Alle Beiträge von Sabine Weber

Opulente Bilder mit surrealen Brechungen. Lydia Steier inszeniert Carmen in Köln

Georges Bizets „Carmen“ 1875 mit mäßigem Erfolg an der Pariser Opéra Comique uraufgeführt, entpuppt sich kurze Zeit später als Erfolg und ist heute eine der meistgespielten Opern auf der Welt. Sie spielt in Sevilla und hat damals den „Hispanismus“ als exotische Musiknote zum Modetrend gemacht. Was die Frau im Fokus dieser Oper betrifft, füllt sie inzwischen Bände: Femme fatale, rassige Zigeunerin, Hexe, sexgeiles Liebesobjekt, bedrohliche Exotin, eine Konfliktauslöserin tiefenpsychologischer Freudscher Verklemmungen… Projektionsflächen aus der Sicht von Männern! Für die Kölner Premiere gestern in der Oper im Staatenhaus hat Lydia Steier mal ein bisschen an diesem Klischee gekratzt und ihre weiblichen Reize in einem Overall und Stiefeln versteckt. Dass Carmen in einer Inszenierung mal ohne die üblichen Verführungsallüren auskommt, finde ich als Frau sehr erfrischend. (Sabine Weber) Opulente Bilder mit surrealen Brechungen. Lydia Steier inszeniert Carmen in Köln weiterlesen

Alle glauben, Carmen zu kennen! So Lydia Steier, die für ihre Kölner Neu-Inszenierung von Georges Bizets Erfolgsoper in der Vorstadt Hürth geforscht hat

Lydia Steier ist 1978 in Hartford im Bundesstaat Connecticut geboren, hat am Oberlin Conservatory of Music in Ohio Gesang studiert und anschließend Regie an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Dann kommt sie nach Berlin, um ihre Magisterarbeit über das deutsche Regietheater zu schreiben und nimmt gleich ihre ersten Regiearbeiten in Angriff. Der Deutschlandfunk erklärt sie 2009 für ihre Inszenierung von Ferruccio Busonis “Turandot” zur Entdeckung des Jahres. In Mainz nimmt ihre Karriere Fahrt auf. Für die deutsche Erstaufführung von Pascal Dusapins „Perelà“ wird sie 2015 gleich zweimal für den Faustpreis nominiert. Karlheinz Stockhausens „Donnerstag“ aus Licht in Basel im Jahr darauf wird von der Zeitschrift Opernwelt zu Aufführung des Jahres gekürt. Für Köln hat sie zuletzt Giacomo Puccinis “Turandot” inszeniert. Und jetzt sitzen wir in einem Container vor dem Kölner Staatenhaus, derzeitige Ersatzspielstätte, damit sie mir etwas über die neue Carmen-Produktion verrät, die Sonntag Premiere feiert. Und natürlich bin ich gespannt, was sie mir Neues über ihre Carmen verraten wird… Alle glauben, Carmen zu kennen! So Lydia Steier, die für ihre Kölner Neu-Inszenierung von Georges Bizets Erfolgsoper in der Vorstadt Hürth geforscht hat weiterlesen

Existentielle Metamorphosen! Romeo Castelluccis Sicht auf Arthur Honeggers „Jeanne d‘Arc au bûcher“ am La Monnaie/ De Munt in Brüssel!

Kriegerische Amazone, arme Bauerntochter, besessene Jungfrau oder visionäre Heilige … Wer sie wirklich war, wissen wir auch nach den 100 Minuten in der Brüsseler Oper nicht. Regisseur Romeo Castellucci kratzt zwar an den Schichten, die sich im Laufe der Geschichte auf ihren Mythos, beziehungsweise um die inzwischen heilig-gesprochene Patronin Frankreichs gelegt haben. Er legt aber auch neue Projektionsflächen an. Erlebbar macht er vor allem einen Menschen, der einsam ist. Jeanne hat es in Konfrontation mit den Autoritäten gehörig mit der Angst zu tun bekommen. Und dass sie, wenn auch hier kontrolliert Amok läuft, weil sie politisch benutzt wird und dafür kläglich im Feuer sterben muss, ist nachvollziehbar. Ein Hauptverdienst des Abends geht auf das Konto der großartigen Schauspielerin Audrey Bonnet. Die Partie der Jeanne ist eine reine Sprechrolle. Audrey Bonnet durchlebt das in Jeannes kurzem Leben so tief gesunkene Hoffnungsbarometer bis in ein vorweg geschaufeltes Grab hinein mit hohem körperlichem Einsatz. Das sorgt für Kontrapunkte zu den über weite Strecken mystisch-magischen verklärenden Klangflächen. (Von Sabine Weber)

Hausmeister/ Jeanne. Foto: Bernd Uhlig
Bruder Dominique vor und Hausmeister/ Jeanne hinter der Tür. Foto: Bernd Uhlig

Existentielle Metamorphosen! Romeo Castelluccis Sicht auf Arthur Honeggers „Jeanne d‘Arc au bûcher“ am La Monnaie/ De Munt in Brüssel! weiterlesen

Leichtsinn ist Parole – aber nicht ohne Tiefsinn! Lehàrs Graf von Luxemburg bezaubert in Hagen in einer charmanten Inszenierung

Operette ist wieder da! Könnte man meinen. Jacques Offenbachs Opéra Bouffes sind in seinem Jubiläumsjahr natürlich auf die Spielpläne zurück gekehrt. Nicht in dem Maß, wie man sich das vielleicht erhofft hätte. Aber immerhin: in seiner Geburtsstadt Köln mit der Fürstin von Gerolstein” und der Wiederentdeckung von „Barkouf”, demnächst wird es in Wuppertal und Krefeld-Mönchengladbach neue Inszenierungen von „Orphée aux enfers” geben. Ob Offenbach Mut zu mehr gemacht hat? Im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier hat man sich an Paul Linckes Berliner Mollenmilljö-Stück „Frau Luna” gewagt, das derzeit zu erleben ist. Regisseur Bernhard Stengel versetzt die Mondreisesüchtigen ins Berliner Computernerd-Millieu. Mit 3D-Virtual-Reality-Brillen auf der Nase fachsimpeln sie derart echt, dass das eher ältere Publikum im kleinen Haus mit den Dialogen seine Mühe haben dürfte. Die auf eine Zwanziger-Jahre-Jazz-Kombo zugeschnittenen Arrangements von Henning Hagedorn und Matthias Grimminger brauchen daher etwas, um zu zünden! Franz Lehàrs „Die lustige Witwe” oder sein „Graf von Luxemburg” sind nie so ganz von den Bühnen verschwunden. Da gibt es einfach zu viel anspruchsvolles Gesangsangebot mit großem Schmelz, Herzschmerz, Witz und Walzer! Dazu große glänzende Orchesterzulagen! Darin unterscheidet sich die Wiener von der Berliner Operette. Aber die Operette kann ja auch ganz generell etwas, was der Oper nicht so leicht fällt: Zwänge sinnfällig verfremden mit ordentlich musikalischem Neigungsklisschee, so Volker Klotz in seinem Operettenkompendium. Und sie übt Lachzwang aus. Wie das auf hohem Niveau geht, ist derzeit am Theater Hagen zu erleben. (Von Sabine Weber)

Kenneth Mattice als schmollender Graf. Foto: Klaus Lefebvre
Kenneth Mattice als schmollender Graf. Foto: Klaus Lefebvre

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Opera Europa Herbstkonferenz über die Zukunft der Oper

Jean-Yves Kaced (FEDORA), Edilia Gänz (FEDORA), Julia Lagahuzère (Opera for Peace), Nicholas Payne (Opera Europa), Jicheng Zhao (NCPA Beijing), Marc Scorca (OPERA America), Tobias Biancone (International Theatre Institute, Laurence Lamberger-Cohen (ROF), Marc Grandmontagne (Deutscher Bühnenverein), Christina Loewen (Opera.ca), Peter Spuhler (Badisches Staatstheater Karlsruhe), Audrey Jungers (Opera Europa), Ernesto Ottone (UNESCO), George Isaakyan (Association of Music Theatres Russia). Foto: Klara Beck
Jean-Yves Kaced (FEDORA), Edilia Gänz (FEDORA), Julia Lagahuzère (Opera for Peace), Nicholas Payne (Opera Europa), Jicheng Zhao (NCPA Beijing), Marc Scorca (OPERA America), Tobias Biancone (International Theatre Institute, Laurence Lamberger-Cohen (ROF), Marc Grandmontagne (Deutscher Bühnenverein), Christina Loewen (Opera.ca), Peter Spuhler (Badisches Staatstheater Karlsruhe), Audrey Jungers (Opera Europa), Ernesto Ottone (UNESCO), George Isaakyan (Association of Music Theatres Russia). Foto: Klara Beck

Letzten Sonntag ist die viertägige Opera Europa Konferenz zu Ende gegangen. Fast 300 Intendanten, Betriebsdirektoren, Manager, Dramaturgen, künstlerische Leiter aus Frankreich, UK, wegen des drohenden Brexits, aber auch, weil der Direktor von Opera Europa, Nicholas Payne Brite ist und im eigenen Land mobilisiert, Belgier, Tschechen, aus Berlin, Mainz, Magdeburg, Trier, Bonn und Düsseldorf-Duisburg Detmold sind angereist. Dazu Verlagsvertretungen von Schott aus Mainz, Ricordi Berlin, Chorleiter sogar, Fundraiser. Also die Profis, die dafür sorgen, dass Opernhäuser funktionieren und Opernproduktionen laufen. Und dieses Jahr wurde erstmals ein Weltoperntag ausgerufen! Am 25. Oktober hat er stattgefunden.

unter anderen mit Generalintendant Peter Spuhler aus Karlsruhe (Von Sabine Weber) Opera Europa Herbstkonferenz über die Zukunft der Oper weiterlesen

Jacques Offenbachs “Barkouf” hat in Köln Premiere, mit Tenor Matthias Klink, der hier seine Rolle und mehr erklärt! Musikwissenschaftler Jean-Christophe Keck verrät, wie er diese Neuentdeckung gefunden hat

Nach Köln kommt er gern zurück, denn hier hat er im Kölner Opernstudio angefangen.
Als der Tenor Matthias Klink das letzte Mal in Köln war, im April dieses Jahres als Evangelist in Bachs Johannespassion mit dem Gürzenich-Orchester, musste er gleich am nächsten Tag zurück, weil er Mao („Nixon in China“ von John Adams) in seinem Opernhaus in Stuttgart singen musste. Bababeck in Offenbachs Barkouf ist auch ein totalitärerer Chef. Einmal Diktator immer Diktator? Auf gar keinen Fall, die Zwischenzeit sei mit anderen Rollenengagements gefüllt gewesen, wie er nach der Hauptprobe erzählt. Vor allem erteilt Klink im Gespräch Auskunft über das Spezielle der Rolle, die natürlich nichts mit Mao zu tun hat. Und mit viel tenoralem Sprechklang, Agogik und Gestik verrät er auch noch, was er über Bouffe und Operette denkt, über seine Mozartschublade, in der er gesteckt hat, über die Rolle seines Lebens in Benjamin Brittens „Tod in Venedig“ und was für ihn das Theatergefühl bedeutet! (Das Gespräch führt Sabine Weber)

Bababeck tanzt mit dem Blumenmädchen Maima. Foto: Paule Leclaire
Bababeck tanzt mit dem Blumenmädchen Maima. Foto: Paule Leclaire

Soweit Matthias Klink. Er wird bei der Premiere am Samstag, dem 12. Oktober die Rolle des Bababecks in Jacques Offenbachs Barkouf singen. Und danach ein Gespräch mit dem Wiederentdecker Jean-Christophe Keck und dem Verleger Frank Harders-Wuthenow.

Worum es geht?
Ein Großmogul, der aufständische Städte niederbrennt, beschließt eine besondere Strafmaßnahme. Er ernennt einen Hund zum Gouverneur der Stadt. Und lacht sich eins ins Fäustchen. Die werden schon sehen! Großwesir Bababeck hat seine liebe Mühe, mit Barkouf zu regieren. So heißt der Hund. Die Geschäfte müssen laufen, schon allein, weil Bababeck seine Tochter verheiraten will. Dazu braucht es nämlich das Ja des Gouverneurs. Eine junge Blumenverkäuferin namens Maïma kann helfen. Sie hat Barkouf groß gezogen, und er hört auf ihr Wort. Also lässt er Maïma in die Machtzentrale rein. Maïma lässt den Hund bellen, übersetzt und hilft erst mal den Bürgern: die Steuerlast wird halbiert, die Todesstrafe abgeschafft. Das Volk lässt Barkouf hochleben! Bababeck kocht…! Was für eine geniale Regime-Kritik haben sich Jacques Offenbach und sein Librettist Eugène Scribe da ausgedacht! Die Aufführung an der Opéra Comique am 24. Dezember 1860 floppt allerdings total. Unter anderem, weil ein Hund auf der Bühne als obszön empfunden wird. Das Werk verschwindet. Und taucht erst 150 Jahre später auf. Diesen Samstag ist die Deutsche Erstaufführung an der Oper in Köln zu erleben. In einer Koproduktion mit Straßburg. Dort feierte das Werk im Dezember des letzten Jahres Premiere, und der Wiederentdecker war da, Jean-Christophe Keck, der bei den Offenbachs zuhause auf den Hund gekommen ist! (Von Sabine Weber)

Jacques Offenbachs “Barkouf” hat in Köln Premiere, mit Tenor Matthias Klink, der hier seine Rolle und mehr erklärt! Musikwissenschaftler Jean-Christophe Keck verrät, wie er diese Neuentdeckung gefunden hat weiterlesen

Saisoneröffnung 19/20 in Bonn mit dem Rosenkavalier. Josef Ernst Köpplinger gibt sein Regiedebüt!

Der Rosenkavalier ist im Repertoirebetrieb DAS Vorzeigestück für festliche Anlässe! Ein Fest der Stimmen! Und für eine Saisonpremiere eine repräsentative Wahl. Das Theater Bonn eröffnet seine Saison 19/20 mit dieser Richard-Strauss-Oper noch aus einem anderen Grund. Josef Ernst Köpplinger, gebürtiger Österreicher, hat für die Regie zugesagt. Das war für den Bonner Generalintendanten Bernhard Helmich Bedingung, um das Stück als Saisonpremiere zu setzen. Köpplinger gilt als ein Regisseur, der sowohl im Sprech- wie Musiktheater zuhause und zudem ein erklärter Operetten-Regisseur ist. Seit 2013 ist er Intendant am Münchner Gärtnerplatztheater und setzt in seinen Spielplänen immer wieder Musicals oder Operetten gleichberechtigt neben die große Opernliteratur. Köpplinger schwört auf die leichte Muse, so sie Unterhaltung mit Haltung bietet! Der Rosenkavalier ist aber natürlich keine Operette! (Von Sabine Weber) Saisoneröffnung 19/20 in Bonn mit dem Rosenkavalier. Josef Ernst Köpplinger gibt sein Regiedebüt! weiterlesen

Weibliche Ekstase im mystischen Verklingen! Salvatore Sciarrinos “Infinito Nero” über die Mystikerin Maria Magdalena de‘Pazzi in Bonn

THEATER BONN: INFINITO NERO
Dshamilja Kaiser (Maria Maddalena); Keisuke Mihara (Das menschgewordene Wort); Helena Baur (Die junge Maria Maddalena)
Foto: Thilo Beu

Mystikerinnen und ihre Ekstasen sind ein Phänomen. Ein katholisches! Wobei diese weiblichen Ekstasen in der Enthaltsamkeit nicht selten einen erotischen Touch haben. Mit unglaublicher Hingabe und Leidenschaft bezieht sich die zumeist Nonne auf den blutenden Jesus im Lendenschurz. Die Visionärinnen haben dann auch noch einen männlichen Beichtvater oder Mittler, das macht die Sache heikel. Christina von Stommeln ihren Petrus von Dacien, Adrienne von Speyr Urs von Balthasar. Das berühmteste Klosterpaar sind wohl Heloise und Abaleard. Hildegard von Bingen und ihr anonymer Schreiber sind über alle Zweifel erhaben. Und Maria Magdalena de‘Pazzi aus einem Schweigeorden der Karmeliterin in Florenz brauchte keine Männer. Acht Nonnen hielten sich in ihrem Zimmer auf, damit, wenn sie in Ekstase fiel, ihre in irrem Tempo gestammelten Worte aufgenommen und solange wiederholt wurden, bis sie aufgeschrieben waren. Nach ihrer Ekstase konnte sie sich nämlich an nichts mehr erinnern. Fünf Bücher sind auf diese Art und Weise mit ihren Worten gefüllt worden. Blut ist eines der häufigsten Worte, die darin vorkommen. Sie ist heilig gesprochen worden. Der italienische Komponist Salvatore Sciarrino hat 1998 Textauszüge zu einer theatralische Szene entwickelt. Wobei das Theatralische im Wort steckt. Denn die Musik ist allenfalls ein Hauch vor dem Verklingen. (Von Sabine Weber) Weibliche Ekstase im mystischen Verklingen! Salvatore Sciarrinos “Infinito Nero” über die Mystikerin Maria Magdalena de‘Pazzi in Bonn weiterlesen

Ein Gespräch mit Peter Eötvös vor der Premiere in Mönchengladbach


Peter Eötvös kommt nach Mönchengladbach. In Nordrhein-Westfalen ist der Dirigent und Komponist ein Begriff! Natürlich! Peter Eötvös hat in Köln studiert und hier seine Welt-Karriere sowohl als Dirigent wie auch als Komponist angestoßen. Seine letzte Oper „Senza Sangue“ nach einem Libretto von Alessandro Baricco ist in der Kölner Philharmonie mit dem New York Philharmonic unter Alain Gilbert uraufgeführt worden. Peter Eötvös ist längst wieder in seine Heimat Ungarn zurück gekehrt. Er lebt in Budapest. Und reist dennoch zur Premiere von “Der goldene Drache” nach Mönchengladbach! 2012-13 hat Peter Eötvös diese Oper komponiert. 2015 revidiert. Es ist eines seiner meistgespielten Werke: 22 Szenen, 22 Ereignisse oder Ereignissplitter nach dem gleichnamigen Theaterstück von Roland Schimmelpfennig, die sich durchdringen, miteinander in Beziehung stehen oder auch scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Drei Sängerinnen und zwei Sänger verkörpern insgesamt 17 Rollen, oft entgegen ihrem Alter, Geschlecht oder ihrer Stimmgattung. Dass Eötvös im Foyer des Theaters gesichtet wird, diese Gelegenheit durfte nicht ungenutzt verstreichen. Spontan hat er einem kleinen Gespräch zugesagt. Freundlich und bereitwillig hat er sich im Theatercafé der Oper in Mönchengladbach kurz vor der Premiere (Siehe gesonderte Klassikfavori-Rezension) mit mir in eine ruhige Ecke gesetzt und ein paar Auskünfte gegeben! Nachzuhören im folgenden favori-Gespräch!

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„Der Goldene Drache“ von Peter Eötvös in Mönchengladbach und der Komponist sitzt im Publikum!

Das Theater Krefeld-Mönchengladbach ist die älteste Theaterhaus-Ehe der Republik! Die verläuft erfolgreich und glücklich, hat allenfalls einen kleinen Schönheitsfehler, dass es nämlich die A-Premieren gibt, die, wenn sie ins zweite Haus wandern, nur noch B-Premiere sind. In NRW hat eine solche B-Premiere aber einen Vorteil. Wer die A-Premiere eines Stückes nicht besuchen kann, darf nicht allzu weit weg auf die B-Premiere setzen. Und die hat mit dem MusikTheater „Der Goldene Drache“ in Mönchengladbach einen zufällig glamourösen Zusatzeffekt bekommen. Komponist Peter Eötvös reist an, stellt sich im Theaterkaffee dem Publikum in einem lockeren Gespräch mit der Dramaturgin Ulrike Aistleitner auch vor und sitzt schließlich mit offenkundiger Anteilnahme in der Aufführung. Zu erkennen an der Hand, die an bestimmten Stellen als Spannungsbarometer ihre Position im Gesicht verändert. Und ziemlich häufig setzt er auch ein wohlwollendes bis amüsiertes Lächeln auf! (Von Sabine Weber) „Der Goldene Drache“ von Peter Eötvös in Mönchengladbach und der Komponist sitzt im Publikum! weiterlesen