Musik war sein Leben! Und er war eine Instanz. Ein gewaltiges Oeuvre hinterlässt der Karlsruher Komponist Wolfgang Rihm, der heute, am 27. Juli 2024 72jährig verstorben ist. Alle Gattungen, vom Streichquartett bis hin zu Solokonzerten und riesigen Orchesterwerken hat er bedient, und mit seinen 10 Bühnenwerken, darunter die Kammeroper „Jakob Lenz“ (frei nach Büchner 1977/78), die „Hamletmaschine“ (nach Heiner Müller 1983-86) oder „Die Eroberung von Mexico“ (nach Antonin Artaud und Octavio Paz 1987-91) weltweit berühmt wurde.
Immer wieder hat sich Wolfgang Rihm neu erfunden und mit einem weiten Spektrum inhaltlicher wie ästhetischer Art erstaunt, wie Eleonore Büning in ihrer Rihm-Biographie zum 70. Geburtstag des Komponisten erschienen dargestellt hat. Seit 1985 leitete Rihm eine Kompositionsklasse an der Musikhochschule in Karlsruhe. Seit 2016 setzte er sich als künstlerischer Leiter der Lucerne Festival Academy für Nachwuchskünstler ein. Seit mehreren Jahren litt der gebürtige Karlsruher an einer Krebserkrankung. Vor zwei Jahren hat Klaus Kalchschmid für klassikfavori ihm eine persönliche Hommage verfasst, auf die wir anlässlich seines Todes gern verweisen wollen.
Er ist der meistgespielte zeitgenössische Komponist und erreicht mit seinem Musiktheater nicht nur ein breites Publikum jenseits der Spezialisten für Neue Musik, die längst ihr großes N eingebüßt hat und heute so vielfältig ist wie noch nie. Rihm hat sich in den letzten Jahren immer wieder neu erfunden und erstaunt in seinen Werken für alle Gattungen mit einem ungemein weiten Spektrum inhaltlicher wie ästhetischer Art. Die soeben erschienene Biographie von Eleonore Büning erfasst das exemplarisch; ein viertägiges Festival der musica viva in München ehrte den Komponisten zu seinem 70. Geburtstag am vergangenen Sonntag, den 13. März. (Von Klaus Kalchschmid)Dem Viel- und (nicht nur) Schön-Schreiber Wolfgang Rihm zum 70. – Eine persönliche Hommage weiterlesen →
Im Staatenhaus bricht Peter Konwitschny Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexico“ auf Sex-Klischees herunter. Intendant-Regisseur Stefan Bachmann hat für den weiblichen Anteil der Lehman Brothers im Schauspiel-Depot nur Männer übrig. Am Wochenende hat es heftig gewittert!
(Von Sabine Weber)
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