Der wahre Horror steckt nämlich in den Köpfen! Und kann die Normalität überlagern, sie zersetzen, dann, wenn Erinnerungen wach werden. Darauf setzen Regisseurin Gabriele Rech und ihr Bühnenbildner Dirk Becker in ihrer Neu-Produktion in Gelsenkirchen. (Von Sabine Weber)
Weitere Termine: 5. Februar 18 Uhr, 18. Februar, 2. März, 17. März 19.30 Uhr; 2. April, 23. April, 18 Uhr Mieczysław Weinbergs „Die Passagierin“ am Musiktheater im Revier! Eine Konfrontation mit dem Auschwitz-Horror – ohne Baracken! weiterlesen
Archiv der Kategorie: Oper
Staatsoper Mainz: Die Gierlust des Barocken verschluckt die wahre Liebe in Christoph Willibald Glucks Oper “Armide”
Fette Bäuche, bebende Busen, gepuderte Fratzen – die barocke Hofgesellschaft ist in der Lesart von Regisseurin Lydia Steier und ihrem kongenialen Kostümbildner Gianluca Falaschi eine absurde Gesellschaft, die gierig völlt, an blutigen Menschengliedern knabbert, hurt und sich grotesk verrenkt. (Von Sabine Weber) Staatsoper Mainz: Die Gierlust des Barocken verschluckt die wahre Liebe in Christoph Willibald Glucks Oper “Armide” weiterlesen
Clash der Geschlechter und das Rad hämmert immer schneller!
Im Staatenhaus bricht Peter Konwitschny Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexico“ zum letzten Mal auf Sex-Klischees herunter. Intendant-Regisseur Stefan Bachmann hat für den weiblichen Anteil der Lehman Brothers im Schauspiel-Depot nur Männer übrig. Am Wochenende hat es heftig gewittert!
(Von Sabine Weber)
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Nie mehr Kundry! Auf den Berliner Festtagen verabschiedet sich Waltraud Meier von ihrer Lebensrolle
Mit Weihe und Karfreitagsallüre empfiehlt sich Richard Wagners Parsifal ja als die Karfreitags-Oper. Entschuldigung: Bühnenweihfestspiel! Seit dem Fall des Bayreuther Verbots, den Parsifal nicht anderweitig aufführen zu dürfen – das war 1914 – folgen auf Wagner setzende Opernhäuser dieser Empfehlung weidlich. Auf den diesjährigen Berliner Festtagen läuten die Karfreitagsglocken wieder heftig. Es tönt unter Maestro Barenboim auch äußerst weihevoll aus Graben. (Von Sabine Weber) Nie mehr Kundry! Auf den Berliner Festtagen verabschiedet sich Waltraud Meier von ihrer Lebensrolle weiterlesen
Richard Strauss-Segen in Dortmund und in Viersen!
Die Dortmunder Oper feiert den 50. Geburtstag ihres Opernhauses mit dem Rosenkavalier. In der Festhalle in Viersen glänzt das WDR Sinfonieorchester Köln mit der Rosenkavaliersuite und Hanna-Elisabeth Müller mit den Vier letzten Liedern. (Von Sabine Weber)
(11./12. März 2016, Festhall Viersen, Oper Dortmund) Mit 10 Cent gehört er Ihnen! Der grell orangefarbenen Spintschrank. Einmalig in einem Opernhaus… Richard Strauss-Segen in Dortmund und in Viersen! weiterlesen
Don Giovanni hinter Gittern. Aber wer sitzt eigentlich im Käfig?
Emmanuelle Bastet gibt in Köln ihr deutsches Regiedebüt mit Wolfgang Amadeus Mozarts zweiter Da Ponte Oper und bleibt in ihrer Aussage blass. Aber musikalisch läuft unter François-Xavier Roth alles auf Hochtouren. (Von Sabine Weber) Don Giovanni hinter Gittern. Aber wer sitzt eigentlich im Käfig? weiterlesen
Schön gestorben ist die halbe Oper! Puccinis La Bohème im Kölner Staaten(Opern-)haus
Großartige Stimmung im Saal 2 des Staatenhauses! Die Kölner sind glücklich, dass es mit ihrer Spielzeit doch noch etwas wird. Das Gürzenich-Orchester durfte diesmal auch vor der Puppen-kleinen Bühne sichtbar spielen. Die wird in jedem Akt zweimal umgebaut. Das geschieht aber mit Überraschungseffekt, sodass das Publikum entzückt wie nach einem Zauberakt „Ah, Oh!“ ausruft. Die Sänger sind allesamt überzeugend. Mimi und Rudolfo als frisch Verliebte vielleicht etwas weniger, dafür um so mehr im Liebeskummer und Liebestod. (Von Sabine Weber) Schön gestorben ist die halbe Oper! Puccinis La Bohème im Kölner Staaten(Opern-)haus weiterlesen
Kunst oder Leben! Benvenuto Cellini von Hector Berlioz eröffnet am letzten Wochenende die diesjährige Spielzeit an der Kölner Oper. Und die Opernkunst hat in Köln eine neue Ausweichspielstätte. Das Staatenhaus!
„Kommt und applaudiert der neuen Oper!“ schmettert der Feierchor im Finale des ersten Aktes. Wie hätte dieses Zitat doch gut gepasst! Hätte die Premiere im fertig sanierten Opernhaus wie geplant stattfinden können. Und erst der von Berlioz beschworene Karneval als Gesellschaftszustand … Die Komödie wird in Köln aber mal wieder zur Tragödie. Kunst oder Leben! Benvenuto Cellini von Hector Berlioz eröffnet am letzten Wochenende die diesjährige Spielzeit an der Kölner Oper. Und die Opernkunst hat in Köln eine neue Ausweichspielstätte. Das Staatenhaus! weiterlesen
Das Ende ist der Anfang! Accatone von Pier Paolo Pasolini als Musiktheater in der spektakulären Kohlenmischhalle Zeche Lohberg zum Auftakt der Ruhrtriennale 2015
Wie ein riesiges umgedrehtes Boot mit Kiel zu oberst sieht die Halle aus. Geschätzte 300 Meter lang und 30 Meter hoch! Die Besucher ziehen wie Pilger zu ihr. Erst durch die backsteinerne Zentralwerkstatt. Dann über Schotterwege entlang von Bauzäunen, die Schutthaufen absperren. In denen steht ein 70 Meter hohes Fördergerüst wie ein einsamer Gigant. Bis 2005 transportierte der grün schimmernde Eisenturm mit seinen Radwinden die Kumpels in einen 1.200 Meter tiefen Schacht. Im Regen geht es weiter zur schwarzen Halle. Vorne ist sie sie offen. Vor der Öffnung liegt ein umgestürztes Motorrad. Das fällt kaum auf, denn sofort entdeckt man die riesige Tribüne im dunklen Hintergrund. Sitzt man in den ansteigenden Reihen, wird der Blick über die Steinwüste sofort wieder zurück zur Öffnung – in eben 500 Meter Tiefe – wie magisch gezogen. Ins Licht, ins Grün. Das ist Sehnsucht pur in einem spektakulären Blick. Und sie wird übermächtig in dem folgenden zweieinhalb Stunden Musiktheater. Das Licht am Ende des Hallentunnels! (Von Sabine Weber) Das Ende ist der Anfang! Accatone von Pier Paolo Pasolini als Musiktheater in der spektakulären Kohlenmischhalle Zeche Lohberg zum Auftakt der Ruhrtriennale 2015 weiterlesen
Liebe finden in Ruinen – Leben schenken im Kunstobjekt! Die Kölner Oper gibt Janačeks Tagebuch eines Verschollenen und Holsts Sãvitri im Kölner Kolumba Museum
Vis-à-vis der Kölner Oper befindet sich das Kolumba-Museum. Vom Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor errichtet liegt es hinter der ersten Häuserzeile auf der anderen Seite der Nord-Süd-Fahrt. Dort zu inszenieren ist eine ungemein mutige Idee. Aber eine schlüssige, wenn es die Sänger schaffen, sich so behutsam und schwindelfrei durch die Kunst zu bewegen. Und wenn eine Regisseurin wie Béatrice Lachaussée so bezugsreich mit den Räumen und dem, was darin gezeigt und ausgestellt wird, inszeniert! (Von Sabine Weber)
(30. Mai 2015, Kolumba-Museum, Köln) Für Leoš Janačeks Klavier-Oper Tagebuch eines Verschollenen klettert John Heuzenroeder Liebe finden in Ruinen – Leben schenken im Kunstobjekt! Die Kölner Oper gibt Janačeks Tagebuch eines Verschollenen und Holsts Sãvitri im Kölner Kolumba Museum weiterlesen