Im Labyrinth des Bösen. Brittens “The Turn of the Screw” aus Brüssel

Gestern streamte eine Online-Premiere aus dem Opernhaus La Monnaie in Brüssel. Und Klaus Kalchschmid und Sabine Weber haben “The Turn of the Screw”, die neunte Oper von Benjamin Britten, wieder ganz unterschiedlich empfunden. Ob es mit der differierenden Wahrnehmung der Männerästhetik von Regisseurin Andrea Breth zu tun haben könnte, hören Sie im Podcast favori. Die Oper der Woche
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Der gedichtete Himmel! Und warum diese literarische Romantikstudie in die Hände jeden Musikers und Musikinteressierten gehört!

"Der gedichtete Himmel" überschreibt der Literaturwissenschaftler Matuschek seine im C.H.Beck Verlag veröffentlichte Romantikstudier
Stefan Matuschek, Der Gedichtete Himmel, C.H.Beck, 400 Seiten mit 29 Abbildungen

Selten ist Fachliteratur so anschaulich geschrieben und so spannend zu lesen. Der Literaturwissenschaftler Stefan Matuschek wählt für seine Epochenbiografie über die Romantik auch einen unerhörten Startpunkt. Das sehnsüchtige und träumerische Klischee weist er von Anfang in seine populären Schranken. Matuschek geht es vielmehr um die in Vergessenheit geratenen Beiträge aus der Romantik zur Moderne. (Von Sabine Weber)
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Serebrennikovs “Parsifal” in Wien im Männergefängnis!

(Titelfoto: Michael Pöhn) Tattoos in Nahaufnahme bei Russenmännern (Bilder und Videos). Ein Gefängnisszenario auf der Bühne. Am 11. April 2021 hat Kyrill Serebrennikovs „Parsifal“ an der Wiener Staatsoper in einer spektakuläre Neuproduktion ihre Online-Premiere erlebt. Spektakulär zum einen die Besetzung. Jonas Kaufmann in der Titelrolle. Elīna Garanča und Ludovic Tézier in ihren internationalen Rollendebüts als Kundry und Amfortas, Georg Zeppenfeld und Wolfgang Koch, Gurnemanz und Klingsor, bewährte Rollenprofis. Russische Volksfrömmigkeit und Aberglaube durchdringen die vergitterte Gralsburg. Und ein alter Parsifal erinnert sich an seine Jugend. (Ab 12. April in der Mediathek Arte Concert)

Parsifal (Nikolay Sidorenko) und Parsifal (Jonas Kaufmann). Foto: Michael Pöhn
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„Hoffmanns Erzählungen“ auf fantastischem 3D-Bühnenboden in Zürich

Les Contes d‘Hoffmann” weicht von Jacques Offenbachs bisherigen Operettenspötteleien ab. Es geht nicht um in Intrigen verstricktes Götterpersonal (Orpheus in der Unterwelt) oder usurpierendes Wurzelgemüse (König Karotte) oder einen Hund (Barkouf), der besser regiert als alle Männer zusammen, wenn er von einer Frau geführt wird. In “Hoffmanns Erzählungen”, so der deutsche Titel, bringt Offenbach einen deutschen Schriftsteller ins Opernrepertoire. E.T.A. Hoffmann, der mit seinen Schauerromanen (Die Elexire des Teufels oder Der Sandmann) die literarische Romantik mit begründet hat. Zudem war er Musikschriftsteller, ein Mozartfan, den Vornamen Amadeus hat er sich selbst zugelegt, und er hat auch komponiert. Jetzt war er als Opernrolle in Zürich in der Streamingpremiere am 11. April 2021 zu erleben. Die ist auf der Seite der Züricher Oper noch bis Ende April als Video on demand kostenlos verfügbar. Das Sängerensemble ist vom Feinsten. Saimir Pirgu, ein Pavarottischützling, singt die Titelrolle. Sabine Weber im Gespräch mit Klaus Kalchschmid fragt in diesem „Podcast favori. Die Oper der Woche“ aber auch nach, ob Offenbachs Bühnen-Hoffmann in der Regie von Andreas Homoki in irgendeiner Weise auf den realen Hoffmann verweisen könnte… „Hoffmanns Erzählungen“ auf fantastischem 3D-Bühnenboden in Zürich weiterlesen

Rossinis “Il Signor Bruschini” im Stummfilmambiente

“Il Signor Bruschini” ist ein relativ unbekannter komödiantischer Einakter von Gioacchino Rossini. Die Staatsoper München bietet ihn in ihrem Oster-Wohlfühlpaket an, inszeniert aus der Zeit, als die Bilder laufen lernten!
Hören Sie Klaus Kalchschmid und Sabine Weber im podcast favori. Die Oper der Woche!

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Oster-Specials 2021/ Online-Angebote April

Wagners Parsifal am Karfreitag
Grand Théâtre Genève
Nationaltheater Mannheim bis 11. April Ostersonntag verfügbar

Theater Krefeld
2. April Opernfilm The Plague von Kobie van Rensburg ab 19.30 Uhr

Semperoper Dresden
5. April Ostermontag, Mozart, Zauberflöte (René Pape, Klaus Florian Vogt, Regie: Josef E. Köpplinger) Aufzeichnung der Premiere

Die Staatsoper Hamburg
bietet ein digitales Osterpaket an:
Wagner, Parsifal (ML: Kent Nagano; Inszenierung, Bühne, Kostüme und Licht: Achim Freyer)  Aufzeichnung vom 16. September 2017
Mozart, Così fan tutte (ML:Sébastien Rouland)
Aufzeichnung der Premiere vom 8. September 2018
Verdi, Falstaff (ML: Axel Kober Regie: Calixto Bieito) Aufzeichnung der Premiere vom 19. Januar 2020
La Passione (Konzept, Inszenierung, Bühne, Kostüme und Licht: Romeo Castellucci) Aufzeichnung vom 21. April 2016 aus den Deichtorhallen Hamburg

3 Heldinnen der Oper Leipzig. Jennifer Holloway als Elsa, Camilla Nylund als Gräfin und Marina Prudenskaya als Acuzena. Foto: Oper Leipzig

Der Ostergruß der Oper Leipzig
vom 3. April Ostersamstag 18 Uhr bis 4. April Ostermontag 20 Uhr mit Verdi, Il trovatore und Marina Prudenskaya als Azucena, Strauss ,Capriccio mit Camilla Nylund als Gräfin, Wagner, Lohengrin mit Michael Weinius

Die Staatsoper Stuttgart bietet einen virtuellen Osterspaziergang
bis 5. April Ostermontag mit Schumanns Faust-Szenen und Webbers Jesus Christ Superstar

 

 

Ein Psychodrama in der Schleife. Béla Bartóks “Blaubarts Burg” wird in Lyon zwei mal hinter einander gespielt!

Einblicke in sieben schmuddelige Räume. Ein Bretterverschlag mit Dusche und Badewanne, ein kleiner Schreibtisch in einem roten Zimmer, eine Proll-Küche mit Kühlschrank und Mikrowelle, überall Blutspritzer. Das verbirgt sich hinter den vier Türen. Die drei früheren Frauen springen als Wiedergängerinnen herum, vor allem tänzelt die dritte, ein Transvestit – alle werden am Ende noch einmal gemeuchelt! Das ist aber nur die erste Version von Béla Bartóks “Herzog Blaubarts Burg” an der Oper in Lyon. Für ihr diesjähriges Osterfestival, das ohne Publikm gefeiert werden muss, wurde Bartóks Einakter im Stream wiederholt. Klaus Kalchschmid und Sabine Weber haben den vorproduzierten Premierenabend für das podcast favori. Die Oper der Woche gleichzeitig gesehen und unterschiedlich empfunden. Ein Psychodrama in der Schleife. Béla Bartóks “Blaubarts Burg” wird in Lyon zwei mal hinter einander gespielt! weiterlesen

Barrie Koskys Rosenkavalier. Zugespitztes pralles Theater!

50 Jahre lang war die Inszenierung von Otto Schenk im Repertoire. Jetzt hat Barrie Kosky die Komödie mit Musik “Der Rosenkavalier” von Richard Strauss neu inszeniert. Am 21. März 2021 war die Online-Premiere. Hier besprochen im podcast favori. Die Oper der Woche von Klaus Kalchschmid im Gespräch mit Sabine Weber
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Seliges Fest! Les Escapades kommt mit der Weltersteinspielung von Strattners Geistlichen Konzerten heraus

100 Jahre Entwicklung liegen zwischen Heinrich Schütz (*1585), dem Erfinder des Geistlichen Konzerts, und Johann Sebastian Bach (*1685), Schöpfer des gewaltigsten Kantatenwerks aller Zeiten. In dieser Zeitspanne ist Deutschland was Kirchenmusik angeht ein reges Experimentierfeld. Vielfältige Kirchenmusikwerke beflügeln die Entwicklung. Komponiert für Fürstenhöfe, in Städten, für Kirchen. Motetten, geistliche Vokalwerke, geistliche Kompositionen, Psalmvertonungen oder eben geistliche Konzerte, weil Instrumente mittun. Auf seiner neuen CD fügt das Gambenensemble Les Escapades einen Komponisten hinzu, der zu Unrecht vergessen und fortan nicht mehr überhört werden kann. Georg Christoph Strattner. (Von Sabine Weber)

Weltersteinspielung geistlicher Werke von Georg Christoph Strattner beim Label Christophorus

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“Francesca da Rimini” an der Deutschen Oper Berlin

(In “Francesca da Rimini” toben Krieg und Leidenschaft. Foto: Monika Ritterhaus) Selten zu erleben und eine absolute Opernrarität! “Francesca da Rimini” von Riccardo Zandonai. Christof Loy hat sie für die Deutsche Oper Berlin inszeniert. Die Premiere dieser jüngsten Produktion war online im Stream vom 14. März 2021 (Premiere) bis gestern zu erleben. Klassikfavori-Experte Klaus Kalchschmid hat sie sich angeschaut und gehört und spricht im klassikfavori podcast. Die Oper der Woche mit Sabine Weber über seine Eindrücke. “Francesca da Rimini” an der Deutschen Oper Berlin weiterlesen

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