Schlagwort-Archive: Michael Thalheimer

Thalheimers „Eugen Onegin“ – im abstrakten Raum pur!

Thalheimers „Eugen Onegin“ – im abstrakten Raum pur!

Peter Tschaikowskys „Eugen Onegin“ um 1878 komponiert, ist ein Gesellschafts und Personendrama aus dem 19. Jahrhundert und basiert auf Alexander Puschkin. Nach 20 Jahren hat die Oper jetzt wieder auf die Bühne der Düsseldorfer Oper am Rhein gefunden. Die Regie von Michael Thalheimer verzichtet auf Folklore und pointiert das höchstmenschliche Drama zweier Paare in einem abstrakten Raum! Faszinierend! Denn wir saßen für Sie in der Premiere, gestern, Sonntag, den 25. Februar 2024, und Klaus Kalchschmid beantwortet wie immer ein paar Fragen, die in diesem podcast favori „Die Oper der Woche“ nachzuhören sind. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Thalheimers „Eugen Onegin“ – im abstrakten Raum pur! weiterlesen

Reduziertes Bild – Rauschende Musik. Thalheimers „Parsifal“ in Düsseldorf!

Axel Kober wird schon enthusiastisch beim ersten Antritt begrüßt. Vor jedem weiteren Aufzug des Parsifal und vor allem am Ende nach fünf Stunden. Die Düsseldorfer schätzen ihren Wagner-Dirigenten und bis Sommer 2024 noch ihr GMD. Er wird die Saison auch mit einem „Holländer“ abrunden. Dass in der euphorischen Beklatschung der Solisten für den Parsifal- und die Kundry-Interpreten vereinzelt Buhrufe auszumachen sind, ist wirklich ungehörig.

Gast Daniel Frank ist vielleicht nicht die optimale Verkörperung eines jungen strahlenden Helden. Aber in die vom Regisseur Michael Thalheimer angelegte Rollendeutung fügt er sich hervorragend ein und meistert seinen Part stimmlich sehr gut. Da habe ich schon anderes erlebt. Sara Ferede aus dem Ensemble gibt und spielt ihr Rollendebüt ebenfalls großartig. Nicht in allem makellos, aber der wirklich heiklen Momente sind wenig, und insgesamt überzeugt sie zudem durch ihr Spiel. Über die Rollenausdeutung lässt sich streiten. Das Regie-Team spaltet das Publikum. Beängstigend laut waren die Für- und Widerreaktionen, sodass man einen ausbrechenden Tumult befürchten musste. (Von Sabine Weber) Reduziertes Bild – Rauschende Musik. Thalheimers „Parsifal“ in Düsseldorf! weiterlesen

Halfpipe des Grauens. In Duisburg sind Macbeth und seine Lady von Anfang an Gefangene ihrer wahnhaften Machtgier!

Schwarz-grau-gedämpft ist die Einheitsbühne von Henrik Ahr. Eine riesige Hohlkehle vorne und ein Rand drumrum das Szenario, um das sich eine Wand wie aus Eisen immer wieder wie Gefängnismauern schließt. Nebel des Grauens steigen mit den Gestalten auf, die aussehen, wie aus dem Highlander-Fantasy-Film aus den 1980ern importiert. Zerzauste Haare, blanker Oberkörper unter ärmelloser Weste, ausgeblichene Schottenröcke bis zu den Knien, schwarze Hosen und Stiefel (Kostüme: Michaela Barth). Verwahrloste Gestalten also, die ein Hexenchor mit weißen langen Haaren im Griff hat. Bei Verdi die omnipräsente Verkörperung des Bösen, dem sich die Macbeths aus Machtgier ausliefern. (Von Sabine Weber) Halfpipe des Grauens. In Duisburg sind Macbeth und seine Lady von Anfang an Gefangene ihrer wahnhaften Machtgier! weiterlesen