Der Stern Lydia Steiers steht in Deutschland hoch im Kurs (siehe VAN-Interview ‘Kein Brokkoli-Theater’). Und die Regisseurin erobert derzeit NRW. Für Köln hat sie schon inszeniert und wird in der nächsten Spielzeit in die Domstadt zurück kehren. Aber erst einmal hat sie letzten Sonntag ihr Regiedebüt in Düsseldorf an der Oper am Rhein mit Peter Tschaikowskys „Pique Dame“ gegeben. Und das Hollywood der 50er Jahre hat „Party gestanden.“ Kostümbildnerin Ursula Kdurna hat eine staunenswerte Modenschau präsentiert, vor der die Hauptcharaktere German, im zimtfarbenen Cordanzug, und Lisa als rothaariges Pummelchen, schon optisch als Sonderlinge auffallen mussten. Das ist nunmal ihre tragische Rolle in der vorletzten Oper Tschaikowskys, und das Scheitern. Star des Abends ist Hanna Schwarz als Grande Pique Dame! (Von Sabine Weber) Tschaikowskys “Pique Dame” geht an der Düsseldorfer Oper am Rhein nach Hollywood weiterlesen
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“Schade, dass sie eine Hure war” – Anno Schreiers sechste Oper wird in Düsseldorf zu einem Tatort über die Oper

Henze – Glanert – Schreier. Diese drei Opernkomponisten sind natürlich nicht die einzigen, die das Genre Oper nicht neu erfinden wollten und wollen, sondern durchaus im konservativen Sinne aus der Nachkriegszeit, an der Avantgarde vorbei, ins 21. Jahrhundert überführt haben! “Schade, dass sie eine Hure war” – Anno Schreiers sechste Oper wird in Düsseldorf zu einem Tatort über die Oper weiterlesen
Apokalypse Now lässt grüßen! Hildorf setzt seinen Ring in Düsseldorf mit der Walküre fort

Es ist schon erstaunlich, wie modern die Themen sind, die Wagner in seiner Walküre verhandelt: freie Liebe gegen den heiligen Bund der Ehe wenn er durch Zwangsehe zustande kommt. Fremdbestimmung und blinder Gehorsam. Da prahlen die Walküren in roter Festseide unter Wehrmachtsmantel damit, dass sie im Krieg gefallene Männer im blinden Gehorsam auferstehen lassen und für Wotans Heer rekrutieren. Der Wehrmachtsmantel wird in Dietrich Hilsdorf aktueller Inszenierung seines Ring des Nibelungen an der Oper am Rhein in Düsseldorf zum Symbol der Göttermacht. Apokalypse Now lässt grüßen! Hildorf setzt seinen Ring in Düsseldorf mit der Walküre fort weiterlesen
Stefan Herheim inszeniert Alban Bergs Wozzeck an der Oper am Rhein als Rückblende in den letzten Minuten einer Hinrichtung

Der US amerikanische Schriftsteller Ambroce Bierce hat in seiner short story „An Occurence at Owl Creek Bridge“ 1890 erstmals diesen Kunstgriff literarisch geprägt. Was passiert im Moment der Hinrichtung im Kopf des Delinquenten? Sein Leben wird in den letzten Minuten heraufbeschworen. Ein grausamer Moment im Hier und Jetzt wird zum Katalysator einer Leidensgeschichte im sozialen Abseits. Ein Schicksal, das von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist und in dieser Inszenierung mit aller Härte die Zuschauer zu einer Stellungnahme herausfordert. (Von Sabine Weber) Stefan Herheim inszeniert Alban Bergs Wozzeck an der Oper am Rhein als Rückblende in den letzten Minuten einer Hinrichtung weiterlesen