Archiv der Kategorie: Online-Angebote

20 Shots of Opera. Junge irische Komponisten zeigen, was digitale Oper kann!

Dieser Beitrag ist gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen

Was soll, was kann Oper in diesen Zeiten? Die Irish National Opera in Dublin hat ein bemerkenswertes Experiment durchgezogen. 20 junge irische Komponistinnen und Komponisten haben in ihrem Auftrag jeweils einen bis zu 8 minütigen Opernspot komponiert. Und sie zeigen nicht nur, was Oper für sie interessant macht und welche Themen sie umtreiben.  Die „20 Shots of Opera“, aufzurufen auf der Seite der INO, liefern ein bemerkenswertes Bild digitaler Kreativität. Für die Realisierung wurde Operngeschehen auf der Bühne nämlich nicht nur einfach abgefilmt. Designer, Trickfilmer, Ton- und Bildtechniker, über 160 Professionelle aus dem Theater-off, so verrät die INO auf ihrer Seite, haben mitgeholfen, ungewöhnlich vielfältige Ideen zu entwickeln und innerhalb von sechs Monaten fertig zu stellen. (Von Sabine Weber) 20 Shots of Opera. Junge irische Komponisten zeigen, was digitale Oper kann! weiterlesen

Johanna Doderers „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ am Münchner Gärtnerplatztheater – als Stream und live vor Ort!

Eine Handvoll Journalisten durften – neben etlichen Mitarbeitern des Hauses – mit Sondergenehmigung des bayerischen Kunstministers negativ getestet die „Streaming-Vorpremiere in kammermusikalischer Fassung“ von Johanna Doderers neuer Oper vor Ort im Gärtnerplatztheater verfolgen. Was für ein Erlebnis, nach exakt einem halben Jahr ohne Möglichkeit, Oper oder Konzert in einem Opernhaus oder einem Konzertsaal zu verfolgen, hier zu sitzen. Nicht nur mit Kopfhörern vor dem gerade mal 30 x 52,5 cm großem PC-Bildschirm, sondern in einem schönen, großen Raum zusammen mit anderen, wenn auch wenigen Menschen, mit reichlich Abstand zu einander gemeinsam Oper erleben! (Von Klaus Kalchschmid) Johanna Doderers „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ am Münchner Gärtnerplatztheater – als Stream und live vor Ort! weiterlesen

Im Labyrinth des Bösen. Brittens “The Turn of the Screw” aus Brüssel

Gestern streamte eine Online-Premiere aus dem Opernhaus La Monnaie in Brüssel. Und Klaus Kalchschmid und Sabine Weber haben “The Turn of the Screw”, die neunte Oper von Benjamin Britten, wieder ganz unterschiedlich empfunden. Ob es mit der differierenden Wahrnehmung der Männerästhetik von Regisseurin Andrea Breth zu tun haben könnte, hören Sie im Podcast favori. Die Oper der Woche
Im Labyrinth des Bösen. Brittens “The Turn of the Screw” aus Brüssel weiterlesen

„Hoffmanns Erzählungen“ auf fantastischem 3D-Bühnenboden in Zürich

Les Contes d‘Hoffmann” weicht von Jacques Offenbachs bisherigen Operettenspötteleien ab. Es geht nicht um in Intrigen verstricktes Götterpersonal (Orpheus in der Unterwelt) oder usurpierendes Wurzelgemüse (König Karotte) oder einen Hund (Barkouf), der besser regiert als alle Männer zusammen, wenn er von einer Frau geführt wird. In “Hoffmanns Erzählungen”, so der deutsche Titel, bringt Offenbach einen deutschen Schriftsteller ins Opernrepertoire. E.T.A. Hoffmann, der mit seinen Schauerromanen (Die Elexire des Teufels oder Der Sandmann) die literarische Romantik mit begründet hat. Zudem war er Musikschriftsteller, ein Mozartfan, den Vornamen Amadeus hat er sich selbst zugelegt, und er hat auch komponiert. Jetzt war er als Opernrolle in Zürich in der Streamingpremiere am 11. April 2021 zu erleben. Die ist auf der Seite der Züricher Oper noch bis Ende April als Video on demand kostenlos verfügbar. Das Sängerensemble ist vom Feinsten. Saimir Pirgu, ein Pavarottischützling, singt die Titelrolle. Sabine Weber im Gespräch mit Klaus Kalchschmid fragt in diesem „Podcast favori. Die Oper der Woche“ aber auch nach, ob Offenbachs Bühnen-Hoffmann in der Regie von Andreas Homoki in irgendeiner Weise auf den realen Hoffmann verweisen könnte… „Hoffmanns Erzählungen“ auf fantastischem 3D-Bühnenboden in Zürich weiterlesen

Oster-Specials 2021/ Online-Angebote April

Wagners Parsifal am Karfreitag
Grand Théâtre Genève
Nationaltheater Mannheim bis 11. April Ostersonntag verfügbar

Theater Krefeld
2. April Opernfilm The Plague von Kobie van Rensburg ab 19.30 Uhr

Semperoper Dresden
5. April Ostermontag, Mozart, Zauberflöte (René Pape, Klaus Florian Vogt, Regie: Josef E. Köpplinger) Aufzeichnung der Premiere

Die Staatsoper Hamburg
bietet ein digitales Osterpaket an:
Wagner, Parsifal (ML: Kent Nagano; Inszenierung, Bühne, Kostüme und Licht: Achim Freyer)  Aufzeichnung vom 16. September 2017
Mozart, Così fan tutte (ML:Sébastien Rouland)
Aufzeichnung der Premiere vom 8. September 2018
Verdi, Falstaff (ML: Axel Kober Regie: Calixto Bieito) Aufzeichnung der Premiere vom 19. Januar 2020
La Passione (Konzept, Inszenierung, Bühne, Kostüme und Licht: Romeo Castellucci) Aufzeichnung vom 21. April 2016 aus den Deichtorhallen Hamburg

3 Heldinnen der Oper Leipzig. Jennifer Holloway als Elsa, Camilla Nylund als Gräfin und Marina Prudenskaya als Acuzena. Foto: Oper Leipzig

Der Ostergruß der Oper Leipzig
vom 3. April Ostersamstag 18 Uhr bis 4. April Ostermontag 20 Uhr mit Verdi, Il trovatore und Marina Prudenskaya als Azucena, Strauss ,Capriccio mit Camilla Nylund als Gräfin, Wagner, Lohengrin mit Michael Weinius

Die Staatsoper Stuttgart bietet einen virtuellen Osterspaziergang
bis 5. April Ostermontag mit Schumanns Faust-Szenen und Webbers Jesus Christ Superstar

 

 

Wiener Online-Offensive im März. Nach Janáček jetzt ein Verdi-Schwerpunkt

Die Wiener Staatsoper öffnet ihr Archiv. Wagner, Strauss und fünf Mal Verdi sind im März auf play.wiener-staatsoper.at jeweils ab 19 Uhr und für 24 Stunden abrufbar. Klaus Kalchschmid hat sich für klassikfavori zum Auftakt des Verdi-Schwerpunkts “La Traviata” angeschaut. (Titelbild mit Pretty Yende und Juan Diego Flórez als Violetta und Alfredo. Foto: Michael Pöhn). Siehe unten den Bericht. Hier erst einmal die Daten:
Wiener Online-Offensive im März. Nach Janáček jetzt ein Verdi-Schwerpunkt weiterlesen

Neue Opernhaus-Online-Offensiven/ Save the date

Verzauberte Welt (L’enfant et les sortilèges)  in Stuttgart. Foto: Matthias Baus

Der Lockdown dauert an. Die Opernhäuser aber scharren mit den Hufen. Und starten vorsorglich neue Opernhaus-Online-Offensiven. Einzigartige Angebote, darunter viele Premieren, die Sie sich ins Haus holen können. Klassikfavori mit Februar- und März-Terminen (Stand: 27.2.2021)
Neue Opernhaus-Online-Offensiven/ Save the date weiterlesen

Sozialdrama mit Kindsmord – Leoš Janáčeks “Jenůfa” spielt sich in Berlin in eiskaltem Raum ab

Auch das macht digitale Technik möglich. Zwei Online-Premieren am selben Tag könnten wir Dank Aufnahmetechnik nacheinander verfolgen. Dann wird bekannt gegeben, dass die aktuelle Freischütz-Produktion aus München (siehe podcast-Besprechung) sowie diese Jenůfa aus der Staatsoper unter den Linden in Berlin sogar weitere 30 Tage im Stream kostenlos verfügbar bleiben! Beides Sozialdramen, die zu Morden führen. (Von Sabine Weber) Sozialdrama mit Kindsmord – Leoš Janáčeks “Jenůfa” spielt sich in Berlin in eiskaltem Raum ab weiterlesen

Die Opéra Comique mit Mondonvilles „Titon et l‘Aurore“ versilbert Schäferidylle und vergoldet Musik! Und kommt im Stream nach Hause!

Jean-Joseph Cassanéa de Mondonvilles „Titon et l‘Aurore“ ist selbst für romantische Opernfans eine märchenhafte Repertoire-Entdeckung. Zumal der musikalische Altmeister William Christie (ohne Mundschutz) sie leitet und das von ihm gegründete Ensemble Les Arts Florissants im Graben (mit schwarzem Mundschutz) musiziert. Der USAmerikaner aus Buffalo hat Ende der 1970er die Wiederentdeckung des Stile classique in Frankreich eingeleitet, entschieden vorangetrieben, unter anderem im Haus der Opéra Comique mit einer gefeierten Tragédie en musique von Jean-Baptiste Lully. Bis auf den heutigen Tag unvergessen ist dieser „Atys“. Ein ganz besonderes Augenmerk legte Christie aber stets auf Jean-Philippe Rameau. Dessen Balletteinlagen-Musik sei das Beste überhaupt, was diese Zeit hervorgebracht habe. Und ein Tambourin kann da mal fast aus der Kurve fliegen. Die Pastorale héroïque „Titon et l‘Aurore“ erinnert vom ersten Moment an die Wucht, den Schwung und die tänzerische Eleganz, die Vorgänger Rameau in seine Partituren gelegt hat. Mondonville verkörpert nach Lully und Rameau die dritte classique-Generation, die Christie erobert. Alle haben die französische Sprache in den melodischen Fluss eingefügt und umgekehrt, den melodischen Fluss an der Aussprache der französische Sprache orientiert. (Von Sabine Weber) Die Opéra Comique mit Mondonvilles „Titon et l‘Aurore“ versilbert Schäferidylle und vergoldet Musik! Und kommt im Stream nach Hause! weiterlesen