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Alzheimer und Wahlverwandschaften in „Dark Fall“ von Hans Thomalla in Mannheim

Alzheimer und Wahlverwandschaften in „Dark Fall“ von Hans Thomalla in Mannheim
Der Komponist Hans Thomalla bringt Alzheimer mit Goethes Wahlverwandschaften in einem dunklen Fall zusammen. In seiner vierten Oper „Dark Fall“ mit 13 Szenen, die gestern, am 29. Februar 2024 am Nationaltheater Mannheim im Schlosstheater Schwetzingen uraufgeführt wurde. Klaus Kalchschmid war dabei und ob es mehr Musical oder Oper ist, erfahren Sie in folgendem Podcast favori „Die Oper der Woche“ mit Sabine Weber. Die Musikbeispiele stammen von der Generalprobe.
Weitere Aufführungen im März
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Thalheimers „Eugen Onegin“ – im abstrakten Raum pur!

Thalheimers „Eugen Onegin“ – im abstrakten Raum pur!

Peter Tschaikowskys „Eugen Onegin“ um 1878 komponiert, ist ein Gesellschafts und Personendrama aus dem 19. Jahrhundert und basiert auf Alexander Puschkin. Nach 20 Jahren hat die Oper jetzt wieder auf die Bühne der Düsseldorfer Oper am Rhein gefunden. Die Regie von Michael Thalheimer verzichtet auf Folklore und pointiert das höchstmenschliche Drama zweier Paare in einem abstrakten Raum! Faszinierend! Denn wir saßen für Sie in der Premiere, gestern, Sonntag, den 25. Februar 2024, und Klaus Kalchschmid beantwortet wie immer ein paar Fragen, die in diesem podcast favori „Die Oper der Woche“ nachzuhören sind. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Thalheimers „Eugen Onegin“ – im abstrakten Raum pur! weiterlesen

Was heißt eigentlich Statisterie? Oliver Reichenbacher erzählt

Was heißt eigentlich Statisterie? Oliver Reichenbacher erzählt

Oliver Reichenbacher

In den Kritiken werden sie nie erwähnt! Die Statisten, die neben den Solisten auf der Bühne stehen und wichtige szenische Aufgaben dadurch erfüllen, dass sie da sind. Natürlich gibt es auch Statisten bei den beiden Produktionen dieser 46. Händelfestspiele in Karlsruhe, die gerade laufen. In der Neuproduktion von „Siroe in Persia“ sind es die Spießgesellen von Medarse (Siehe Titelfoto von Felix Grünschloss mit Medarse (Filippo Minecca) und seinen Spießgesellen), die am Ende abgemurkst werden. Oder die Wächter von König Chosrau. Die zwei Wachen in der Wiederaufnahme „Ottone, Re in Germania“ müssen sogar einmal wie Betrunkene torkeln und einen „Flaschentanz“ absolvieren. (Siehe Klassikfavori-Kritik) Aber wie kommen Statisten auf die Bühne, wer sind sie und wie werden Sie gefunden? Das habe ich den Leiter der Statisterie der Händelfestspiele und des Badischen Staatstheaters gefragt, Oliver Reichenbacher! (Die Fragen stellt Sabine Weber) Was heißt eigentlich Statisterie? Oliver Reichenbacher erzählt weiterlesen

Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt

Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt
Katharina Thoma vor den Staatenhauskolonaden in Köln. Foto: Theresa Rothwangl

Die Saisoneröffnungspremiere steht im Staatenhaus an (am 17. September 2023). Und mit seiner, so Richard Strauss wortwörtlich: „letzten romantischen Oper” gibt die Regisseurin Katharina Thoma ihr Köln-Debüt. Das ist längst überfällig. Nicht nur, weil sie von international renommierten Häusern wie London, Covent Garden, Stockholms Königlichem Opernhaus oder in Straßburg an der Opéra National du Rhin bereits gebucht wurde. In NRW war Sie unter Intendant Jens-Daniel Herzog Hausregisseurin an der Oper Dortmund (2011-14). Und Hein Mulders versucht schon seit längerem, sie zu buchen. Kennengelernt hat er sie 2011, als sie in Frankfurt zusammen mit Richard Jones an dessen legendärer „Billy Budd”-Inszenierung mitgearbeitet hat. Diese Produktion ging nämlich nach Amsterdam, wo Hein Mulders Casting-Direktor war. Als Intendant in Essen durfte Mulders die in Dortmund Verpflichtete dann erst mal nicht fürs Aalto buchen. Ein Angebot nach 2014 zerschlägt sich wegen Terminüberschneidungen. Als Kölner Intendant kann er ihr endlich jetzt „Die Frau ohne Schatten“ in die Hände legen. Diese „romantische Oper” ist allerdings eine ziemlich symbolisch befrachtete Märchenparabel (nach einer Prosaerzählung von Hugo von Hofmannsthal), der frau mit einem klaren psychologischen Konzept beikommen muss. Da geht es um drei rätselhafte Frauen-Typen (Kaiserin, Färberin, Geister-Amme), die sich mit Männerdogmen auseinandersetzen und nicht zuletzt zum Kinderkriegen verhalten. Klassikfavori hat sich mit Katharina Thoma vor der ersten Orchesterprobe getroffen, um etwas über die Aktualität der im Stück aufgeworfenen Fragen für Heute zu erfahren. Außerdem ein paar Details zur Inszenierung mit Bühnenbildner Johannes Leiacker und Kostümbildnerin Irina Bartels. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt weiterlesen

Mit „Macbeth” startet Intentdantin Merle Fahrholz in ihre erste selbstverantwortete Spielzeit am Aalto

Mit „Macbeth” startet Intentdantin Merle Fahrholz in ihre erste selbstverantwortete Spielzeit am Aalto

Mit der Saisonpremiere  von Verdis „Macbeth” (Besprechung folgt) gibt Merle Fahrholz ihren Einstand als Intendantin. Nach dem unerwartet schnellen Wechsel von Hein Mulders nach Köln hat sie die letzte Spielzeit am Aalto-Musiktheater in Essen mit seinen Planungen übernommen. Die Saison war sogar noch vor Corona geplant gewesen. Da gab es einiges für sie zu tun. Aber die Spielzeit 23/24 trägt jetzt allein ihre Handschrift. Die erste IntendantIN am Aalto-Musiktheaters und der Essener Philharmoniker hat den unverhofft schnellen Wechsel von der Chefdramaturgin und stellvertretenden Intendantin in Dortmund nach Essen hervorragend verkraftet, wie sie in einem Gespräch kurz vor Premierenbeginn verraten hat! Und hat einiges vor. Sie will junge Regisseurinnen fördern. Und verhilft gleich mal der ersten französischen Faustoper nach dem Goethestoff zu ihrer deutschen Erstaufführung – komponiert von einer Frau: Louise Bertin! (Die Fragen stellt Sabine Weber) Mit „Macbeth” startet Intentdantin Merle Fahrholz in ihre erste selbstverantwortete Spielzeit am Aalto weiterlesen

Für Janaceks „Aus einem Totenhaus” auf der Ruhrtriennale bringt Tscherniakov die Zuschauer ins Gefängnis

Für Janaceks „Aus einem Totenhaus” auf der Ruhrtriennale bringt Tscherniakov die Zuschauer ins Gefängnis

Leos Janacek hatte in seinen Opern immer die Schwachen der Gesellschaft im Visier, die vom Weg abgekommenen, die Rechtlosen, die auch noch Unrecht begehen. Frauen, die aus Not gegen das Gesetz verstoßen („Jenufa” und „Katja Kabanova”), im „Schlauen Füchslein” die schutzlose Tierwelt. In seiner letzten Oper geht er so weit wie nie, denn er vertont die Aufzeichnungen „Aus einem Totenhaus” von Fjodor Dostojewski. Dostojewski hat vier Jahre im Gefängnis beziehungsweise einem Gulag-Vorläufer durchleben müssen. Janaceks 1926/27 komponierte Oper ist immer ein existentielles Erlebnis für die Zuschauer, denn Verurteilten, Gewaltverbrechern, dem Abschaum der Gesellschaft leiht Janacek seine Musik. Dmitri Tscherniakov hat für die diesjährige Ruhrtriennale hautnah inszeniert und das Publikum gleich mit ins Gefängnis gebracht. Premiere war gestern, am 31. August 2023. Mit im Gefängnis der Jahrhunderthalle Bochum der Chor der Janacek-Oper des Nationaltheaters Brünn. Die Bochumer Sinfoniker saßen zwar vor den Gittern, aber Chef Dennis Russell Davis war auf Bildschirmen omnipräsent. Noch im Foyer der Bochumer Jahrhunderthalle hat klassikfavori das Mikrofon gezückt und mit Opernexperte Klaus Kalchschmid das Erlebnis in einem podcast kommentiert. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Für Janaceks „Aus einem Totenhaus” auf der Ruhrtriennale bringt Tscherniakov die Zuschauer ins Gefängnis weiterlesen

Saint-Saëns Grand Opera „Henry VIII” in Brüssel mit viel Spektakel aber verdammt gut!

Endlich mal wieder ein klassikfavori podcast. Oper der Woche! mit Klaus Kalchschmid und Sabine Weber über die Entdeckung von Camille Saint-Saëns Grand Opera „Henry VIII” im La Monnaie in Brüssel. Viel Spektakel (Regie: Olivier Py;  Bühne und Kostüme: Pierre-André Weitz; Choreografie. Ivo Bauchiero) aber verdammt gut!
Marie-Adeline Henry (Katharina von Aragon), Nora Gubisch (Anna Boleyn), Statist, Llionel Lhote (Henry VIII.) Foto: Baus/ La Monnaie

Das Gespräch haben wir am 18. Mai 2023 aufgezeichnet. Aufführungen in Brüssel am La Monnaie gibt es heute, den 18. Mai.
Am 21./ 25. und 27. Mai ist Henry VIII in Brüssel außerdem noch einmal zu erleben. Außerdem über Operavision zu streamen

Verdis „Luisa Miller” wird im Kölner Staatenhaus vorbereitet. Ko-Regisseur Georg Zlabinger gibt Auskunft

Verdis „Luisa Miller” wird im Kölner Staatenhaus vorbereitet. Ko-Regisseur Georg Zlabinger gibt Auskunft

Die Oper Köln hat eine Produktion vom Glyndebourne-Festival 2021 Übernommen. Die Kölner Premiere findet am 4. März statt. Schon in Glyndebourne vor anderthalb Jahren ist der Wiener Georg Zlabinger für die Umsetzung von Christof Loys Regieidee federführend gewesen, wie in diesem Interview nach einer Probe zu erfahren ist. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Verdis „Luisa Miller” wird im Kölner Staatenhaus vorbereitet. Ko-Regisseur Georg Zlabinger gibt Auskunft weiterlesen

Warum Barockgeiger Richard Gwilt Bögen baut und kein tropisches Holz verwendet!

Warum Barockgeiger Richard Gwilt Bögen baut und kein tropisches Holz verwendet!

Rohe Bogenstangen im Atelier Gwilt. Foto: Sabine Weber
Bögen neben Chilischoten. Foto: Sabine Weber

Der Name Richard Gwilt hat in der Barockszene einen Klang! Der Brite hat Jahrzehntelang im renommierten Alte-Musik-Ensemble London Baroque mitgespielt. Und hat seit 2005 eine Professur für Barockvioline an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Wenn er unter dem Radar initiativ wird, meist zuhause auf dem Land im Rhein-Sieg-Kreis vor den Toren Kölns. Dort züchtet er nicht nur leidenschaftlich Paprika-Sorten bis hin zur scharfen Chilischote. Er züchtet seit fünf Jahren auch Bögen, so, wie sie im 17. Jahrhundert höchstwahrscheinlich gespielt wurden.
Natürlich wachsen die nicht in Blumentöpfen. Sie entstehen mit Stechbeitel und Hobeln aus Holz. Die meisten Barockbögen sind aus tropischem Schlangenholz. Doch nicht die Bögen aus Eitorf von Richard Gwilt. Was zum Bogenbau gebraucht wird, warum ein Barockgeiger zum Bogenmacher wird und nicht, um ökologisch korrekt zu sein, heimisches Holz verwendet, das können Sie im folgenden Podcast favori „Musiker unter dem Radar“ erfahren. Das Gespräch führt Sabine Weber.

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