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„Stiffelio!” Oder wie Verdi puritanische Moral scheitern und an der Bibel sich wieder aufrichten lässt!

Zwischen „Luisa Miller“ und „Rigoletto“ entsteht „Stiffelio“. Kurz vor der Premiere greift die Zensur ein. Eine Pfarrersfrau, die fremd geht und zur Scheidung gezwungen wird, das sind doch keine Opernsujets. Dazu jede Menge Bibelzitate, das erregt im katholischen Italien den Verdacht der Blasphemie. Nach zahlreichen für Verdi frustrierenden Umarbeitungen verschwindet „Stiffelio“ von der Bildfläche. Partiturmanuskripte der Urfassung werden 100 Jahre später zufällig aber wieder gefunden. Verdi hatte deren Zerstörung befohlen. 1968 wird der originale „Stiffelio“ im Teatro Regio in Parma unter Peter Maag „uraufgeführt“ und sogar erstmals aufgenommen. Das ist aber noch nicht der Durchbruch. Dass derzeit sich Aufführungen häufen vielleicht schon. Einige sind sogar mit großem Erfolg in die Annalen eingegangen. Parma 2020, vor allem Strasbourg letztes Jahr. Im Dezember diesen Jahres wird „Stiffelio“ am Aachener Theater über die Bühne gehen. In Kooperation mit der Opera national du Rhin hat jetzt „Stiffelio“ aber erst einmal die Saison in Dijon eröffnet. Unter Maestra Debora Waldman in der Regie von Bruno Ravella. Und die Premiere im Auditorium ist geradezu euphorisch gefeiert worden. (Von Sabine Weber) „Stiffelio!” Oder wie Verdi puritanische Moral scheitern und an der Bibel sich wieder aufrichten lässt! weiterlesen