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Das reinrassige Ei! Braunfels „Die Vögel“ und Traumata der beiden Weltkriege kongenial verschränkt und schlüssig erzählt von Nadja Loschky

Wie aktuell die Dramen beziehungsweise Komödien aus dem antiken Athen sein können, erleben wir immer wieder. Aristophanes‘ Komödie „Die Vögel“ (414 v. Chr.), von Walter Braunfels auf ein selbst verfasstes Libretto 1920 zu einem lyrisch-phantastischen Musikspiel in zwei Aufzügen verwandelt, war bei seiner Uraufführung an der Bayerischen Staatsoper auch ein großer Erfolg. Die anlässlich des 100. Geburtstages des Werks im letzten Jahr am Uraufführungsort München von Frank Castorf besorgte Inszenierung weniger. Geriet sie doch sehr trashig bis lieblos, trotz großartigem Sängeraufgebot und im Orchester gelungener Ausführung. Regisseurin Nadja Loschky zeigt jetzt in Köln, wie brisant und politisch Braunfels‘ „Vögel“ gedeutet werden können und dass eine schlüssige Erzählung die Anspielung auf Hitchcocks „Die Vögel“ (wie bei Castorf) nicht braucht. Dabei wird auch nicht die Poesie und das Märchenhafte dieser Fabel vergessen, in allen Bildern unterstützt von fantasievollen Kostümen der Kostümbildnerin Irina Spreckelmeyer. (Von Sabine Weber)
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