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Ingo Metzmacher gelingt mit Nonos „Intolleranza“ in Salzburg der Spagat zwischen höchster Brutalität und berückender Schönheit

Nach einem wunderbaren Liederabend mit dem französischen Tenor Benjamin Bernheim mit Liedern von Ernest Chausson, Clara Schumann und Johannes Brahms in perfekter deutscher Diktion, feinstem Benjamin Britten und den Zugaben-Perlen mit Strauss‘ Morgen sowie der ungemein differenziert gestalteten großen Arie des Werther aus dem 3. Akt der gleichnamigen Oper von Jules Massenet, die das Publikum im Haus für Mozart zu Ovationen hinreißen, wetterleuchtet und donnert es gewaltig über Salzburg. Heftiger Regen setzt ein. Um 20 Uhr beginnen dann im wieder traumhaft sanften Abendlicht die Glocken aller Salzburger Kirchen samt Dom zu Mariä Himmelfahrt vielstimmig zu läuten – kurz vor der Premiere von Luigi Nonos Intolleranza: was für ein „Theatrum Mundi“ in der katholischen Erzbischofs-Stadt! (Von Klaus Kalchschmid) Ingo Metzmacher gelingt mit Nonos „Intolleranza“ in Salzburg der Spagat zwischen höchster Brutalität und berückender Schönheit weiterlesen

„Die Vögel“ von Walter Braunfels on demand aus München für 9,50€. Lohnt es sich? Klassikfavori-Kritiker Klaus Kalchschmid findet „Ja“!

Am 30. November 1920 – also vor genau 100 Jahren – wurden „Die Vögel“ von Walter Braunfels am Münchner Hof- und Nationaltheater uraufgeführt. Nun wären sie in fünf Vorstellungen endlich wieder am selben Ort zu erleben gewesen – in einer Neuinszenierung von Frank Castorf. Doch die vierte vollendete Oper des 1882 geborenen Komponisten – nach „Falada“ (1905), „Prinzessin Brambilla“ (1908) und „Ulenspiegel“ (1913) – konnte am 30. Oktober nur einmal vor gerade mal 50 Zuschauern gezeigt werden. Die applaudierten am Ende mit einer Intensität, als müssten sie für die nicht erlaubten, über 2000 möglichen Besucher mitklatschen. Aber via kostenlosem Livestream konnte ein zahlreiches, internationales Publikum die Premiere vor dem PC verfolgen. (Von Klaus Kalchschmid) „Die Vögel“ von Walter Braunfels on demand aus München für 9,50€. Lohnt es sich? Klassikfavori-Kritiker Klaus Kalchschmid findet „Ja“! weiterlesen