Archiv der Kategorie: Oper

Eine Installation der hervorsprudelnden Klänge und Bewegungen Achim Freyer inszeniert Un esame di mezzanotte von Lucia Ronchetti für Mannheim. Im Nationaltheater ist am 29.05. Uraufführung

(Foto: Christian Kleiner) Italienisches Musiktheater sorgt derzeit für Bewegung. Ob Giorgio Battistellis CO2 Oper in Mailand – oder Lucia Ronchettis Un esame di mezzanotte – jetzt in Mannheim. Eine Installation der hervorsprudelnden Klänge und Bewegungen Achim Freyer inszeniert Un esame di mezzanotte von Lucia Ronchetti für Mannheim. Im Nationaltheater ist am 29.05. Uraufführung weiterlesen

Von Frauen, Männern und Freiheit, die keine ist! In der Premiere der Wiederaufnahme von Christoph Loys Inszenierung von Georges Bizets Carmen in Köln geht’s in den Nachtclub!

Katrin Wundsam als Carmen in kleinem Schwarzen Foto: Klaus Levebvre
Katrin Wundsam als Carmen in kleinem Schwarzen Foto: Klaus Levebvre

(23. Mai 2015, Kölner Oper am Dom, Autorin: Lina-Marie Dück)
In der Inszenierung von Christof Loy steht die Auseinandersetzung mit den Rollenbildern von Mann und Frau im Vordergrund, zugespitzt in der Konfrontation der Protagonisten: Carmen und Don José, Carmen und Micaela, Don José und Escamillo. Loy präsentiert sämtliche Klischeebilder, beginnend mit Prahlerei und Von Frauen, Männern und Freiheit, die keine ist! In der Premiere der Wiederaufnahme von Christoph Loys Inszenierung von Georges Bizets Carmen in Köln geht’s in den Nachtclub! weiterlesen

Klimawandel in der Oper! Die Mailänder Scala bereichert die Expo 2015 um einen musiktheatralischen Beitrag! Am 16. Mai wird Battistellis CO2-Oper uraufgeführt

Giorgio Battistellis jüngste Partitur: CO2 (Ricordi Verlag)
Giorgio Battistellis jüngste Partitur: CO2 (Ricordi Verlag)

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Klimagase, Klimwandel, Erderwärmung – Lässt sich darüber eine Oper schreiben? Unbedingt, findet Giorgio Battistelli. Er gehört mit Salvatore Sciarrino zu den wichtigsten italienischen Komponisten der Gegenwart. Während der in Palermo 1947 geboren Sciarrino ein Meister der leisen, feinen Klänge am Rande der Unhörbarkeit ist, türmt der fünf Jahre jüngere Battistelli aus Albano bei Rom mit einem Faible für Orchesterwucht Klangmassen zu großen Spannungsbögen auf. Und er liebt das Experiment. Battistellis „Experimentum Mundi“ von 1981 fordert ‘echte’ Handwerker auf der Bühne. Sie sollen lautstark ihrem Geschäft nachgehen, während Schlagzeuger die Hammer- Meißel -oder Stechbeitelrhythmen aufgreifen. Gut 20 Musiktheaterwerke hat er verwirklicht. Für seine Opernstoffe hat Battistelli zu berühmten literarischen Vorlagen gegriffen. Zu Sten Nadolnys „Die Entdeckung der Langsamkeit“ – 1997 in Bremen uraufgeführt. Oder Ernst Jüngers „Auf den Marmorklippen“, das die Uraufführung in Mannheim 2002 erlebt hat. Für die Modestadt Düsseldorf hat er eine fesche, „krachende“ Modeoper entworfen. Sein aktuelles Musiktheaterprojekt für die Modestadt Mailand könnte auch krachend ausfallen. Die Scala erhebt im Rahmen der Expo 2015 den Anspruch auf ein global relevantes Thema! Klimawandel! Die Oper soll zum Weltausstellungsthema passen: „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“. Das hätte unbequem werden können, denn für die Texte sollte sich Librettist J. D. McClatchy aus Al Gores „Eine unbequeme Wahrheit“ bedienen. Das war jedenfalls der Plan noch vor drei Jahren, als in Münster im Rahmen des Festivals KlangZeit orchestrale Ausschnitte vorab konzertant uraufgeführt wurden. Da hieß die Oper auch noch „Pacha Mama“. Doch Filmregisseur William Friedkin (Der Exorzist, Cruising…) sollte in der Scala Regie führen. Und lehnte das Libretto kategorisch ab. Vor allem die Personalie Al Gore, die in der ursprünglichen Fassung auch eine Rolle bekommen sollte. Alles kommt anders. Jetzt inszeniert Robert Carson! Mit seiner Umweltinszenierung von „Der Ring des Nibelungen“ (2000) hat er in Köln gezeigt, dass er ein Händchen hat für diese aktuelle Problematik auf der Bühne. Und ist Richard Wagners Ring nicht auch die erste Umweltoper? Da geht es um die Zerstörung der Welt aus Profitgier. Statt korrumpierte Götter und verzweifelte Heroen werden in Battistellis Oper Wissenschaftler und Ökologen auf Erzengel treffen und über CO2 Emissionen diskutieren. Orte sind ein Flughafen und der Supermarkt. Orkane und Tsunamis bringen das Orchester in Aufruhr. Für das neue Libretto hat Robert Carsen seinen langjährigen Dramaturgen Ian Burton ins Spiel gebracht. Bei diesem neu-zusammengefundenden Regie/Bühnenteam scheint die Chemie überhaupt zu stimmmen. Das haben sie bereits in Wien 2011 mit einer aufregenden Britten-Inszenierung am Theater an der Wien bewiesen. Zum Team damals gehörte auch der schottische Videokünstler Finn Ross. Für Battistellis neues Werk ist er um den Globus gereist und hat gigantische Umweltsünden ins Visier genommen. Und auch Dirigent Cornelius Meister gehört zu diesem Team, dem es zuzutrauen wäre, für einen Mentalitätswechsel bei einem so konservativen Publikum, wie dem an der Mailänder Scala zu sorgen. Der gebürtige Hannoveraner gibt im Orchestergraben der Scala am 16. Mai jedenfalls sein Debüt.
(Von Sabine Weber)

Neu-Zeit für das Gürzenich-Orchester und die klassische Musik in Köln!

Der Chef François-Xavier Roth in seiner neuen Residenz! Foto: Martina Govert
Der Chef François-Xavier Roth in seiner neuen Residenz! Foto: Martina Govert

Der neue Kölner GMD heißt François-Xavier Roth und verrät in einer Pressekonferenz, was er in der kommenden Konzertsaison vorhat! Von (Von Sabine Weber)

(22. April 2015, Foyer Kölner Philharmonie) Die Kölner Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach lächelt. Und auch der geschäftsführende Direktor des Gürzenich-Orchesters Patrick Schmeing. Der Mann, der neben ihnen sitzt, ist ein Hautpgewinn! Nicht nur für das Orchester. Auch für Köln! Neu-Zeit für das Gürzenich-Orchester und die klassische Musik in Köln! weiterlesen

François-Xavier Roth in Köln! Ein Gesprächsportrait

François-Xavier Roth wurde 1971 in Paris geboren. Sein Vater stammt aus dem Elsass und war Organist an St. Sulpice in Paris. Roth studiert Flöte, später auch Traversflöte und Dirigieren u.a bei Janos Fürst und Jorma Panula auf. Seine Aufmerksamkeit als Musiker und Dirigent gilt gleichermaßen der Neuen wie der Alten Musik. 2003 gründet er das auf historischen Instrumenten spielende François-Xavier Roth in Köln! Ein Gesprächsportrait weiterlesen

Ein Prachtweib mit scharfer Zunge und ein bisschen proletarisch! Katrin Wundsam als Lola Blau in Köln!

Pianist/Leo (Rainer Mühlbach), Lola Blau (Katrin Wundsam) Foto: Paul Leclaire
Pianist/Leo (Rainer Mühlbach), Lola Blau (Katrin Wundsam) Foto: Paul Leclaire

(Köln 10. April 2015, Oper Köln am Dom) Ihr erstes Theaterengagement soll sie in Linz bekommen. Erzählt Lola Blau. Und das ist natürlich auf die österreichische Mezzosopranistin Katrin Wundsam gemünzt. Die Hauptdarstellerin des Abends. Zwischen Passau und Linz auf dem Land geboren Ein Prachtweib mit scharfer Zunge und ein bisschen proletarisch! Katrin Wundsam als Lola Blau in Köln! weiterlesen

Die Amazonen kämpfen im königlichen Brüsseler Opernhaus. Die Oper Penthesilea nach Heinrich von Kleist von Pascal Dusapin ist dort uraufgeführt worden!

Georg Nigl (Achilles) und Penthesilea (Natascha Petrinskiy. Foto: La Monnaie/ De Munt
Georg Nigl (Achilles) und Penthesilea (Natascha Petrinskiy). Foto: La Monnaie/ De Munt

(31. März, 2015, La Monnaie, Brüssel) Einsame Harfenklänge stehen am Anfang. Töne eines Wiegenliedes. Dazu ein dunkler drohender Unterton. Auf der leeren Bühne liegen Gestalten. Sie erwachen wie aus einer Ohnmacht. Das ist ein Schlachtfeld! Weil die Amazonenkönigin Penthesilea nach dem Gesetz ihres Volkes nur lieben darf, wen sie auf dem Schlachtfeld besiegt hat und Achill ein Macho ist, gibt es diesen Krieg! Es kommt dennoch zu einer ‘normalen’ Liebesszene. Denn Achill spielt der nach einem Zweikampf aus der Ohnmacht erwachenden Penthesilea vor, er sei besiegt worden. Als der Betrug auffliegt, dreht Penthesilea durch. Aus ihrem System kommt sie nicht raus. Das versteht wiederum Achill nicht. Er nähert sich der Liebsten waffenlos, um sich endgültig zu ergeben. Sie zerfleischt ihn! (Von Sabine Weber) Die Amazonen kämpfen im königlichen Brüsseler Opernhaus. Die Oper Penthesilea nach Heinrich von Kleist von Pascal Dusapin ist dort uraufgeführt worden! weiterlesen

Bilder und ihr Schicksal – vertont und vertanzt! Am MiR in Gelsenkirchen feiert die Ballettoper Charlotte Salomon ihre Uraufführung

Kusha Alexi als Charlotte
Kusha Alexi als Charlotte. Foto: Costin Radu

Ein Kunstkosmos kann rätselhaft sein. Das ist Charlotte Salomons biografischer Text- und Bilderzyklus „Leben? oder Theater?“ mit dem Untertitel „Ein Singespiel“. Er ist autobiografisch. Dennoch in seinem ästhetischen Ausdrucksgehalt weit über ein persönliches Schicksal hinausweisend. Bilder und ihr Schicksal – vertont und vertanzt! Am MiR in Gelsenkirchen feiert die Ballettoper Charlotte Salomon ihre Uraufführung weiterlesen

Noch eine etwas andere Nachlese zu den Uraufführungen in Heidelberg

Zwei Uraufführungen und eine junge Sängerin! Wie geht eine junge Sängerin damit um, eine völlig neue Rolle zu kreieren und mit den Anforderungen Neuer Musik, die ein Regisseur wie Peter Konwitschny inszeniert? Irina Simmes ist seit der letzten Spielzeit am Heidelberger Theater. Der Operndirektor Heribert Germeshausen hat sie vom Studium weg an den Neckar geholt. Es ist ihr Erstengagement. Studiert hat sie an der Folkwanghochschule Noch eine etwas andere Nachlese zu den Uraufführungen in Heidelberg weiterlesen