Alle Beiträge von Sabine Weber

Mieczysław Weinbergs „Die Passagierin“ am Musiktheater im Revier! Eine Konfrontation mit dem Auschwitz-Horror – ohne Baracken!

Lisa und Marta, Hanna Sturlodottir und Ilia Papandreou. Bild: Forster
Lisa und Marta, Hannah Sturlodottir und Ilia Papandreou. Bild: Forster

Der wahre Horror steckt nämlich in den Köpfen! Und kann die Normalität überlagern, sie zersetzen, dann, wenn Erinnerungen wach werden. Darauf setzen Regisseurin Gabriele Rech und ihr Bühnenbildner Dirk Becker in ihrer Neu-Produktion in Gelsenkirchen. (Von Sabine Weber)
Weitere Termine: 5. Februar 18 Uhr, 18. Februar, 2. März, 17. März 19.30 Uhr; 2. April, 23. April, 18 Uhr Mieczysław Weinbergs „Die Passagierin“ am Musiktheater im Revier! Eine Konfrontation mit dem Auschwitz-Horror – ohne Baracken! weiterlesen

Staatsoper Mainz: Die Gierlust des Barocken verschluckt die wahre Liebe in Christoph Willibald Glucks Oper “Armide”

Fette Bäuche, bebende Busen, gepuderte Fratzen – die barocke Hofgesellschaft ist in der Lesart von Regisseurin Lydia Steier und ihrem kongenialen Kostümbildner Gianluca Falaschi eine absurde Gesellschaft, die gierig völlt, an blutigen Menschengliedern knabbert, hurt und sich grotesk verrenkt. (Von Sabine Weber) Staatsoper Mainz: Die Gierlust des Barocken verschluckt die wahre Liebe in Christoph Willibald Glucks Oper “Armide” weiterlesen

Clash der Geschlechter und das Rad hämmert immer schneller!

Der Kapitalismus lässt die Hämmer rotieren Foto: Tommy Hetzel
Der Kapitalismus lässt die Hämmer rotieren.
Foto: Tommy Hetzel

Im Staatenhaus bricht Peter Konwitschny Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexico“ zum letzten Mal auf Sex-Klischees herunter. Intendant-Regisseur Stefan Bachmann hat für den weiblichen Anteil der Lehman Brothers im Schauspiel-Depot nur Männer übrig. Am Wochenende hat es heftig gewittert!
(Von Sabine Weber)

Das Weibliche trinkt sich Mut an. In der Mitte Ausrine Stundyte als Montezuma Foto: Paul Leclaire
Das Weibliche trinkt sich Mut an. In der Mitte Ausrine Stundyte als Montezuma. Foto: Paul Leclaire
Männer rotten sich und halten zusammen! Ganz vorne Miljenko Turk als Cortez. Foto: Paul Leclaire
Männer rotten sich und halten zusammen! Ganz vorne Miljenko Turk als Cortez.
Foto: Paul Leclaire

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Nie mehr Kundry! Auf den Berliner Festtagen verabschiedet sich Waltraud Meier von ihrer Lebensrolle

Die Gralsritter am Boden und ein fassungsloser Parsifal im Kapuzenpulli
Die Gralsritter am Boden und ein fassungsloser Parsifal im Kapuzenpulli. Foto: Ruth Walz

Mit Weihe und Karfreitagsallüre empfiehlt sich Richard Wagners Parsifal ja als die Karfreitags-Oper. Entschuldigung: Bühnenweihfestspiel! Seit dem Fall des Bayreuther Verbots, den Parsifal nicht anderweitig aufführen zu dürfen – das war 1914 – folgen auf Wagner setzende Opernhäuser dieser Empfehlung weidlich. Auf den diesjährigen Berliner Festtagen läuten die Karfreitagsglocken wieder heftig. Es tönt unter Maestro Barenboim auch äußerst weihevoll aus Graben. (Von Sabine Weber)  Nie mehr Kundry! Auf den Berliner Festtagen verabschiedet sich Waltraud Meier von ihrer Lebensrolle weiterlesen

Richard Strauss-Segen in Dortmund und in Viersen!

Die Dortmunder Oper feiert den 50. Geburtstag ihres Opernhauses mit dem Rosenkavalier. In der Festhalle in Viersen glänzt das WDR Sinfonieorchester Köln mit der Rosenkavaliersuite und Hanna-Elisabeth Müller mit den Vier letzten Liedern. (Von Sabine Weber)

Marschallin denkt nach, Octavian fühlt nach!
Marschallin denkt nach, Octavian fühlt nach!

(11./12. März 2016, Festhall Viersen, Oper Dortmund) Mit 10 Cent gehört er Ihnen! Der grell orangefarbenen Spintschrank. Einmalig in einem Opernhaus… Richard Strauss-Segen in Dortmund und in Viersen! weiterlesen

Don Giovanni hinter Gittern. Aber wer sitzt eigentlich im Käfig?

La ci darem la mano! Zerlina, Aoife Miskelly, und ein charmanter Don, Jean-Sebastién Bou  © Bernd Uhlig
La ci darem la mano! Zerlina, Aoife Miskelly, und ein charmanter Don Giovanni, Jean-Sébastien Bou
© Bernd Uhlig

Emmanuelle Bastet gibt in Köln ihr deutsches Regiedebüt mit Wolfgang Amadeus Mozarts zweiter Da Ponte Oper und bleibt in ihrer Aussage blass. Aber musikalisch läuft unter François-Xavier Roth alles auf Hochtouren. (Von Sabine Weber) Don Giovanni hinter Gittern. Aber wer sitzt eigentlich im Käfig? weiterlesen

Handwerker als Musiker? In der Sinfonia da Experimentum mundi in Münster von Giorgio Battistelli

Handwerker bei der Probe im Theater in Münster
Handwerker bei der Probe im Theater in Münster

Ein Experiment-Konzert im Theater Münster
(Von Sabine Weber)

(9. Februar 2016, Theater Münster) Das hatte also nichts mit Karneval zu tun, dass da am 9. Februar, Karnevalsdienstag einige Musiker inmitten des Sinfonieorchester Münsters in Bäckerschürze und Holzfällerhemd über Arbeitshose gestanden haben. Das sind Handwerksmusiker gewesen! 1981 hat Giorgio Battistelli sein Experimentum mundi mit 16 Handwerker, Handwerker als Musiker? In der Sinfonia da Experimentum mundi in Münster von Giorgio Battistelli weiterlesen

CD Favoriten!

Dass sich wunder alle Welt. Lieder zum Advent mit Les Escapades. Christophorus CHR77287.
Himmlische Weyhnacht. Festliche Gesänge von Luther bis Bach mit Bell’Arte Salzburg. Berlin Classics 0300687BC
(von Sabine Weber)

Am Wochende ist erster Advent! Und die Weihnachtsmärkte puffen diese Botschaft schon mächtig durch die Luft. Tee-, Glühwein-, Wurst- und so allerlei Fressständen durchziehen bereits die Plätze. Zu überhören ist es auch nicht. In Popversion dudeln die klassischen Weihnachtslieder im schlimmsten und häufigsten Fall verkitscht vorgetragen von Rudi Carell- oder Nico Haak – Klonen. Jedenfalls ist das so in der Kölner Innenstadt. Da scheint es geboten daran zu erinnern, was es mit den klassischen Advents- und Weihnachtsliedern eigentlich auf sich hat. Wann und vor allem wie sie auch klingen können. Diese Zeit hat einen musikalisch reichhaltigen Klangschatz über Jahrhunderte geprägt.
Dass sich wunder alle Welt
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Schön gestorben ist die halbe Oper! Puccinis La Bohème im Kölner Staaten(Opern-)haus

Mimi, Jacquelyn Wagner, und Rudolfo, Jeongki Cho als schüchternes Liebespaar. Foto: Paul Leclaire
Mimi (Jacquelyn Wagner) und Jeonki Cho (Rudolfo) als schüchternes Liebespaar. Foto: Paul Leclaire

Großartige Stimmung im Saal 2 des Staatenhauses! Die Kölner sind glücklich, dass es mit ihrer Spielzeit doch noch etwas wird. Das Gürzenich-Orchester durfte diesmal auch vor der Puppen-kleinen Bühne sichtbar spielen. Die wird in jedem Akt zweimal umgebaut. Das geschieht aber mit Überraschungseffekt, sodass das Publikum entzückt wie nach einem Zauberakt „Ah, Oh!“ ausruft. Die Sänger sind allesamt überzeugend. Mimi und Rudolfo als frisch Verliebte vielleicht etwas weniger, dafür um so mehr im Liebeskummer und Liebestod. (Von Sabine Weber) Schön gestorben ist die halbe Oper! Puccinis La Bohème im Kölner Staaten(Opern-)haus weiterlesen

Kunst oder Leben! Benvenuto Cellini von Hector Berlioz eröffnet am letzten Wochenende die diesjährige Spielzeit an der Kölner Oper. Und die Opernkunst hat in Köln eine neue Ausweichspielstätte. Das Staatenhaus!

Ferdinand von Bothmer als Cellini vor Nikolay Didenko als Papst Clemens VII. Foto: Paul Leclaire
Ferdinand von Bothmer als Cellini vor Nikolay Didenko als Papst Clemens VII. Foto: Paul Leclaire

„Kommt und applaudiert der neuen Oper!“ schmettert der Feierchor im Finale des ersten Aktes. Wie hätte dieses Zitat doch gut gepasst! Hätte die Premiere im fertig sanierten Opernhaus wie geplant stattfinden können. Und erst der von Berlioz beschworene Karneval als Gesellschaftszustand … Die Komödie wird in Köln aber mal wieder zur Tragödie. Kunst oder Leben! Benvenuto Cellini von Hector Berlioz eröffnet am letzten Wochenende die diesjährige Spielzeit an der Kölner Oper. Und die Opernkunst hat in Köln eine neue Ausweichspielstätte. Das Staatenhaus! weiterlesen