RT_24: Castellucci inszeniert „Bérénice“ von Racine als großen Monolog für Isabelle Huppert

Heiß und stickig ist es in der großen Kraftzentrale des Landschaftsparks Duisburg-Nord, einer der Spielstätten der Ruhrtriennale 2024. Ausnahmsweise ist es den rund 600 Zuschauern erlaubt, Trinkwasser mit hineinzunehmen; Papierfächer werden verteilt, die das Publikum auch eifrig nutzt. Die widrigen klimatischen Umstände sind vergessen, sobald das Spiel beginnt. Alle warten auf den Star Isabelle Huppert. Der italienische Regisseur Romeo Castellucci hat jauch Racines Tragödie „Bérénice“ auf sie perfekt zugeschnitten. Und wie sollte es anders sein, Isabelle Huppert bannt ihr Publikum und löst Begeisterung aus. (Von Jukka Höhe)

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RT24: Chorwerk Ruhr durchsetzt die Essener Mischanlage mit Naturzuständen

Wer noch nie in der gigantischen Mischanlage der Kokerei des Unesco-Weltkulturerbes Zeche Zollverein in Essen gestanden hat, kann sich keinen Begriff davon machen. Inmitten einer gewaltigen rostigen Eisenorgel – daran erinnert das Bild der Gesamtarchitektur, wenn man sich vom Parkplatz aus nähert – befindet sich diese Mischanlage. Eine Anlage mit drei begehbaren Ebenen, die täglich aus 23.000 Tonnen Revier-Rohkohle, über ein gefühlt kilomenterlanges Förderband transportiert, die Substanz von 7500 Tonnen Koks für Hochöfen gemischt hat.
Die Trichterebene mit 9 oder 12 quadratisch nach unten zulaufenden Beton-Filtern, jeder knapp 10 Meter hoch, bilden das Zentrum. Darüber, auf neu errichteten, begehbaren Stahlstegen, und darunter, um ein installiertes Wasserbecken herum, inszenierte das Chorwerk Ruhr sein Ruhrtriennalenprojekt „Abendzauber“. Mit Caspar-David-Friedrich-Bildern, einer Eis-Installation, deren schmelzendes Wasser durch einen Trichter ein Becken ganz unten füllt und Chormusik von Bruckner sowie in Chorbearbeitung der isländischen Sängerin und Komponistin Björk begleitet war die Anlage wie noch zu erleben! (Von Sabine Weber)
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RT24: Philipp Venables „Faggots …“ und Sandra Hüller als Pop-Rock-Star einer One-Woman-Show eröffnen die Ruhrtriennale 24

Die Ankunft in der Bochumer Jahrhunderthalle stimmt nicht mehr so euphorisch wie früher: Kreisverkehr, Leitsystem, Parkhaus, gläserne Vorbauüberdachung: die einstige Industriebrache ist für den Kulturbetrieb zivilisiert worden. Früher wurde die Halle mal durch matschige Wegstrecken im Gelände, gefühltes Revier, erreicht. Das waren noch Zeiten. Die unschöne Abservierung des Intendantenteams Stefanie Carp/ Christoph Marthaler durch Antisemitismus-Vorwürfe seitens der Landesregierung ist auch noch nicht vergessen. Die Vorwürfe erwiesen sich damals als überzogen. Das NRW-Ministerium von Pfeiffer-Poensgen führte dann eben Corona als Grund für die Absage einer gesamten Spielzeit an, die Salzburger und Bayreuther Festspiele mit deutlich kleineren Spielstätten fanden statt. Die nachfolgende Intendanz von Barbara Frey blieb wohl nicht ohne Grund experimentierfrei und flach.

Jetzt also ein neuer Anlauf mit dem belgischen Regisseur Ivo van Hove und gleich zwei Musiktheaterpremieren am Eröffnungswochenende: Philip Venables „The Faggots and Their Friends Between Revolutions“ für 15 Multitasking-Sänger-Schauspieler-Tänzer-Improvisateure nach einer queeren Hippie-Vorlage aus den 70ern. Und Filmstar Sandra Hüller als Interpretin von PJ Harvey, einer Songwriterin, aus deren Werk Ivo van Hove einen Ablauf konstruiert und unter dem Titel „I Want Absolute Beauty“ in Szene gesetzt hat. (Von Sabine Weber) RT24: Philipp Venables „Faggots …“ und Sandra Hüller als Pop-Rock-Star einer One-Woman-Show eröffnen die Ruhrtriennale 24 weiterlesen

Deutsche Erstaufführung des Cembalokonzerts der Jüdin und Kölnerin Maria Herz mit Michael Hell als Solisten am 15. August: Das Shalom-Festival öffnet in der Kölner Flora seine Tore!

Cembalokonzerte im 20. Jahrhundert? Keine Seltenheit, sie waren sogar Mode, erklärt Michael Hell. Hell unterrichtet Generalbass und Cembalo an der Musikhochschule in Graz und verweist auf 10 große Cembalokonzerte, die er im Fundus hat. Angefangen bei Manuel de Falla, Poulenc, beide haben für Wanda Landowska als Solistin geschrieben. In Deutschland gibt es zwei von Hugo Diestler, in England hat der Hindemith-Schüler Walter Leigh ein Concertino für Cembalo hinterlassen, übrigens 1934 komponiert, ein Jahr vor der Fertigstellung des Konzerts von Maria Herz, die selbst eine hervorragende Pianistin war und es für sich selbst geschrieben haben könnte. Deutsche Erstaufführung des Cembalokonzerts der Jüdin und Kölnerin Maria Herz mit Michael Hell als Solisten am 15. August: Das Shalom-Festival öffnet in der Kölner Flora seine Tore! weiterlesen