Standing Ovations und rhythmisches Klatschen nach dem endgültigen Schlussvorhang zwingen am Freiburger Theater das Ensemble doch noch einmal zur Aufstellung in Reihe! Das Haus ist bei der Dernière erneut fast ausverkauft. Wie jede Aufführung von César Francks „Hulda“. Die Inszenierung ist seit ihrer Premiere ein Renner in Freiburg. Diese Produktion ist auch mehr als eine bloße Wiederentdeckung einer Rarität. Es ist Freiburg gelungen, Franck als großartigen Opernkomponisten zu entdecken. Regisseur Tilman Knabe hat das Publikum zudem mit der politischen Aktualität des zeitlosen Stoffes eindrücklich konfrontiert. An diesem Sonntag ist zwei Stunden später im kleinen Haus des Freiburger Theaters ein Projekt von Studierenden der Hochschule für Musik in Freiburg, der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und der Akademie für Bildende Künste Stuttgart am Start, das bereits am Abend zuvor bei der Uraufführung aufhorchen ließ. Szenen aus Georg Friedrich Händels „Alcina“ sind mit Einaktern zweier Kompositionsstudenten aus der Klasse Brice Pausets verschmolzen. Das außergewöhnliche dieses Projekts: Studierende der Opernklasse und studentische Instrumentalisten konnten sich gleichermaßen in Alter und Neuer Musik beweisen. Und unter der Leitung von Brice Pauset haben nicht nur ausschließlich Studierende gesungen und gespielt. Das gesamte Regieteam, inklusive Kostümbildner, hat sich aus Studierenden rekrutiert. Auch das Bühnenbild lag in ihren Händen! Logischerweise ist auch das Publikum im Durchschnitt 30 Jahre jünger gewesen als im großen Haus, aber am Ende ebenso euphorisch. Jedenfalls am Samstagabend. Da hat es doch gepasst, dass der Zugang zum kleinen Haus durch eine sympathische Theaterbar führt, in der hinterher die After-Party bis zwei Uhr nachts stattfinden konnte. (Von Sabine Weber) Francks „Hulda“ und eine Kooproduktion der Oper mit Musikhochschulen begeistern am Theater Freiburg weiterlesen