Blutiges Heil – Roland Schwabs „Parsifal“ spielt in Essen am Karfreitag vor düsterer Kulisse

Aus den fünfeinhalb Stunden werden fast sieben Stunden. Gleich der erste Vorhang öffnet sich nicht. Eine Ansage mit Entschuldigung und der Bitte um Geduld wird am Bühnenrand vorgetragen. Schade wars für den Kontrast zwischen der kontemplativen Natur-Atmosphäre im Vorspiel mit Video und Musik und der dystopischen Welt der Gralsritter, wo die Handlung einsetzt. Der sich endlich hebende Vorhang bekommt Applaus. Der Umbau zum dritten Aufzug klemmt, wohl wegen des Wasserbeckens. Die ersten beiden Aufzüge, Gralsburg und Klingsors Garten, spielen in einem Fußwasserbecken. In der zweiten Pause kommt eine weitere Ansage über Lautsprecher ins Theaterfoyer. Irgendwas mit 70 Minuten und Geduld…, die Hartnäckigen stürmen sofort wieder zu den Barbereichen. (Von Sabine Weber) Blutiges Heil – Roland Schwabs „Parsifal“ spielt in Essen am Karfreitag vor düsterer Kulisse weiterlesen

Andreas Preuss über den „Siegfried“ in The Wagner Cycles

Richard Wagner/ Arno Breker. Foto: Wiki Commons Txllxt TxllxT

Wie fühlt es sich an, im Orchester zu sitzen und Wagner zu spielen? Das weiß Andreas Preuss, freiberuflicher Geiger und mit dabei bei Concerto-Köln in Kooperation mit dem Dresdner Festspielorchester. Gerade ging „Siegfried“ über die Konzertpodien in Prag, Paris und zuletzt in der Kölner Philharmonie. Ein besonderer Ring wird nämlich unter Kent Nagano geschmiedet und „konzertant“ als Chance verstanden. Es wird versucht, authentische Bedingungen bei der Umsetzung der Partitur zu rekonstruieren. Beim Sprechen, Singen, bei den Instrumenten und deren Spielweisen, wie im folgenden Podcast favori „Kopfnoten“ von Andreas Preuss zu erfahren ist. (Die Fragen stellte Sabine Weber nach der Aufführung am 10.April 2025 in der Kölner Philharmonie) Andreas Preuss über den „Siegfried“ in The Wagner Cycles weiterlesen

Christian Tetzlaff über „Spannungen“ in Heimbach

Christian Tetzlaff ist Konzertgeiger und seit letztem Jahr künstlerischer Leiter des Festivals Spannungen in Heimbach
Christian Tetzlaff. Foto: Giorgia Bertazzi

Für den in Hamburg lebenden Konzertgeiger Christian Tetzlaff ist Musik immer mehr als abstrakt „tönend bewegte Form“ (Eduard Hanslick). Seine zweite Spielzeit als künstlerischer Leiter von Spannungen in dem Jugendstil-Kraftwerk bei Heimbach in der Eifel fokussiert daher Komponisten und ihre Werke als lebendigen Ausdruck ihrer Zeit. Wie, erläutert er in diesem podcast favori „Kopfnoten aus der Klassikszene“ mit Sabine Weber.
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„Don Giovanni“ im Kölner Staatenhaus – eine perfekte Vorstellung!

Und heute, am 14. März 2025, gibt es wieder eine Vorstellung. Es lohnt sich. Das ist nämlich ein „Don Giovanni“ für die Sinne! Es wird unter großem Einsatz gespielt, allen voran Don Giovanni (Seth Carico) und sein schlitzohriger Diener Leporello (Adrian Sâmpetrean), die im Handgemenge schon mal über die Bühne rollen oder sich mit Jacken bewerfen. (Von Sabine Weber) „Don Giovanni“ im Kölner Staatenhaus – eine perfekte Vorstellung! weiterlesen

Frenetische Raserei. Mäkelä und das Orchestre de Paris in Köln

Klaus Mäkelä. Foto: Wikimedia Commons

Das Orchestre de Paris gastierte in der Reihe „Internationale Orchester“ in der Kölner Philharmonie. Der mitgereiste Musikdirektor heißt Klaus Mäkelä, ist gerade mal 28 Jahre alt und hat sich, derzeit nämlich ebenfalls Chef beim Oslo Philharmonic und designiert beim Concertgebouworkest sowie beim Chicago Symphony Orchestra, in der ersten Liga voll etabliert. Es dürfte die alte Dirigiergarde in Angst und Schrecken versetzen. Bei ihm gibt es nämlich kein maniertes Rudern oder verzweifeltes Quirlen. Konzentriert und fokussiert sorgt er mit klaren Gesten und exaktem Timing für Übergänge vom Feinsten und dynamische Abstufungen in ungeahnten Extremen. So leise hat man die Trompeten noch nie gehört. Energisch ist er, wo es angebracht ist, und er gibt, wenn im größten gegenrhythmischen Tumult nötig, das Metrum auch mal mit beiden Armen wie in der ersten Dirigierlektion an. (Von Sabine Weber) Frenetische Raserei. Mäkelä und das Orchestre de Paris in Köln weiterlesen

Bertrand Chamayou zum 150. von Maurice Ravel

„Eine Art Ravelianisches Porträt ohne echtes Originalwerk“ beschreibt der französische Pianist Bertrand Chamayou sein Projekt. Er hat bereits vor 10 Jahren 2016 das Soloklavierwerk von Maurice Ravel herausgebracht. Das war nicht genug. Heute erscheint seine neue persönliche Hommage an Maurice Ravel: punktgenau am 7. März, zum 150. Geburtstag von Ravel. Klassikfavori hat mit ihm gesprochen. (Die Fragen stellt Sabine Weber)

Das Cover der neuen CD von Bertrand Chamayou. Ravel fragments ist sie überschrieben. Bertrand Chamayou zum 150. von Maurice Ravel weiterlesen

„Don Giovanni“ in Köln: Cecilia Ligorio über ihre Inszenierung

Cecilia Ligorio inszeniert ihre zweite Oper für Köln. Am 9. März ist Premiere im Staatenhaus.
Klassikfavori hat Cecilia Ligorio vor einer Probe getroffen. (Die Fragen stellt Sabine Weber)

Cecilia Ligorio
Cecilia Ligorio. Foto: Privat

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In der Zauberoper „Rinaldo“ wird bei den Händel-Festspielen Karlsruhe wirklich mit großer Bühnenmagie gezaubert

Valeria Girardello. Foto: Reli Grünschloß

Die diesjährigen Händel-Festspiele Karlsruhe sind vor ausverkauftem Haus eröffnet! Großer Jubel, denn die Liebeskapriolen von Kreuzritter Rinaldo spielen sich in der diesjährigen Eröffnungspremiere vor spektakulärer Kulisse ab. Die historische Skyline Jerusalems setzt sich mithilfe darstellerischer Videokunstgriffe nicht nur in eine Tiefenlandschaft fort. Im Laufe der vier Stunden gerät die Bühne in magische Strudel, wird zum Theater auf dem Theater mit wogendem Wellenspiel von Theatersesseln. Und Fassaden weinen sich sogar weg. (Von Sabine Weber) In der Zauberoper „Rinaldo“ wird bei den Händel-Festspielen Karlsruhe wirklich mit großer Bühnenmagie gezaubert weiterlesen

Eifelklassik mit „Candlelight“ – ein Pilotprojekt in der Burg von Blankenheim

Candlelight in der Blankenheimer Burg

Vier Damen in der Ausbildung zur Tourismus-Kauffrau haben ihren Abschluss mit einer Premiere in der Blankenheimer Burg am 8. Februar 2025 gemacht. „Lang im Kerzenschein! Ein Candlelight-Konzert im Rittersaal.“ Vor dem Konzert hat Sabine Weber mit Leonie Opperman, Sarah Lang, Hanna Hellendahl und Christine Hahn (siehe Bild unten) schon mal im Rittersaal gestanden und viel über den Tourismus in der Eifel erfahren, warum es für die Eifel dieses Konzert sein musste und auch wieviele Kerzen und welche angezündet wurden. Eifelklassik mit „Candlelight“ – ein Pilotprojekt in der Burg von Blankenheim weiterlesen

Mystery and Fantasy – „Der Leuchtturm“ und „Dido“ entführen in Duisburg in virtuelle Welten

Was haben Peter Maxwell Davies und Henry Purcell eigentlich gemein? Richtig, sie waren Briten. Und „The Lighthouse“ (1980) und „Dido and Aeneas“ (1689) dauern um eine Stunde. So unterschiedlich die Musik, Avantgarde das eine und Barock das andere, sie lassen sich kombinieren, wie die Oper am Rhein in Duisburg gezeigt hat. Das rätselhafte Verschwinden dreier Leuchtturmwärter und die unglückliche Liebe zwischen der karthagischen Königin und dem Troja-Krieger fügten sich sogar zu einem spannenden Mystery-and-Fantasy-Doppel-Erlebnis. (Von Sabine Weber) Mystery and Fantasy – „Der Leuchtturm“ und „Dido“ entführen in Duisburg in virtuelle Welten weiterlesen

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