In diesem „Podcast favori. Das Opernprojekt der Woche“ heißt es: Schnittstellen II. Der Titel klingt vielleicht etwas unpoetisch. Dahinter steht aber ein Projekt, das so zukunftsweisend ist, dass es in die Opernwelt hinaus gerufen werden muss. Die Kölner Oper gibt Nachwuchskünstlern eine Chance auf ganzer Linie: drei junge Librettistinnen verfassen, drei junge Komponisten komponieren und angehende Architekten und Bildende Künstler entwerfen Bilder im Auftrag der Oper Köln für drei Kurzopern.
Die Entwerfer-Teams rekrutieren sich allesamt aus dem Stipendiaten-Programm Gargonza Arts Award, das vom Kölner Verein InterArtes e.V. durchgeführt wird und drei Monate alle zwei Jahre talentierten Künstlern der Komposition, Literatur, Architektur und Bildenden Künste in der Toskana in Gargonza eine Kreativ-Residenz ermöglicht. Die Aufträge zu den drei Kurzopern werden derzeit in der Ausweichsspielstätte der Kölner Oper im Staatenhaus in Saal 3 mit dem Gürzenich-Orchester und jungen Solisten aus dem Opernstudio geprobt. Nächsten Samstag, am 18. September ist Uraufführungstag! Gern hätte ich mit den jungen Komponisten, Librettistinnen und Bühnenbildnern gesprochen, die bei der ersten Orchesterprobe leider noch nicht anwesend waren. Vielleicht können wir das ja noch nachholen. Daher habe ich mit dem Dirigenten gesprochen, der die künstlerische Gesamtleitung hat, Robert HP Platz. Und natürlich mit Michael Faust, dem Gründer und künstlerischen Leiter von Gargonza Arts, der die jungen Künstler zusammengebracht hat.
Und ich habe zugeschaut und gehört, was beim ersten Durchlauf der Orchesterprobe zu erleben war und habe mir zu allererst einiges vom Regisseur Oliver Klöter erklären lassen. (Die Gespräche wurden am 10. September im Anschluss an die erste Orchesterprobe geführt)
Der folgende Beitrag schwenkt zu Michael Faust, Soloflötist beim WDR-Sinfonieorchester und Spiritus Rector von Gargonza Art und InterArtes, das Stipendiumprogramm, das in diesem Jahr sein 10jähriges Bestehen feiert und im Jubiläumsjahr erstmals junge Künstler dazu bringt, Oper zu machen! Wie Konzeption und die Kreativ-Teams entstanden und in die Realisierungsphase an der Kölner Oper eingebogen sind, Oper neu fortgeschrieben wird und wohin Gargonza Arts steuert, erfahren Sie in diesem Gespräch.
Es fehlt noch Robert HP Platz, Komponist und Dirigent der Uraufführungen, der noch einmal einen eigenen pragmatischen Blick auf dieses Experiment wirft, denn die Partituren kamen sehr spät! Und im Hintergrund noch eine Menge Störgeräusche, denn das Interview fand im unmittelbaren Anschluss an die Orchesterprobe statt, wo Zuspielungen noch einmal nach-getestet wurden, und ein Beleuchtungstechniker im Hintergrund ausgerastet ist.