In Essen wird Heinrich Marschners Schaueroper ‚Hans Heiling‘ wiederentdeckt – und zu Alfried Krupps Biographie in Verbindung gesetzt.

Prolog Unter Tage mit Hans Heiling (Heiko Trinsinger) und seine Mutter (Bettina Ranch) © Thilo Beu
Prolog Unter Tage mit Hans Heiling (Heiko Trinsinger) und seine Mutter (Bettina Ranch) © Thilo Beu

Alfried Krupp, Biographie eines „Erdgeistes“ ist ein Beitrag im Programmheft betitelt. Der letzte Krupp-Erbe war gewiss ein Außenseiter wie Heiling. Freilich kein teuflischer Erdgeistgeborener und König der Trolle und Zwerge wie der ursprüngliche Legenden-Heiling. Aber wie Marschners Heiling von einer Mutter dominiert, die ihn gezwungen hat, sich von einer Liebesheirat zu distanzieren. Das Unternehmen durfte er dadurch behalten. Sein Lebensglück hat er verkauft. Wer sich im Gästehaus der Villa Hügel dem dort nachträglich konstruierten udn ausgestellten Personenkult aussetzt, dem läuft es eiskalt über den Rücken. Aus all dem inszenierten Unternehmenserfolg auf Tafeln und Fotos lugt der emotionale Verrat, der für diese Macht verlangt wurde. Ein Besuch der Villa Hügel neben dran erklärt viel. Dort ist eine beängstigende architektonische Inszenierung von Dominanz zu erleben, mit überdimensionierten Stühlen und Tischen, die den Menschen tatsächlich zum Zwergen machen. Und riesige Hallen, die mit französischem Renaissance-Decorstil der Gründerzeit freundlich sein könnten, aber durch dunkles Eichenholz ein erdrückenden und niederschlagender Ort sind. Hier will man kein Kind gewesen sein!
(Von Sabine Weber) In Essen wird Heinrich Marschners Schaueroper ‚Hans Heiling‘ wiederentdeckt – und zu Alfried Krupps Biographie in Verbindung gesetzt. weiterlesen

Die königliche Oper in Lüttich entdeckt eine Rarität von Daniel-François-Esprit Auber: Le Domino Noir!

Angèle (Anne-Catherine Gillet) trifft auf ihren Liebhaber Horace (Cyrille Dubois) © Lorraine
Angèle (Anne-Catherine Gillet) trifft auf ihren Liebhaber Horace (Cyrille Dubois) © Lorraine Wauters

Das ist schon ein erstaunliches Niveau, das die 200.000 Einwohner zählende belgische Stadt hier präsentiert. Und eine Rarität, jedenfalls aus Deutscher Repertoire-Sicht. Mit einem glänzend aufgelegten Orchester, spielfreudigen Ensemble und einer bewegten Regie mit gehörigem Tempo, die einen abwechselnd schmunzeln und staunen lässt. Dazu bezaubernde Kostüme mit elegantem Witz und Pfiff! Es lohnt sich der Blick über die Landesgrenzen hinweg. (Von Sabine Weber) Die königliche Oper in Lüttich entdeckt eine Rarität von Daniel-François-Esprit Auber: Le Domino Noir! weiterlesen