Eine Art Schauerdrama mit Fin du siècle parfümiert und ziemlich tumultuösen Kraftakten aus dem Orchestergraben. Die Oper Francesca da Rimini von Riccardo Zandonai hat damals den Nerv der Zeit getroffen. Bei der Uraufführung 1914 am Teatro Regio in Turin gefeiert und bis nach Covent Garden und an die Met weitergereicht, sucht man sie heute vergeblich in den Opernspielplänen. Warum eigentlich? Wie bei Andrea Chénier von Umberto Giordano, die immer wieder gemacht wird, braucht es gute Sänger, ein stimmlich gewaltiges Liebespaar, und ein großes Orchester. Die letzten Versuche, 2007 in Zürich oder 1994 bei den Bregenzer Festspielen haben dieser Oper keinen Neuanfang beschert. Jetzt ist man an der Opéra du Rhin auf diese Oper gekommen. Die Regiearbeit von Nicola Raab hat historischen Muff vermieden und „Aktualitätentheater“ erst gar nicht in Betracht gezogen. Sie bringt das Präraffaelitsch duftende Liebesdrama stilisiert und symbolistisch auf die Bühne in einem Einheitsbühnenbild aus kreisenden, rotierenden grauen Mauern. Ausgehend von einem Augenblick, der das Drama entfesselt. Und das Publikum zweieinhalb Stunden fasziniert hat. (Von Sabine Weber) Dekadent, parfümiert, filmmusikalisch und großartig. Francesca da Rimini von Riccardo Zandonai feiert in der Regie von Nicola Raab eine umjubelte Premiere in Strasbourg weiterlesen
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Mit Blick auf die Regiearbeit: Nicola Raab über die Neu-Produktion von Francesca da Rimini an der Opéra du Rhin
Wenn man auf Ihrer website sieht, was Sie alles inszeniert haben, ist es schwierig zu entscheiden, was Ihr Leitfaden bei der Auswahl von Regiearbeiten ist?
NR: Typisch für mich sind die Aussenseiter. Es gibt schon das Repertoire, Othello, Lohengrin, Parsifal. Ich habe aber auch viele Uraufführungen gemacht. Viel zeitgenössisches Repertoiret. Und dann kommen die großen Aussenseiter. Thaïs, Lakmé, Francesca da Rimini. Da fühle ich mich extrem wohl. Mit Blick auf die Regiearbeit: Nicola Raab über die Neu-Produktion von Francesca da Rimini an der Opéra du Rhin weiterlesen