„Zaide. Adama“ – Doppeltes Musiktheater: Mozart und Chaya Czernowin am Theater Aachen

Zaide“ hat Mozart 1779 24jährig begonnen, lässt das Singspiel aber 1780 in der Schublade verschwinden, um „Idomeneo“ in Angriff zu nehmen. Weil die Salzburger Festspiele zum Mozartjahr 2006 eine Gesamtaufführung aller Mozart-Bühnenwerke anberaumten, wurde Chaya Czernowin beauftragt, das zweiaktige Fragment zu vollenden. Sie entwickelt ein eigenes modernes Musiktheater, das sich mit einer Parallelhandlung in die Leerstellen des Singspiels verkeilt. Der damalige Festspielleiter Peter Ruzicka verlangte, Mozart unangetastet zu lassen. 2017 überarbeitete Czernowin ihre Schablone, fügte einen Chor hinzu und erweiterte sie mit collageartig das Original überlagernden Momenten. Diese Fassung feiert eine umjubelte Premiere am Theater Aachen. (Von Sabine Weber)
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Die Mezzosopranistin Anna Lucia Richter, jung, attraktiv und erfolgreich!

Anna Lucia Richter. Foto: Flo Huber

Sie hat alles, was für eine Gesangskarriere nötig ist und steuert sie ziemlich klug, ist in der Begegnung ungezwungen, offen zugewandt und lacht gern, wie im folgenden Gespräch zu erleben. Am 12.,13., und 14. Mai ist sie im Gürzenich-Orchester-Konzert in der Kölner Philharmonie als Solistin zu erleben, nach ihrem Rollendebüt des Idamante in Mozarts „Idomeneo“ an der Oper im Staatenhaus im Februar dieses Jahr. Warum nach Mozart immer vor Mozart ist und Anna Lucia Richter eine erfolgreiche Prophetin im eigenen Land sein muss, was sie zu ihrem Fachwechsel zu sagen hat, über Hosenrollen und Gefahren auf der Opernbühne denkt, was ihre Erfahrungen beim Mädchenchor am Kölner Dom für ihre Karriere bedeutet haben, können Sie im folgenden podcast favori hören, das Anfang April aufgezeichnet wurde. (Die Fragen stellt Sabine Weber)
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Im neuen Film von Matthias Glasner passiert „Sterben” auf vielen Ebenen!

„Sterben“ ist zum Schluss ein gefühlig-pathetisches Cellokonzert in einem Satz (Komponist Lorenz Dangel) und wird in der Berliner Scharoun-Philharmonie in kompletter Länge von sieben Minuten unter der Leitung von Tom Lunies alias Lars Eidinger von einem Projektorchester „uraufgeführt“. Es geht in dem neuen Film von Drehbuchbautor Matthias Glasner weniger um die Genese von Musik. Bedrückend sind die Geschichten mit den Eltern des Dirigenten, dem dementen Vater und der todkranken Mutter, dem suizidalen Komponistenfreund, die im Verlauf der drei Stunden – so lange dauert der Film – auch sterben. Auf der Berlinale ist „Sterben“ mit dem Silbernen Bären für das beste Drehbuch ausgezeichnet worden. Am 25. April läuft er in unseren Kinos an. (Von Sabine Weber) Im neuen Film von Matthias Glasner passiert „Sterben” auf vielen Ebenen! weiterlesen

Schönbergs „Erwartung” und Ethel Smyth „Der Wald” in Wuppertal. Regisseur Manuel Schmitt gibt Auskunft!

Es ist Schönbergjahr! Im September jährt sich Arnold Schönbergs Geburtstag zum 150. Mal. Schon allein das ist ein Grund, seine Opern aufs Programm zu setzen. Die Oper Wuppertal kombiniert Schönbergs erstes Bühnenwerk, das atonal expressionistische Monodram „Erwartung“, mit Ethel Smyths hochromantischer Oper „Der Wald“. Dieser Einakter ist die erste Oper einer Frau, die an der Metropolitan Opera gespielt wurde und liegt seit letztem Jahr sogar auf CD vor. In Wuppertal wird die Deutsche Erstaufführung in der vollorchestrierten Fassung zu erleben sein. Am 7. April ist Premiere. Mir gegenüber sitzt Manuel Schmitt, er führt Regie, und die Bühnenbildnerin Julia Berndt. Für Klassikfavori fragt Sabine Weber. Schönbergs „Erwartung” und Ethel Smyth „Der Wald” in Wuppertal. Regisseur Manuel Schmitt gibt Auskunft! weiterlesen

Hunding mit Stierhorn und die Walküren mit Flüstertüte! Concerto Köln unter Nagano ist noch bis August auf Tournee!

(Titelfoto: Das Podium der Kölner Philharmonie ist gefüllt! Foto: Michael Graubner) Nach konzertanten Aufführungen an der Staatsoper in Prag und im Concertgebouw Amsterdam gastiert Concerto Köln unter Kent Nagano in der Kölner Philharmonie. Verstärkt durch das Dresdner Festspielorchester. Mit „Rheingold“ hatte Concerto Köln unter Nagano schon 2021 stürmischen Applaus entfesselt. Jetzt springt das Publikum sogar nach jedem „Walküren“-Aufzug aus den Sesseln. Im letzten Aufzug allerdings erst nach 10 Sekunden, so groß ist die Erschütterung. Wotan verstößt nach der emotional bis zum letzten aufgeladenen Auseinandersetzung Brünnhilde doch noch. Die seit 2018 angesagten „Wagner-Lesarten“ wirken. Das „sprechende Singen“ vor allem, das Wagners Diva Wilhelmine Schröder-Devrient, zu Wagners großer Freude, mitgeprägt haben soll! (Von Sabine Weber) Hunding mit Stierhorn und die Walküren mit Flüstertüte! Concerto Köln unter Nagano ist noch bis August auf Tournee! weiterlesen