Es ist schon erstaunlich, wie modern die Themen sind, die Wagner in seiner Walküre verhandelt: freie Liebe gegen den heiligen Bund der Ehe wenn er durch Zwangsehe zustande kommt. Fremdbestimmung und blinder Gehorsam. Da prahlen die Walküren in roter Festseide unter Wehrmachtsmantel damit, dass sie im Krieg gefallene Männer im blinden Gehorsam auferstehen lassen und für Wotans Heer rekrutieren. Der Wehrmachtsmantel wird in Dietrich Hilsdorf aktueller Inszenierung seines Ring des Nibelungen an der Oper am Rhein in Düsseldorf zum Symbol der Göttermacht. Apokalypse Now lässt grüßen! Hildorf setzt seinen Ring in Düsseldorf mit der Walküre fort weiterlesen
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Stefan Herheim inszeniert Alban Bergs Wozzeck an der Oper am Rhein als Rückblende in den letzten Minuten einer Hinrichtung
Der US amerikanische Schriftsteller Ambroce Bierce hat in seiner short story „An Occurence at Owl Creek Bridge“ 1890 erstmals diesen Kunstgriff literarisch geprägt. Was passiert im Moment der Hinrichtung im Kopf des Delinquenten? Sein Leben wird in den letzten Minuten heraufbeschworen. Ein grausamer Moment im Hier und Jetzt wird zum Katalysator einer Leidensgeschichte im sozialen Abseits. Ein Schicksal, das von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist und in dieser Inszenierung mit aller Härte die Zuschauer zu einer Stellungnahme herausfordert. (Von Sabine Weber) Stefan Herheim inszeniert Alban Bergs Wozzeck an der Oper am Rhein als Rückblende in den letzten Minuten einer Hinrichtung weiterlesen