Das Orchester kommt bei einem der musikalischen Höhepunkte sogar selbst in Bewegung, mitsamt rotierendem GMD François-Xavier Roth inmitten des Bühnenorbits, dem aber nicht aus diesem Grund sein Bleistiftdirigentenstab abhanden gekommen ist. Die Rotation bringt dann das liegende griechische Statuengesicht am hinteren Rand der Bühne nach vorne, und offenbart dahinter das Versteck einer abgehalfterten Göttergesellschaft. Regisseur Johannes Erath bebildert als Metaebene eine Götterdämmerung. (Von Sabine Weber) Italie! „Les Troyens“ von Berlioz kreist in Köln auf einer Umlaufbahn. Das Gürzenich-Orchester ist das Epizentrum weiterlesen
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Fünf Opern in drei Tagen! In München geht das, denn es ist „Ja, Mai“
„Ja, Mai“ – heißt das neue Opernfestival, für das die Reise nach München angetreten wird. Den österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas und dessen Operntrilogie auf Libretti von Händl Klaus hat Serge Dorny, Intendant der Müchener Staatsoper, in den Fokus seines neu ins Leben gerufenen Festivals für Samstag, Sonntag und Montag auf den Plan gesetzt. „Bluthaus“, „Koma“ und „Thomas“. Das sonntags heiß erwartete „Koma“ in der Regie von Romeo Castelluci ist wegen des russischen MusicaAeterna-Orchesters unter Teodor Currentzis, das von einer der vier russischen, auf der EU-Liste der Sanktionen aufgelisteten Banken gefördert wird, vorsichtshalber auf übernächstes Jahr verschoben worden. Der Freiraum wird aber sofort gefüllt. Mit Ernst Kreneks „Jonny spielt auf“ am Gärtnerplatz Theater, das gerade einen Blackfacing-Shitstorm überstanden hat. Und weil der geschätzte Münchener klassikfavori-Kollege die späte Gaetano-Donizetti-Oper „La Favorite“ in einem Volkshochschulseminar vorstellt und dazu eine Produktion der Münchener Staatsoper von 2016 auch noch vorführt, wird das auch noch mitgenommen! (Von Sabine Weber) Fünf Opern in drei Tagen! In München geht das, denn es ist „Ja, Mai“ weiterlesen
Calixto Bieito, einer der radikalsten Opernregisseure, inszeniert Les Troyens von Héctor Berlioz in Nürnberg und erstarrt
Blut, Sperma, Urin, obszöne Griffe in erogene Zonen. Immer fällt dem katalanischen Star-Regisseur Calixto Bieito etwas Ungehöriges ein, das schockt und aufrüttelt und Sichtweisen unterwandert. Doch vor Héctor Berlioz‘ Monumentaldrama geht er in die Knie. Schlimmer noch. Es wird radikal gekürzt. Bieito setzt den „death by thousend cuts“ fort, den das Chef d’œuvre von Berlioz durch die Operngeschichte verfolgt. Keine Handlung wird nicht klar. Und in der Ballettmusik gibt es szenische Mätzchen. (Von Sabine Weber) Calixto Bieito, einer der radikalsten Opernregisseure, inszeniert Les Troyens von Héctor Berlioz in Nürnberg und erstarrt weiterlesen