Capponi, 6 seiner Sonaten in einer Neueinspielung für Mandoline


Im Label cpo sind sie gerade herausgekommen: Sechs Sonaten aus den 12  „Sonate da camera per varj strumenti“ von Abbate Ranieri Capponi – in einer Neueinspielung für Mandoline  mit Anna Torge und einem Continuo-Team. Wer mitspielt, was über Capponi bekannt ist, warum Capponi Fugen geliebt hat und um welche Musik es sich da eigentlich handelt, das erfahren Sie in folgendem Podcast favori. Kopfnoten mit Sabine Weber. Capponi, 6 seiner Sonaten in einer Neueinspielung für Mandoline weiterlesen

Krieg, Rassismus, Blutrache? „La Forza del destino“ wirft in Bonn Fragen auf!

Die drei Schicksalsschläge aus dem Orchester verheißen nichts Gutes. Aber Verdi ist immer ein Zugpferd an deutschen Theatern. Am Theater in Bonn kommen die Schläge bedächtiger als meistens. Das Beethovenorchester wird ja von Verdi-Spezialist Will Humburg geleitet. Er wurde schon als bester deutscher Verdi-Dirigent apostrophiert. Und er erweist seiner Meisterschaft in „La Forza del destino“ wieder alle Ehre. Die drei Schläge bekommen aber noch ein besonderes Gewicht durch den Racheengel in schwarzem Tüll, der seinen Zeremonienstab mit Weltkugel-in-Knochenhand auf den Boden schlägt. „Friedenist in weißen Lettern auf rotem Grund auf zwei im Winkel zueinander stehende Wände projiziert. Ein Wunsch, der sich allenfalls im Jenseits erfüllt. (Von Sabine Weber)
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Bernhard-Resonanzen! – Ein literarisches Experiment über Alte Meister in Wien

„Alte Meister“ klingt selbst für ein Alte-Musik-Festival verstaubt. Das sind Thomas Bernhards „Alte Meister“ aber ganz und gar nicht. Dieser vor 40 Jahren verfasste Komödien-Roman lieh den Resonanzen_2025 auch nicht nur seinen Titel. 10 Tage lang lieferten Bernhard-Zitate griffige Konzert-Überschriften. Das Beiprogramm ermöglichte mit Film-Dokus und Lesungen eine Auseinandersetzung mit dessen oft auf Musik Bezug-nehmende Prosawerke, und sogar persönliche Einsichten in das Leben dieses Skandalautors waren zu gewinnen, der ja als Störenfried der Nachkriegsharmonik Österreichs galt. Die Musik-Programme, dramaturgisch geschickt dazu gemischt, erhielten dadurch sogar eine ungewöhnliche Belichtung. Und nicht zuletzt setzten sich einige der Interpreten in diesen Bernhard-Resonanzen mit ihm intensiv auseinander, wie im Eröffnungskonzert zu erleben. (Von Sabine Weber)
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Happy New Year! Der musikalische Gruß mit dem Gürzenich-Orchester Köln unter Stenz zündet!

Wann hat zuletzt ein Kölner Orchester die Philharmonie bis auf den letzten Platz gefüllt? Und das Publikum kam voll auf seine Kosten. Ein klug zusammengestellter beschwingter Bogen von „Till Eulenspiegels lustigen Streichen“ bis zu DEM „Boléro“, gefüllt mit 3/4 Walzer- und 2/4-Marschtakten, im Zentrum Bernd Alois Zimmermanns „Rheinische Kirmestänze“ für 13 Bläser, lassen das Publikum aus den Sesseln aufspringen. „Und los!“ (Von Sabine Weber) Happy New Year! Der musikalische Gruß mit dem Gürzenich-Orchester Köln unter Stenz zündet! weiterlesen

Klassikfavori.Kopfnoten zur Klassikszene – Dirigent Markus Stenz

11 Jahre war er Gürzenichkapellmeister und 10 Jahre GMD in Köln bis 2014. Und heute steht Markus Stenz fürs Neujahrskonzert wieder vor dem Gürzenich-Orchester und entzündet sinfonische Feuerwerke, die er zusammengestellt hat. Ein Neujahrsgruß der ganz persönlichen Art. Klassikfavori hat Markus Stenz vor dem Konzert nach einer Probe getroffen und für dieses Podcast einiges fragen und erfahren können. (Von Sabine Weber)

Markus Stenz. Foto: Max Heiliger

Ethel Smyths „The Wreckers“ zum letzten Mal in Karlsruhe und doch nicht!

Zwei Vorstellungen fielen aus, weshalb es auf die offizielle Dernière eine nachgeschobene Aufführung, evt. zwei geben soll. Denn die Nachfrage ist enorm. Und die nach Hause Geschickten haben keine Karten für die Dernière bekommen. Sie war längst ausverkauft. Auch im Ausland sei das Interesse groß an dieser neuzeitlichen Erstaufführung der englischen Fassung sagt die Dramaturgin Stephanie Twiehaus, die im neuen Leitungsteam von Intendant Christian Firmbach vom Theater Oldenburg mit nach Karlsruhe gekommen und die Neuproduktion der ersten Spielzeit 24/25 begleitet hat. Keith Warner hat sie auf der Bühne des Badischen Staatstheater inszeniert. (Von Sabine Weber)
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Maria Jonas, Spezialistin für mittelalterlichen Frauengesang, ist tot!

Mit Bestürzung, Fassungslosigkeit und tiefer Trauer gab Ars Choralis Coeln am Montag, den 23. Dezember 2024 den plötzlichen und unerwartete Tod ihrer Ensembleleiterin, Freundin und Mentorin Maria Jonas bekannt. Über die Umstände liegen noch keine Informationen vor. Weit über Köln hinaus hatte Maria Jonas sich mit dem Frauenchor einen Namen erworben, unter anderem mit Messgesängen der Hildegard von Bingen, dem Liederbuch der Anna von Köln oder Musik um die Heilige Elisabeth von Thüringen. Über die Beschäftigung mit mittelalterlicher Musik kam Maria Jonas zu anderen Musikkulturen und integrierte bald Weltmusik in ihre Programme. Mit dem irakischen in Köln lebenden Djoze-Spieler Bassem Hawar nahm sie die CD Prima Materia – الرَحِم الأوّل – Al-Rahem Al-Aoual und gewann 2023 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie Traditionelle Ethnische Musik. In diesem Jahr feierte das Ensemble sein 20jähriges Bestehen.

Frohes Fest und besinnliche Festtage!

(Nativité. Livre d’heures de Besançon (1470). Foto: Wikicommons) Ein ungewöhnliches Krippenbild, das ich da gefunden habe. Joseph wiegt das Kind während Maria in einem Buch studiert! Das Bild entstammt dem Livre d’heures de Besançon, einem Manuskript aus dem 15. Jahrhundert und ein Zeugnis des Goldenen Zeitalters der französischen Buchmalerei. Die 386 Seiten dieses nach Stunden geordneten persönlichen Gebetbuchs sind mit ganzseitigen Miniaturen geschmückt, figürlichen Randszenen oder einfach wunderschönen Initialen. Das obige Bild kehrt die Krippen-Rollenmuster der Weihnacht um. Bemerkenswert!

Mit diesem Denkanstoße wünscht Klassikfavori seinen Leserinnen und Lesern, Zuhörerinnen und Zuhörern ein gesegnetes Fest, wie auch immer die Rollen verteilt sein sollten. Und einen guten Start ins Neue Jahr!

Goebel – Ein brillanter Schreiber-Kopf

Es macht doch keinen Spaß, Texte über Alte Musik zu lesen, wenn sie praxisfern konstruierten Fragestellungen nachgehen, durch die Faser nur „Selbstzweck“ schreien und weit und breit kein innovativer Mehrwert im Gesamtzusammenhang für die Musik zu entdecken ist. Natürlich verfolgt auch Reinhard Goebel immer einen Selbstzweck. Und sicher auch sein Herausgeber Hans-Joachim Wagner, der die Texte von und Interviews mit Reinhard Goebel aus den letzten 40 Jahren herausgegeben hat. Goebel zu lesen, ist aber ungemein unterhaltsam. Seine Texte geben überraschende und ganz persönliche Sichtweisen über das Werk einiger Komponisten preis. Wenige Komponisten zwar, aber diese standen im Mittelpunkt der Goebelschen Arbeit über Jahrzehnte. Das Buch „Reinhard Goebel. „Der Kopf macht die Musik“. Texte zur Musik. Essays. Interviews. Würdigungen“, beim Verlag Kamprad dieser Jahr erschienen, ist nicht nur für die Insider der Alten Musik lesenswert. (Von Sabine Weber) Goebel – Ein brillanter Schreiber-Kopf weiterlesen

Marta Torbidoni, Ernesto Petti und Yong Woo Kim aus dem Kölner Ensemble adeln Verdis „Nabucco“

Und auch das Gürzenich-Orchester präsentiert sich unter dem gebürtigen Römer Sesto Quatrini in Köln als vorzüglich. Es wird in formvollendeten dynamisch differenziert gestalteten Melodiebögen bis zum letzten Ton ausmusiziert. Die Verdische Verve ist rhythmisch auf dem Punkt (bis auf die Triangel, die aus keinem Grund schleppt), und immer ohne zu hetzen. Die kammermusikalischen Momente, auch nur mal mit einem Violoncello wird begleitet, sind hinreißend. Dieser Verdi klingt, dass man glatt vergisst, noch immer in der Kölner Behelfsoper im Staatenhaus zu sitzen. (Von Sabine Weber) Marta Torbidoni, Ernesto Petti und Yong Woo Kim aus dem Kölner Ensemble adeln Verdis „Nabucco“ weiterlesen

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