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Traumatische Erfahrungen musikalisch fassungslos eindrücklich! Stöppler setzt sie in der deutschen Erstaufführung von Saariahos „Innocence“ in Gelsenkirchen auch brillant um!

Wie kann aus dem Attentat eines Schülers auf Mitschüler, bei dem Mitschüler und ein Lehrer erschossen werden, ein Musiktheater entstehen? Kaja Saariaho weiß wie. Konnte das! Saariaho ist letztes Jahr in Paris verstorben. In ihrem letzten Bühnenwerk „Innocence“ untermalt, transportiert und begleitet sie mit vielschichtig, auch perkussiv aufgerauten und angetriebenen, stets fließenden Klangbändern ein fiktiv-real (nicht bezogen auf ein konkretes) Massaker an einer internationalen Schule in Helsinki (die gibt es wirklich). Beziehungsweise den Status der Verarbeitung der ausgelösten Traumata durch das Massaker 10 Jahre danach. Nein, ein Täter tritt also nicht auf, das Attentat ist nicht zu sehen. Das fordert Kaja Saariaho im Libretto vorneweg. Bei der Uraufführung 2021 auf dem Festival in Aix-en-Provence war er als stumme Rolle dennoch präsent. Regisseurin Elisabeth Stöppler hat zusammen mit Bühnenbildnerin Ines Nadler und Kostümbildner Frank Lichtenberg für das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen eine bessere Idee. (Von Sabine Weber) Traumatische Erfahrungen musikalisch fassungslos eindrücklich! Stöppler setzt sie in der deutschen Erstaufführung von Saariahos „Innocence“ in Gelsenkirchen auch brillant um! weiterlesen