf dessen Einspielung aller Symphonien von Charles Ives assistieren, die bei der Deutschen Grammophon herausgekommen ist. Im Oktober 2020 debütierte Gardolińska im Orchestergraben der Opéra de Dijon mit Alexander Zemlinskys Der Traumgörge. Und am 18. Februar gehört ihr das Abendprogramm bei France Musique! Unter ihrer Leitung musiziert das Orchestre de l‘Opéra national de Lorraine Respighis Antice danze ed Arie, Schostakowitschs Konzert für Klavier und Trompete mit den Solisten Alexander Melnikov und David Guerrier, sowie Schuberts Symphonie Nr. 3.Das Konzert wird ab 20 Uhr übertragen.

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