Nichts als Ehekrise auf einem Zauberberg, der einmal auch mächtig dampft! So hat es den Anschein in der Kölner Produktion von Richard Strauss‘ „Die Frau ohne Schatten“ in der Regie von Katharina Thoma. Das soziale Brennpunktpaar Färberin und Färber fetzt sich, die Kaiserin und der Kaiser missverstehen sich, und dann ist plötzlich Liebe überall. Und hurra! Die Kinder, die geboren werden wollen (Mädchen und Knaben der Kölner Dommusik), singen mit! Es gibt aber auch noch die Geisterwelt (Chor der Oper Köln), das Übernatürliche, den Geisterboten und die zwielichtige Amme, die etwas von einer Hexe hat. Ein Falke in extravagant stylisch rotem Outfit. Was auf dem Bühnenbildberg von Johannes Leiacker auch immer gespielt wird, das Gürzenich-Orchester schwelgt unter Marc Albrecht im Klang einer gigantischen Partitur, dass einem grad alles lieb ist. (Von Sabine Weber) Zur Saisoneröffnung in Köln: Richard Strauss „Die Frau ohne Schatten“ weiterlesen
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Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt
Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt
Die Saisoneröffnungspremiere steht im Staatenhaus an (am 17. September 2023). Und mit seiner, so Richard Strauss wortwörtlich: „letzten romantischen Oper“ gibt die Regisseurin Katharina Thoma ihr Köln-Debüt. Das ist längst überfällig. Nicht nur, weil sie von international renommierten Häusern wie London, Covent Garden, Stockholms Königlichem Opernhaus oder in Straßburg an der Opéra National du Rhin bereits gebucht wurde. In NRW war Sie unter Intendant Jens-Daniel Herzog Hausregisseurin an der Oper Dortmund (2011-14). Und Hein Mulders versucht schon seit längerem, sie zu buchen. Kennengelernt hat er sie 2011, als sie in Frankfurt zusammen mit Richard Jones an dessen legendärer „Billy Budd“-Inszenierung mitgearbeitet hat. Diese Produktion ging nämlich nach Amsterdam, wo Hein Mulders Casting-Direktor war. Als Intendant in Essen durfte Mulders die in Dortmund Verpflichtete dann erst mal nicht fürs Aalto buchen. Ein Angebot nach 2014 zerschlägt sich wegen Terminüberschneidungen. Als Kölner Intendant kann er ihr endlich jetzt „Die Frau ohne Schatten“ in die Hände legen. Diese „romantische Oper“ ist allerdings eine ziemlich symbolisch befrachtete Märchenparabel (nach einer Prosaerzählung von Hugo von Hofmannsthal), der frau mit einem klaren psychologischen Konzept beikommen muss. Da geht es um drei rätselhafte Frauen-Typen (Kaiserin, Färberin, Geister-Amme), die sich mit Männerdogmen auseinandersetzen und nicht zuletzt zum Kinderkriegen verhalten. Klassikfavori hat sich mit Katharina Thoma vor der ersten Orchesterprobe getroffen, um etwas über die Aktualität der im Stück aufgeworfenen Fragen für Heute zu erfahren. Außerdem ein paar Details zur Inszenierung mit Bühnenbildner Johannes Leiacker und Kostümbildnerin Irina Bartels. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Mit „Die Frau ohne Schatten“ gibt Katharina Thoma in Köln ihr Regiedebüt weiterlesen