Archiv der Kategorie: Konzert

Die Isarphilharmonie: Ein glorioses Provisorium ist eingeweiht

Er war zu Recht stolz wie Bolle, als er das festliche gestimmte Publikum zum Eröffnungskonzert der neuen Isarphilharmonie in München begrüßte: Max Wagner, Chef des Kulturzentrum Gasteig und damit Bauherr dieses fantastischen, in anderthalb Jahren für nur 40 Millionen gebaute Ausweich-Quartiers für „sein“ Haus. Es beherbergt neben der Philharmonie auch Zentral- und Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, die Hochschule für Musik und Theater sowie die Münchner Volkshochschule. Alle werden im HP8, so genannt nach der Adresse Hans-Preißinger-Straße 8 in Sendling, für die vielen Jahre Unterschlupf finden, in denen der Gasteig mit seinem großen Konzertsaal radikal saniert und umgebaut wird. (Von Klaus Kalchschmid) Die Isarphilharmonie: Ein glorioses Provisorium ist eingeweiht weiterlesen

Romantische Walpurgisnacht mit Bruchs Violinkonzert und Schumanns Vierter. Janowski dirigiert das WSO

(Foto: Thomas Brill) „Klatschen Sie! Klatschen Sie!“ fordert ein Geiger des WDR Sinfonieorchesters auf, der durch den Künstlereingang in die Kölner Philharmonie hinein will. „Es ist so triste, wenn die Reaktion des Publikums fehle!“ Ich verspreche ihm, zu klatschen und werde schnell eines besseren belehrt. Das dürfe man nicht, sonst entstünde der Eindruck, Publikum wäre im Saal. Immerhin dürfen wir, nicht mehr als eine Handvoll Verantwortliche, darunter drei Journalisten, hinein. Sozusagen unsichtbar huschen wir durch die dunklen Philharmoniegänge in den gähnend leeren Saal, wo wir uns ganz rechts unsichtbar für die Kameras, die mitschneiden, in die Sessel drücken. (von Sabine Weber)
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„Sehet den Träumer!” Elam Rotem und sein Ensemble Profeti della Quinta kreieren Joseph und seine Brüder als frühbarockes Oratorium!

„Kopieren ist Kreieren“ steht oben auf dem Programmzettel. Der israelische Barockmusiker Elam Rotem, der in Basel studiert hat und auch lebt, hat die biblische Erzählung “Joseph und seine Brüder” als frühbarockes Oratorium neu kreiert. Er hat Stile und Genres des 16. und frühen 17. Jahrhunderts kopiert, so, als wäre er ein posthumer Komponistenkollege Claudio Monteverdis oder Emilio Cavalieris. Stile kopieren, um zu kreieren! Das ist eigentlich nichts neues. In diesem Falle aber doch spektakulär, weil die Kopien auf Stile verweisen, die vor über 400 Jahren mal angesagt waren. Die Aufführung dieser neuen Alten Musik hätte auch im März im Rahmen des Kölner Zentrum-für-Alte-Musik-Festivals stattfinden sollen. Das – abgekürzt ZAMUS – Festival wollte sich unter der Führung des künstlerischen Leiters Ira Givol neu präsentieren. Unter anderem auch Grenzgänge der historischen Aufführungspraxis – wie diese „Nach- oder Neukomposition“ zur Diskussion stellen und Fragen der historischen Aufführungspraxis wissenschaftlich in einem Symposium aufwerfen. Alles wurde abgesagt. Jetzt konnte Elam Rotems Josephslegende in der Lutherkirche in Köln aber endlich aufgeführt werden. Rechtzeitig vor dem neuen Lockdown, der schon an die Tür klopft. Auf 14 Musiker des Ensembles Profeti della Quinta kamen mal gerade 24 Zuhörer. Ein besonderes Erlebnis für die, die dabei sein konnten! (Von Sabine Weber) „Sehet den Träumer!” Elam Rotem und sein Ensemble Profeti della Quinta kreieren Joseph und seine Brüder als frühbarockes Oratorium! weiterlesen

Von Wien zur Wiesn: Kian Soltani und die Münchner Philharmoniker unter Krzystof Urbański spielen als Trostpflaster für das abgesagte Oktoberfest, das am Wochenende begonnen hätte, Friedrich Guldas freches Cellokonzert mit Begleitung einer Blaskapelle und Beethovens Erste

Nur 100 waren es beim fulminanten Debüt Klaus Mäkeläs mit den Münchner Philharmonikern im Juni, dann wurden 200 zugelassen und nun sind es gerade mal an die 500 Besucher in der 2500 Hörer fassenden Philharmonie am Gasteig in München. Fraglich, dass dieses für die Riesenräume der Staatsoper und eben der Philharmonie geltende „Pilotprojekt“ fortgesetzt wird. Denn auch München hat, wie viele bayerische Großstädte, die als kritisch angesehene Marke von 50 Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner bereits am Freitag gerissen. Was für ein schönes Zeichen konnten die Philharmoniker aber am vergangenen Wochenende, an dem das Oktoberfest begonnen hätte, in drei Konzerten mit Friedrich Guldas Cellokonzert setzen. Denn es ahmt im Finale eine bayerische Blaskapelle beim Oktoberfest richtig „kracherd“, wie man in Bayern sagt und damit täuschend echt nach.(Von Klaus Kalchschmid)
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Gürzenich-Orchester erhöht trotz oder wegen Corona die Schlagzahl im Saison-Finale!

Das Gürzenich-Orchester erhöht die Konzert-Schlagzahl. Es kümmert sich um seine Abonnenten nach der Corona-Öffnung. Sie mussten sich allerdings zwischen vier Kurz-Konzerten – ohne Pause – entscheiden. Über die letzten beiden, beziehungsweise das letzte der beiden hat klassikfavori berichtet.
Jetzt gab es wieder zwei unter der Leitung von François-Xavier Roth. Eines mit Bläser-Fokus und eines für Streicher! (Von Sabine Weber)

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Das WDR Sinfonieorchester meldet sich in der Kölner Philharmonie zurück! Und Chefdirigent Măcelaru wartet auf ein Wunder!

Gleich mit zwei Konzerten um 18 Uhr und 21 Uhr meldet sich das WDR Sinfonieorchester unter seinem Chefdirigenten Cristian Măcelaru zurück. Eigentlich hätte es ein Konzert mit der Chorfantasie op. 80 von Ludwig van Beethoven und das Klavierkonzert C-dur für Klavier und Orchester op. 39 mit einem Schlusschor werden sollen. Die zwei Konzerte um 18 und 21 Uhr füllten sich anders. Nicht groß besetzter Bombast ist das Gebot in Corona-Pandemie-Zeiten, sondern kleiner besetzte Werke. Repertoire, das im zumeist groß orchestrierten Konzertleben kaum zu finden ist. Für Cristian Măcelaru, seit 2019/20, also dieser Spielzeit, Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters, zählt jetzt vor allem die Chance, wieder Musik vor Publikum aufzuführen und Optimismus zu verbreiten, wie er in einem klassikfavori-Interview zwischen den beiden Konzerten erzählt. (Von Sabine Weber)

Das WDR Sinfonieorchester spielt wieder in der Kölner Philharmonie. Chefdirigent Cristian Macelaru ist optimistisch und hofft auf Wunder!
Das WDR Sinfonieorchester wieder in der Kölner Philharmonie vor Publikum! Foto: WDR

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KölnMusik eröffnet den Juni-Corona-Spielplan mit Anna Lucia Richter, Gerold Huber und zauberhafter Liedmelancholie!

Nach dem Testlauf mit dem Gürzenich-Orchester am 30. Mai durften dieses Mal 400 Zuhörer in die Kölner Philharmonie. Stimmungsvoll ausgeleuchtet bot sie den perfekten Rahmen für die Zauberwelten, die Anna Lucia Richter und ihr Liedbegleiter Gerold Huber heraufbeschworen. Drei Zauberwelten, um genau zu sein, und von einem zarten Schleier von Melancholie überzogen. Mit Liedern von Gustav Mahler, Hugo Wolff und Franz Schubert. (Von Sabine Weber)

Anna Lucia Richter und Gerold Huber beim ersten Liederabend in der Kölner Philharmonie seit Ausbruch der Corona-Pandemie
Nach 100 Tagen geschlossener Philharmonie: Anna Lucia Richter singt einen Liederabend in der Kölner Philharmonie. Gerold Huber begleitet am Klavier. Foto: Christian Palm

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Das Gürzenich-Orchester „first“ in der Kölner Philharmonie!

Wie schön, wieder in der Kölner Philharmonie zu sein! Und Gürzenich first! Nach dem Lockdown steht das erste Konzert dem städtischen Orchester in ihrer Konzertheimat irgendwie auch zu. Am 9. März hat sich das Gürzenich-Orchester das letzte Mal hier seinem Publikum präsentiert. 90 Tage später – eröffnet das Gürzenich sogar landesweit als erstes Orchester den Sinfoniebetrieb. (Siehe erstes Konzert in München nach Coronalockdown) Freilich in Kammerensemblebesetzung, vor nur 100 Zuschauern und unter Hygienebedingungen der besonderen Art. (Von Sabine Weber)
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Hörner aus der Maschinenwelt. Erstes Konzert nach Coronalockdown in der Bayerischen Staatsoper

(Foto mit den Munich Opera Horns von Wilfried Hösl) Es war ein in jeder Hinsicht bemerkenswerter Abend: Nach elf Wochen ohne Oper und Konzert in München gelang es ausgerechnet der Bayerischen Staatsoper noch vor irgendwelchen anderen Konzertveranstaltern mit ihren „Munich Opera Horns“ erstmals wieder Livemusik mit Publikum anzubieten. Der Ort dafür war außergewöhnlich: die Unterbühne des Nationaltheaters mit ihren futuristisch anmutenden gewaltigen Winden, Zügen und Hubmechanismen, von denen man sich kaum genau vorstellen kann, wie sie funktionieren. (Von Klaus Kalchschmid)
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