Die diesjährigen Händel-Festspiele Karlsruhe sind vor ausverkauftem Haus eröffnet! Großer Jubel, denn die Liebeskapriolen von Kreuzritter Rinaldo spielen sich in der diesjährigen Eröffnungspremiere vor spektakulärer Kulisse ab. Die historische Skyline Jerusalems setzt sich mithilfe darstellerischer Videokunstgriffe nicht nur in eine Tiefenlandschaft fort. Im Laufe der vier Stunden gerät die Bühne in magische Strudel, wird zum Theater auf dem Theater mit wogendem Wellenspiel von Theatersesseln. Und Fassaden weinen sich sogar weg. (Von Sabine Weber)In der Zauberoper „Rinaldo“ wird bei den Händel-Festspielen Karlsruhe wirklich mit großer Bühnenmagie gezaubert weiterlesen →
„Alte Meister“ klingt selbst für ein Alte-Musik-Festival verstaubt. Das sind Thomas Bernhards „Alte Meister“ aber ganz und gar nicht. Dieser vor 40 Jahren verfasste Komödien-Roman lieh den Resonanzen_2025 auch nicht nur seinen Titel. 10 Tage lang lieferten Bernhard-Zitate griffige Konzert-Überschriften. Das Beiprogramm ermöglichte mit Film-Dokus und Lesungen eine Auseinandersetzung mit dessen oft auf Musik Bezug-nehmende Prosawerke, und sogar persönliche Einsichten in das Leben dieses Skandalautors waren zu gewinnen, der ja als Störenfried der Nachkriegsharmonik Österreichs galt. Die Musik-Programme, dramaturgisch geschickt dazu gemischt, erhielten dadurch sogar eine ungewöhnliche Belichtung. Und nicht zuletzt setzten sich einige der Interpreten in diesen Bernhard-Resonanzen mit ihm intensiv auseinander, wie im Eröffnungskonzert zu erleben. (Von Sabine Weber) Bernhard-Resonanzen! – Ein literarisches Experiment über Alte Meister in Wien weiterlesen →
Edzard Burchards ist seit letztem Jahr künstlerischer Leiter der Rheinischen Kantorei, und er will nach fast 30 Jahren Hermann Max Neuräume erobern. Selbstverständlich aus der der Tradition seines Gründers heraus, zugleich Gründungsleiter des Festivals Alte Musik Knechtsteden. (Siehe Interview klassikfavori) Aus diesem Schatten muss Burchards heraustreten, wenn er sich profilieren will. Geistliche Musik des 20. Jahrhunderts rückt er in den Fokus. Mit Frank Martins selten zu hörendem Oratorium „Golgatha“ entfesselt er in der Knechtstedener Basilika einen überwältigenden Passionsklang. (Von Sabine Weber) Mit Frank Martins Oratorium „Golgatha“ geht das Festival Alte Musik Knechtsteden fulminant zu Ende und weist Wege in die Zukunft! weiterlesen →
Melodien aus unterschiedlichen Epochen fluten den backsteinernen Clara Keller, mal zwei, drei, vier oder sechsstimmig. Von Bach bis zeitgenössisch. Die insgesamt sieben Musiker sind immer wieder in Bewegung im Eröffnungskonzert des 5. Linos Festival für Kammermusik in Köln. Sätze aus Gabriel Faurés Klaviertrio und dessen zweiten Streichquartett, sowie die Uraufführung des Klaviertrios „Echo Chamber“ und „Unbenannt-2“ für Streichquartett der litauischen Komponistin Justina Repečkaitė sind Höhepunkte. (Von Sabine Weber)
Heiß und stickig ist es in der großen Kraftzentrale des Landschaftsparks Duisburg-Nord, einer der Spielstätten der Ruhrtriennale 2024. Ausnahmsweise ist es den rund 600 Zuschauern erlaubt, Trinkwasser mit hineinzunehmen; Papierfächer werden verteilt, die das Publikum auch eifrig nutzt. Die widrigen klimatischen Umstände sind vergessen, sobald das Spiel beginnt. Alle warten auf den Star Isabelle Huppert. Der italienische Regisseur Romeo Castellucci hat jauch Racines Tragödie „Bérénice“ auf sie perfekt zugeschnitten. Und wie sollte es anders sein, Isabelle Huppert bannt ihr Publikum und löst Begeisterung aus. (Von Jukka Höhe)
Wer noch nie in der gigantischen Mischanlage der Kokerei des Unesco-Weltkulturerbes Zeche Zollverein in Essen gestanden hat, kann sich keinen Begriff davon machen. Inmitten einer gewaltigen rostigen Eisenorgel – daran erinnert das Bild der Gesamtarchitektur, wenn man sich vom Parkplatz aus nähert – befindet sich diese Mischanlage. Eine Anlage mit drei begehbaren Ebenen, die täglich aus 23.000 Tonnen Revier-Rohkohle, über ein gefühlt kilomenterlanges Förderband transportiert, die Substanz von 7500 Tonnen Koks für Hochöfen gemischt hat.
Die Trichterebene mit 9 oder 12 quadratisch nach unten zulaufenden Beton-Filtern, jeder knapp 10 Meter hoch, bilden das Zentrum. Darüber, auf neu errichteten, begehbaren Stahlstegen, und darunter, um ein installiertes Wasserbecken herum, inszenierte das Chorwerk Ruhr sein Ruhrtriennalenprojekt „Abendzauber“. Mit Caspar-David-Friedrich-Bildern, einer Eis-Installation, deren schmelzendes Wasser durch einen Trichter ein Becken ganz unten füllt und Chormusik von Bruckner sowie in Chorbearbeitung der isländischen Sängerin und Komponistin Björk begleitet war die Anlage wie noch zu erleben! (Von Sabine Weber)RT24: Chorwerk Ruhr durchsetzt die Essener Mischanlage mit Naturzuständen weiterlesen →
Die Ankunft in der Bochumer Jahrhunderthalle stimmt nicht mehr so euphorisch wie früher: Kreisverkehr, Leitsystem, Parkhaus, gläserne Vorbauüberdachung: die einstige Industriebrache ist für den Kulturbetrieb zivilisiert worden. Früher wurde die Halle mal durch matschige Wegstrecken im Gelände, gefühltes Revier, erreicht. Das waren noch Zeiten. Die unschöne Abservierung des Intendantenteams Stefanie Carp/ Christoph Marthaler durch Antisemitismus-Vorwürfe seitens der Landesregierung ist auch noch nicht vergessen. Die Vorwürfe erwiesen sich damals als überzogen. Das NRW-Ministerium von Pfeiffer-Poensgen führte dann eben Corona als Grund für die Absage einer gesamten Spielzeit an, die Salzburger und Bayreuther Festspiele mit deutlich kleineren Spielstätten fanden statt. Die nachfolgende Intendanz von Barbara Frey blieb wohl nicht ohne Grund experimentierfrei und flach.
Jetzt also ein neuer Anlauf mit dem belgischen Regisseur Ivo van Hove und gleich zwei Musiktheaterpremieren am Eröffnungswochenende: Philip Venables „The Faggots and Their Friends Between Revolutions“ für 15 Multitasking-Sänger-Schauspieler-Tänzer-Improvisateure nach einer queeren Hippie-Vorlage aus den 70ern. Und Filmstar Sandra Hüller als Interpretin von PJ Harvey, einer Songwriterin, aus deren Werk Ivo van Hove einen Ablauf konstruiert und unter dem Titel „I Want Absolute Beauty“ in Szene gesetzt hat. (Von Sabine Weber)RT24: Philipp Venables „Faggots …“ und Sandra Hüller als Pop-Rock-Star einer One-Woman-Show eröffnen die Ruhrtriennale 24 weiterlesen →
Cembalokonzerte im 20. Jahrhundert? Keine Seltenheit, sie waren sogar Mode, erklärt Michael Hell. Hell unterrichtet Generalbass und Cembalo an der Musikhochschule in Graz und verweist auf 10 große Cembalokonzerte, die er im Fundus hat. Angefangen bei Manuel de Falla, Poulenc, beide haben für Wanda Landowska als Solistin geschrieben. In Deutschland gibt es zwei von Hugo Diestler, in England hat der Hindemith-Schüler Walter Leigh ein Concertino für Cembalo hinterlassen, übrigens 1934 komponiert, ein Jahr vor der Fertigstellung des Konzerts von Maria Herz, die selbst eine hervorragende Pianistin war und es für sich selbst geschrieben haben könnte.Deutsche Erstaufführung des Cembalokonzerts der Jüdin und Kölnerin Maria Herz mit Michael Hell als Solisten am 15. August: Das Shalom-Festival öffnet in der Kölner Flora seine Tore! weiterlesen →
Georg Friedrich Händel und seine Librettisten bedienten sich, wie zu ihrer Zeit üblich, historischer Folien. Die Regisseure der 46. Internationalen Händelfestspiele in Karlsruhe legten für ihre beiden Produktionen weitere Folien auf. Interimsintendant Ulrich Peters für die Neuproduktion „Siroe“ Bilder aus dem Fantasy-Mittelalter der HBO-Serie „Game of Thrones“. Carlos Wagner in der bereits im letzten Jahr entstandenen Regie absurdes Barocktheater à la Fellini! Das funktioniert unterschiedlich! (Von Sabine Weber)Fantasy-Mittelalter, Fantasy-Barock! „Siroe“ neu und „Ottone“ wiederaufgenommen bei den Händelfestspielen Karlsruhe weiterlesen →
Die Resonanzen in Wien sind das Alte-Musik-Festival 2024 im Januar. Und zählen in ihrem Kosmos Sonne und Mond zu den Planeten! Mit „Atys“ von Jean-Baptiste Lully mit den Talens Lyrique unter Christophe Rousset eröffnen sie fulminant, lassen nach dem französischen Sonnentag die britische Venus tanzen und tags darauf leidet herrlich die deutsche Erde! (Von Sabine Weber)Die Resonanzen 2024 – kreisen in Wien um die Planeten! weiterlesen →
social listening and reading
Cookie-Zustimmung verwalten
Unsere Website verwendet Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Details dazu finden Sie in der unten verlinkten Datenschutzerklärung.
Auch wenn Sie keine Zustimmung erteilen oder Ihre Zustimmung zurückziehen, können Sie alle Klassikfavori-Funktionen nutzen.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.