Zum zweiten Mal – folgend der fulminanten Uraufführung in Paris 1989 – verbucht Köln 1991 mit York Höllers Oper nach dem fantastisch-grotesk-burlesken Roman „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakov nämlich die Deutsche Erstaufführung! Daran erinnert diese zweite Kölner Produktion, jetzt, 30 Jahre danach, und feiert am 3. April Premiere.
Dazu ein Gespräch mit York Höller (als Audio siehe unten) und vorab Informationen über den Komponisten. (Von Sabine Weber)
Er sei „ein übersehener Meister der Neuen Musik“, schrieb die SZ einmal, und meinte den am 11. Januar 1944 in Leverkusen-Schlebusch geborene York Höller. Spielte der Rezensent auf fehlende Skandale und Eklats an? Denn York Höller hat durchaus in den 1960ern den Aufbruch der Neuen Musik in Köln mitgetragen, neue Herangehensweisen ans Musikmachen ausgetestet, im Künstlerkollektiv der Gruppe 8 in den wilden 60ern mit Kollegen sich gegen den angepassten und verkrusteten Musikbetrieb positioniert. Seine Werke werden von den ersten großen Kompositionen an vom WDR Sinfonieorchester aufgenommen. Höller macht sich in Deutschland wie Frankreich als Gegenwartskomponist einen Namen. Die Rede darf sogar davon sein, dass er in den 1990ern Karlheinz Stockhausen an Bekanntheit hinter sich gelassen habe. Der freilich hat mit seinen exzentrischen Auslassungen die Aufmerksamkeit immer wieder bewusst auf sich gezogen.
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