Wann hat zuletzt ein Kölner Orchester die Philharmonie bis auf den letzten Platz gefüllt? Und das Publikum kam voll auf seine Kosten. Ein klug zusammengestellter beschwingter Bogen von „Till Eulenspiegels lustigen Streichen“ bis zu DEM „Boléro“, gefüllt mit 3/4 Walzer- und 2/4-Marschtakten, im Zentrum Bernd Alois Zimmermanns „Rheinische Kirmestänze“ für 13 Bläser, lassen das Publikum aus den Sesseln aufspringen. „Und los!“ (Von Sabine Weber) Happy New Year! Der musikalische Gruß mit dem Gürzenich-Orchester Köln unter Stenz zündet! weiterlesen
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Haydns „Schöpfung“ und Strauss’ „Elektra“. Mit einer Doppelpremiere eröffnet die Kölner Opernsaison
Gegensätzlicher geht es nicht! In der ersten Premiere wird die Entstehung einer neuen Welt mit Erzengeln im Dress mit Zirkusdirektor-Anmutung, einer pantomimisch darstellenden Tanzgruppe und gigantischer Bild-Licht-Kostümshow (Chor) gefeiert (Regie: Melly Still). Am nächsten Premierenabend steuert Elektra im dunkel-nebligen Säulenwald unter gleißenden Neonröhren zielgerichtet auf das blutiges Finale zu. Der Klassiker Joseph Haydn – großartig dirigiert von Marc Minkowski! – und Bürgerschreck Richard Strauss – der GMD aus Ulm, Felix Bender, schlägt sich mehr als wacker – werfen ja auch die Orchestermaschinerie – bewunderungswürdig mal wieder das Gürzenich-Orchester in seiner Bandbreite – völlig unterschiedlich an. Kindlich-bunt verspieltes Lob auf unsere Welt trifft in Köln am zweiten Premierentag auf die meisterhafte Personenregie von Roland Schwab, die streng wahnhaft auf menschliche Konfrontation setzt. (Von Sabine Weber) Haydns „Schöpfung“ und Strauss’ „Elektra“. Mit einer Doppelpremiere eröffnet die Kölner Opernsaison weiterlesen
„Volle Batterie!“ in Köln – Das Gürzenich-Orchester mit Hip Hop im Club und Atomkatastrophe in der Oper „INES“
Zwei Mal Ausnahmezustand! Und dennoch ein finaler Saison-Paukenschlag der besonderen Art. Mit geplant natürlich von und zugeschnitten auf den Mann und Dirigenten, dessen Name derzeit nicht über die Lippen geht. Auch wenn das Gürzenich-Orchester durch dessen künstlerische Ausnahmeleistung das erreicht hat, womit es genau an diesem Wochenende punktet. Was für ein Mist. Denn ein Image-Schaden muss abgewendet werden. So zählt der Rap/Hardrock-Ausflug samstags mit DJ, Beatboxing und einer Hevy-Metal-Partitur von Bernhard Gander („Melting Pot“) im Club Carlswerk-Victoria und die Uraufführung der Atomkatastrophen-Oper „INES“ von Ondřej Adámek am Tag danach eben als Befreiungsschlag. Titus Engel und der Komponist Adámek haben sehr gern die Leitung des Gürzenich-Orchesters samstags und sonntags übernommen. (Von Sabine Weber) „Volle Batterie!“ in Köln – Das Gürzenich-Orchester mit Hip Hop im Club und Atomkatastrophe in der Oper „INES“ weiterlesen
La Grande-Duchesse de Gérolstein von Jacques Offenbach erlebt an der Oper Köln eine opulente, aber strapazierende Bühnenschau
Große Erfolge hat Offenbach mit „La Belle Hélène“ in Frankreich zu verzeichnen oder mit „Orphée aux enfers“, das gerade seine amerikanische Erstaufführung in New York erlebt, mit Kriegsgott Mars, der eine preußische Pickelhaube trägt. Da ziehen außenpolitische Wolken auf. Bad Ems, wo Offenbach zur Kur weilt, wird von preußischen Truppen besetzt. Offenbach muss den Kurort überstürzt verlassen. Dann wird bekannt, dass die französische Regierung unter Napoleon III. sich le Grand-Duché Luxembourg einverleiben will. Preußen und die deutsche Öffentlichkeit reagieren empört. Es droht ein Krieg, der auf diplomatischen Wege gerade noch verhindert werden kann. Und Offenbach entwirft sein Grande-Duchèsse de Gérolstein – das Eifler Städtchen Gerolstein liegt von Luxemburg keine 50 Kilometer Luftlinie entfernt. Und er parodiert dümmliches Säbelrasseln, und nimmt Vernarrtheit in schnittige Soldatenuniformen, sowie militärischen Drill aufs Korn. Kriegsmärsche mit Militärtrommeln und Piccoloflöte garnieren satirisch gemeint die musikalische Farbe. (Von Sabine Weber) La Grande-Duchesse de Gérolstein von Jacques Offenbach erlebt an der Oper Köln eine opulente, aber strapazierende Bühnenschau weiterlesen