Alle Beiträge von Redaktion: Sabine Weber

Tri Sestry – Eötvös’ Oper erfährt kongeniale Interpretation in Hagen

(Titelbild: Die „drei Schwestern“ Irina, Dorothea Brandt, Mascha, Maria Markina, und Olga, Lucie Ceralová. Foto: Leszek Januszewski) Als Spiegel des Lebens der meisten Menschen wollte Tschechow seine „Drei Schwestern“, die 1901 im Moskauer Künstler-Theater uraufgeführt wurden, verstanden wissen – und war entsetzt, als ihm ein Zuschauer sagte, das Stück habe ihn zu Tränen gerührt. Heute wird das Werk meist im Hinblick auf das Tragische interpretiert, dabei das in ihm enthaltene Komödiantische übersehen. Wie gut, dass Péter Eötvös in seinem gemeinsam mit Claus H. Henneberg verfassten Libretto für seine Oper nach Tschechows Werk das Komische nicht ausgeblendet hat – und EötvösOper in der Hagener Inszenierung von Friederike Blum eine kongeniale Interpretation erlebt! (Von Jukka Höhe) Tri Sestry – Eötvös’ Oper erfährt kongeniale Interpretation in Hagen weiterlesen

Musiktheater im Revier: Auftakt für den Mir-Publikumsbeirat

Das Musiktheater im Revier lädt Menschen aus Gelsenkirchen ein, sich im Rahmen eines Publikumsbeirates zu engagieren. Angesprochen sind nicht nur all jene, die regelmäßig Veranstaltungen im Musiktheater im Revier besuchen, sondern besonders die Gelsenkirchener*innen, die das MiR vielleicht nur als Namenspaten einer Haltestelle kennen oder vor langer Zeit zum letzten Mal eine Vorstellung besucht haben.

Den vollständigen Aufruf finden Sie hier.

Marie Jacquot feiert begeisterndes Debüt beim WDR Sinfonieorchester

Von 2019 bis 2022 war Marie Jacquot erste Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Bald wird die zweiunddreissigjährige Französin an die Königlichen Oper Kopenhagen gehen. Aber ersteinmal hat sie ihr Debüt beim WSO gefeiert. Und sowohl in ihrem Programm wie Dirigat exquisit Einblicke in die Beziehungsvielfalt der französischen und deutschen Musik des späten 19. Jahrhunderts gegeben. (Von Jukka Höhe) Marie Jacquot feiert begeisterndes Debüt beim WDR Sinfonieorchester weiterlesen

„Rosenkavalier“ und „Frau ohne Schatten“ im Strauss-Hofmannstahl-Wochenend-Doppel. Ein Vergleich!

Bühne Rosenkavalier in der Felsenreitschule. Foto: Anna-Maria Löffelberger
Bühne Frau ohne Schatten am Nürnberger Staatstheater. Foto: Pedro Malinowski

Die beiden ersten eigenständigen Gemeinschaftsarbeiten von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss, „Der Rosenkavalier“ (1911) und „Die Frau ohne Schatten“ (1919), an einem Wochenende in Premieren an mittleren Häusern zu erleben, das bedeutet, zwei der anspruchsvollsten und in jeder Hinsicht umfangreichsten Opern von Dichter und Komponist unmittelbar vergleichen zu können. Was kann ein Haus wie das Salzburger Landestheater oder das Staatstheater Nürnberg leisten? Wie bewältigen das die Orchester? Wie kommen die Sänger:innen damit klar; wie die Bühnentechnik? (Von Klaus Kalchschmid) „Rosenkavalier“ und „Frau ohne Schatten“ im Strauss-Hofmannstahl-Wochenend-Doppel. Ein Vergleich! weiterlesen

Helmut Lachenmanns „…Zwei Gefühle…” Und dieses Werk zweimal: aus gutem Grund!

(Helmut Lachenmann erläutert. Foto: Jukka Hoehe) Die Konzertankündigung von Helmut Lachenmanns ..Zwei Gefühle…” (Musik mit Leonardo) von 1992 klingt vielversprechend. Zudem ist der  Komponist anwesend und erklärt sein komplexes Werk, das vom Ensembles ColLAB Cologne unter Susanne Blumenthal mit Begeisterung aufgeführt wird. (Von Jukka Hoehe) Helmut Lachenmanns „…Zwei Gefühle…” Und dieses Werk zweimal: aus gutem Grund! weiterlesen

Brixen Classics – ein feines kleines Festival im zweiten Jahr

Sommerfestivalzeit! Und nicht nur Bayreuth, Salzburg oder Aix en Provence locken, auch kleine Festivals, wie im zweiten Jahr das Brixen Classics. Und den internationalen Zusatz „Classics” darf man im südtirolischen Bressanone durchaus mehrfach deuten. Klassische Musik zwischen „A Night at the Opera” mit Bryn Terfel und Camilla Nylund sowie Freischütz light” mit Christopher Ventris, Michael Volle und Gabriela Scherer, beides open air in der Renaissance-Hofburg Brixens une eine musikalisch umrahmte Festmesse im Barockjuwel des Klosters Neustift. Dazu das gesegnete Südtiroler Land mit seinen exzellenten Weinen und einer (nicht nur) 5-Sterne-Hotel-Kultur, auf die andere Regionen zur Recht neidisch sind. (Von Klaus Kalchschmid) Brixen Classics – ein feines kleines Festival im zweiten Jahr weiterlesen

Fokus ’33 in Bonn: eine vergessene Meyerbeer-Oper wird zum Leben erweckt – und wie!

Die Oper Bonn macht es sich zur Aufgabe, im Rahmen des Programms „Fokus ’33“ Werke wiederaufzuführen, die der Vergessenheit anheim gefallen sind – unter anderem, weil sie durch das Dritte Reich verdammt wurden.  „Ein Feldlager in Schlesien“ ist keines der berühmten Werke Giacomo Meyerbeers und selbst Opernkennern unbekannt. Sie ist Singspiel und Festoper zugleich, denn Friedrich II. wird ein preußisch-patriotisches Herrscherlob gewidmet . Krieg, Patriotismus, Herrscherlob – wie kann man das gerade jetzt inszenieren? Kann das Gutgehen? Ja und wie! Die intelligente Regie von Jakob Peters-Messer, dazu ein bestens aufgelegtes Beethoven-Orchester unter Hermes Helfricht und das Gesangsensemble schenken dem Publikum eine überragende Wiedergeburt!  (Von Jukka Höhe)

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Karfreitags-Passion mit Bach – Die Matthäuspassion unter Herreweghe mit Collegium Vocale Gent in heilignüchternem Klang!

(Titelbild: Geiselung Christi. Deckenfresco der Klosterkirche Niederaltaich. Foto: Wiki commons) Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion oder seine Johannespassion live zu hören, gehört an Karfreitag für viele Musikliebhaber und/oder Christen einfach dazu. Zwei Jahre war das in München nicht mehr möglich, umso größer die Erwartung, erstmals im Ausweichquartier der neuen Isarphilharmonie (während die Philharmonie am Gasteig saniert wird) Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent mit der berühmtesten und umfangreichsten aller Passion-Vertonungen zu erleben. Und das zu 100 % ausverkauft! (Von Klaus Kalchschmid) Karfreitags-Passion mit Bach – Die Matthäuspassion unter Herreweghe mit Collegium Vocale Gent in heilignüchternem Klang! weiterlesen

Verdis „Don Carlo“ in Essen: Robert Carsen inszeniert eine klaustrophobische Vision der Ausweglosigkeit

Der Vorhang des Essener Aalto-Theaters hebt sich und das Publikum ist sofort gefangen genommen. Nicht im Sinne von Erfreuung oder Faszination. Beklemmung mit Blick auf den klaustrophobischen Raum! Ein kahler, von rohen Betonwänden begrenzter Raum. Die Perspektive ist „steil“, die Verkürzung nach hinten erzeugt „Sog“, das Publikum wird hineingezogen. Kein Entkommen möglich. (Von Jukka Höhe)
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Kölner Philharmonie: Haydns Oratorium als Mitsingerlebnis!

Auf dem Programm steht Haydns „Schöpfung“ , das dritte seiner vier Oratorien, geschrieben in den Jahren 1796 bis 1798, und das als Mitsingkonzert. Geht das in dieser Zeit? Und müssen da etwa alle mitsingen, mit Maske oder ohne? Erleichterung für alle, die nicht stimm- und textsicher sind, dann beim Eintritt in den Saal der Kölner Philharmonie… (Von Jukka Höhe)
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