Gegensätzlicher geht es nicht! In der ersten Premiere wird die Entstehung einer neuen Welt mit Erzengeln im Dress mit Zirkusdirektor-Anmutung, einer pantomimisch darstellenden Tanzgruppe und gigantischer Bild-Licht-Kostümshow (Chor) gefeiert (Regie: Melly Still). Am nächsten Premierenabend steuert Elektra im dunkel-nebligen Säulenwald unter gleißenden Neonröhren zielgerichtet auf das blutiges Finale zu. Der Klassiker Joseph Haydn – großartig dirigiert von Marc Minkowski! – und Bürgerschreck Richard Strauss – der GMD aus Ulm, Felix Bender, schlägt sich mehr als wacker – werfen ja auch die Orchestermaschinerie – bewunderungswürdig mal wieder das Gürzenich-Orchester in seiner Bandbreite – völlig unterschiedlich an. Kindlich-bunt verspieltes Lob auf unsere Welt trifft in Köln am zweiten Premierentag auf die meisterhafte Personenregie von Roland Schwab, die streng wahnhaft auf menschliche Konfrontation setzt. (Von Sabine Weber) Haydns „Schöpfung“ und Strauss’ „Elektra“. Mit einer Doppelpremiere eröffnet die Kölner Opernsaison weiterlesen