Und hier kommt das versprochene Exklusivinterview zum Beitrag beim DLF. Es war eine besondere Begegnung, damals im Excelsior (Februar 2019) und 40 Jahre nach seiner Zeit als Chefdirigent beim WDR. Fünf Jahre, von 1964 bis 1969, war er Chefdirigent des WSO. Das war vor 45 Jahren! Anfang September (2025) ist er mit 95 Jahren in München verstorben. Christoph von Dohnanyi dirigierte also zum letzten Mal in Köln. Da war er schon 84 Jahre alt. Damals, 2019, legte er immer noch die ihm eigene unbestechliche Präzision an den Tag. Sein gutes Gehör hat noch jedem Musiker in der hintersten Reihe Angst einjagen können. Dirigent Christoph von Dohnanyi darf als der letzte dirigierende Grandseigneur der Bundesrepublik gelten. Warum, das erfahren Sie in diesem podcast favori mit Sabine Weber. Anlässlich seines damaligen Konzerts in der Kölner Philharmonie im Februar 2019 habe ich ihn im Kölner Excelsior in seiner Suite für dieses Exklusiv-Interview besucht.
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Mit der Gambe durch die Eifel – Die Ahekapelle im Engelgau-Nettersheim
Mit der Gambe durch die Eifel – 11 Konzerte in Kirchen und Kapellen ist ein außergewöhnliches Projekt, das in Konzerten mit Rahmenprogramm einmalige Eifeler Denkmäler belichtet und auch deren Geschichte(n) ausgräbt. Ohne die wertvolle Förderung vom Kultursommer Rheinland-Pfalz oder der EifelStiftung wäre das Projekt nicht zustande gekommen. Am 14. Juni findet das zweite Konzert in der Alten Kirche in Wiesbaum statt (siehe die erste Folge des Eifelklassik-podcast „Mit der Gambe durch die Eifel“) und am 15. Juni das dritte in der Ahekapelle, über das ich als Projektinitiatorin mit Burkhard Brücker spreche, der sich für die Wiederinstandsetzung dieses möglicherweise ältesten sakralen Baus der Eifel nachhaltig eingesetzt hat. Im Konzert können Sie Burkhard Brücker übrigens persönlich kennenlernen und danach auch sprechen. Der Förderverein Ahekapelle lädt nach dem Konzert zu Kaffe, Kuchen und mehr ein. Mehr Infos unter www.favori.de
Mit der Gambe durch die Eifel – 11 Konzerte in Kirchen und Kapellen

Bei Wanderungen durch die Eifel habe ich sie entdeckt! Dortige Kirchen und Kapellen sind einzigartige Denkmäler. Und Architekturen mit Geschichte. Sie liegen, so die Landfressenden Industriegebiete sich noch nicht allzu nah herangebissen haben, an idyllischen, sogar magischen Orten. 11 habe ich ausgewählt, um sie mit Musik präsent zu machen, aber auch an erzählenswerte Hintergründe zu erinnern und sie erlebbar zu machen. Ich bin Sabine Weber und die Projektinitiatorin von „Mit der Gambe durch die Eifel“ – 11 Konzerte in Kirchen und Kapellen vom 10. Mai bis zum 7. November 2025. Aber was wäre das Projekt ohne die Förderung mit Initialzündung durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz und der spontan unbürokratisch beispringenden EifelStiftung, ohne meine Mitstreiter*innen im Ensemble favori oder den unterstützenden Kräften vor Ort. Hildegard Meier ist unsere Schauspielerin und Dramaturgin. Mit ihr habe ich mich nach einer kleinen Eifelreise in die Küche gesetzt und einfach mal das Mikro aufgestellt, wie Sie in dem folgenden podcast favori – „Eifelklassik“ hören können. Weitere Infos zu „Mit der Gambe durch die Eifel“ finden Sie unter favori.de (Die Konzertreihe wird außerdem unterstützt von der KSK Euskirchen, Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, KSK Vulkaneifel, Touristik GmbH Gerolsteiner Land, Wir-für-EUch-Bürgerstiftung, dem Stadtmuseum Euskirchen, den Gemeinde Nettersheim und Blankenheim, sowie den Fördervereinen und Kirchenpfarreien, die ihre Kirche und Kapellen unserem Projekt nicht nur wohlwollend öffnen, sondern uns auch bei der Programmherstellung und Verteilung von Flyern und Plakaten tatkräftig unterstützen!
Am 10. Mai startet „Mit der Gambe durch die Eifel“ um 16 Uhr in Üxheim-Leudersdorf in der Sankt Katharina Kapelle. Anders als auf den Einladungskarten angegeben, ist der Eintritt frei. Es wird nach dem Konzert um eine Spende für die Künstler gebeten.
Johanna Malangré – Cheffe d’orchestre – !

Der französische Namen täuscht, denn die junge Dirigentin ist eine gebürtige Kölnerin und sogar in der Kölner Philharmonie musikalisch sozialisiert worden! Nach einem Orgel- und Kirchenmusikstudium hat sie ein Dirigierstudium in der Schweiz aufgenommen und – „nomen es omen“ – macht jetzt Karriere in Frankreich. Sie ist derzeit eine von drei Cheffes d’Orchestre, Dirigentinnen, die in Frankreich fest engagiert sind. Klassikfavori hat Johanna Malangré an der Opéra de Lille getroffen, wo sie ihre erste Opernproduktion und erste Operette dirigiert hat (siehe klassikfavori). Vor der Premiere hat klassikfavori sie in ihrem Dirigentenzimmer getroffen. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Johanna Malangré – Cheffe d’orchestre – ! weiterlesen
Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt
Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt

Die Saisoneröffnungspremiere steht im Staatenhaus an (am 17. September 2023). Und mit seiner, so Richard Strauss wortwörtlich: „letzten romantischen Oper“ gibt die Regisseurin Katharina Thoma ihr Köln-Debüt. Das ist längst überfällig. Nicht nur, weil sie von international renommierten Häusern wie London, Covent Garden, Stockholms Königlichem Opernhaus oder in Straßburg an der Opéra National du Rhin bereits gebucht wurde. In NRW war Sie unter Intendant Jens-Daniel Herzog Hausregisseurin an der Oper Dortmund (2011-14). Und Hein Mulders versucht schon seit längerem, sie zu buchen. Kennengelernt hat er sie 2011, als sie in Frankfurt zusammen mit Richard Jones an dessen legendärer „Billy Budd“-Inszenierung mitgearbeitet hat. Diese Produktion ging nämlich nach Amsterdam, wo Hein Mulders Casting-Direktor war. Als Intendant in Essen durfte Mulders die in Dortmund Verpflichtete dann erst mal nicht fürs Aalto buchen. Ein Angebot nach 2014 zerschlägt sich wegen Terminüberschneidungen. Als Kölner Intendant kann er ihr endlich jetzt „Die Frau ohne Schatten“ in die Hände legen. Diese „romantische Oper“ ist allerdings eine ziemlich symbolisch befrachtete Märchenparabel (nach einer Prosaerzählung von Hugo von Hofmannsthal), der frau mit einem klaren psychologischen Konzept beikommen muss. Da geht es um drei rätselhafte Frauen-Typen (Kaiserin, Färberin, Geister-Amme), die sich mit Männerdogmen auseinandersetzen und nicht zuletzt zum Kinderkriegen verhalten. Klassikfavori hat sich mit Katharina Thoma vor der ersten Orchesterprobe getroffen, um etwas über die Aktualität der im Stück aufgeworfenen Fragen für Heute zu erfahren. Außerdem ein paar Details zur Inszenierung mit Bühnenbildner Johannes Leiacker und Kostümbildnerin Irina Bartels. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt weiterlesen
In Ristoris „Lamenti d‘Orfeo“ ruft weibliche Vernunft zur Raison. Orfeo muss seinen Irrtum im Globe Neuss sogar beichten…
Deutsche Prinzessinnen haben sich im Zuge der Aufklärung weit aus dem Fenster gelehnt. Wilhelmine von Bayreuth lässt beispielsweise eine Festa teatrale auf ein eigenhändig verfasstes Libretto komponieren, in dem standhafte Frauen die stets in amouröse Abenteuer verstrickte Männlichkeit zur Vernunft bringen. Im Juni war „L‘Huomo“ auf den Potsdamer Musikfestspielen zu erleben (Siehe Interview mit Dorothee Oberlinger und Opern news). Für die diesjährige Sommeroper im Globe Neuss hat Dorothee Oberlinger wieder eine aufgeklärte Opernfigur entdeckt, die dem Mann den Zeigefinger vorhält. In Giovanni Alberto Ristoris „Lamenti d‘Orfeo“ wird sogar der Mythos von Orpheus auf den Kopf gestellt! (Von Sabine Weber) In Ristoris „Lamenti d‘Orfeo“ ruft weibliche Vernunft zur Raison. Orfeo muss seinen Irrtum im Globe Neuss sogar beichten… weiterlesen
Ein grausames deutsches Schicksal – Grete Minde auf CD beim Orfeo-Label
Eine erschütternde und zugleich begeisternde Entdeckung ist diese Aufnahme! Erschütternd ist das wahre Schicksal der Margarete von Minden aus Tangermünde. Die Patriziertochter wird von ihrer Familie als Hexe angeklagt, um sie vom Erbe auszuschließen, grausam gefoltert und 1619 hingerichtet. Die Stadt hatte mit ihr auch den Sündenbock für ein verheerendes Stadtfeuer drei Jahre zuvor. Theodor Fontane liebte Frauenfiguren. Er hat dieses historische Frauenschicksal in einer Novelle 1880 überformt. Der jüdische Kaufmann Eugen Engel hat auf der Basis dieser Novelle 1933 eine Oper fertiggestellt, die bis letztes Jahr auf ihre Uraufführung gewartet hat. Die hat die Oper Magedeburg posthum nachgeholt. Und im Mai dieses Jahr ist ein Live-Mitschnitt des Deutschlandfunks auf CD veröffentlicht worden. Gestern landete sie in meinem CD-Player. Und ich muss sagen, seit langem war ich nicht mehr so begeistert wie hier von der ersten Minute an. Ohne Unterbrechung musste durchgehört werden. (Von Sabine Weber)

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Kaija Saariaho ist im Alter von 70 Jahren einem Krebsleiden erlegen
(Titelbild mit Kaija Saariaho und Camilla Hoitenga. Foto: Hoitenga) Am 2. Juni ist Kaija Saariaho einem Krebsleiden erlegen. Die finnische Komponistin hat sich mit Opern eine Namen gemacht. Die Kölner Produktion von „L‘amour de loin“ hat klassikfavori besprochen. Zur Aufführung von „Only the sound remains“ an der Opéra Garnier – vor fünf Jahren – hat Sabine Weber Kaija Saariaho in der Rue d’Amsterdam in Paris besucht. Es ging da auch um das Komponieren und Ihre Ästhetik. (Von Sabine Weber)
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„Acht Brücken | (Neue) Musik für Köln“ in der Philharmonie mit dem WDR Sinfonieorchester fulminant eröffnet
(Beim Betreten der Philharmonie! Foto: Sabine Weber) Im Eröffnungskonzert der 13. Ausgabe bietet das WDR Sinfonieorchester unter Cristian Măcelaru in der ersten Hälfte in die Jahre gekommene Moderne. Aber György Ligetis „Clocks and Clouds“(1972/3) mit Frauenchor (Frauen des WDR Rundfunkchores) und „Atmosphères“ für gigantisches Orchester (1961) – Ligetis 100. Geburtstag wird in diesem Jahr gefeiert – sowie Claude Viviers „Orion“ (1979) mit noch mehr Schlag-Klangwerk, wirken unerhört frisch und sogar aufregend modern im Vergleich zu dem postromantischen Violinkonzert von Mark Simpson (*1988), das nach der Pause uraufgeführt wird. Der Brite lässt vor allem die Solistin arbeiten. Und hat gute Aktien, denn Nicola Benedetti liefert eine beeindruckende Performance, die trotz einigen Leerlaufs mitreißt. (Von Sabine Weber) „Acht Brücken | (Neue) Musik für Köln“ in der Philharmonie mit dem WDR Sinfonieorchester fulminant eröffnet weiterlesen
Mercadantes „Francesca da Rimini“ – Ein stillstehendes Dauerdrama in Frankfurt!
Verblüffend, welch unglaublich gute Musik drinsteckt. Viele Arien sind nach dem barocken Belcanto-Muster gestrickt. Jede Menge schwereloser Fiorituren also. Spitzentöne in Gleichnis- und Wutarien. Gleichzeitig empfindsame Cabalettas oder Cavatinen, die aus Glucks Reformopern kommen könnten, sogar an Mozart erinnern. Dazu Rossinischer Steigerungsgalopp und eine instrumentale Farbigkeit, Holzbläserensembles, Harfenbegleitung, ein Gesangs-Trio nur von drei Hörnern begleitet ist geradezu sensationell, das verrät kompositorische Könnerschaft! Doch das Drama entwickelt sich nicht, tritt mehr oder weniger drei Stunden lang auf der Stelle. Ein stillstehendes Dauerdrama! (Von Sabine Weber)
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