Alle Beiträge von Sabine Weber

Sanftmut und Melancholie. Kaori Uemura offenbart die Seele der Viola da gamba

ist der Mensch und bedeutet in Melancholie versunken. In der japanisch-chinesischen Kanji-Kaligraphie zusammengesetzt (wie das englische “You” ausgesprochen) bedeuten sie Milde und Sanftmut oder Freundlichkeit.ist also ein ästhetisches und ein beseeltes Zeichen zugleich. Und ist das Markenzeichen von Kaori Uemuras erster solistisch eingespielter CD. Sie erscheint Anfang Februar beim Label RAMÉE. Und sie ist mit derart seelenvoll gespielter Musik gefüllt, dass frau – selbst Gambistin – darnieder knien möchte. Für das Verständnis der großartigen Gambenmusik eines Tobias Hume, Vater und Sohn Sainte-Colombe, Marin Marais, Carl Friedrich Abel oder Georg Philipp Telemann ist keine Kaligraphie von Nöten. Aber das Zeichen bringt doch zum Ausdruck, was den Charakter oder den Seelenklang der Viola da gamba ausmacht. Jedenfalls, wenn man so spielt wie Kaori Uemura. Ein Hauch Melancholie ist natürlich mit im Spiel. (Von Sabine Weber)

Beim Label RAMÉE (Outhere-Music) aufgenommen. Erscheint Anfang Februar

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Peter Maxwell Davies Monodram „Eight Songs for a Mad King” ein Wahnsinn, der mit Holger Falk unter die Haut geht!

Gestern, Montag, den 11. Januar 2021, fegt der Wahnsinn eine halbe Stunde lang über die Bühne der Bayerischen Staatsoper. Denn Bariton Holger Falk leiht Peter Maxwell Davies’ Mad King Körper und Stimme. Falk ist ein Spezialist für Monodrame in der Neuen Musik! Und vielleicht hat Maxwell Davies die einzig wirklich wahnsinnige Musik vertont. In der kostenlosen Online-Premiere fangen die Kameras auch die sechs Musiker aus dem Bayerischen Staatsorchester unter der Leitung von Olivier Tardy immer wieder aus besonderen Perspektiven ein. Alles ist Wahnsinn, sogar Ärzte mit Mundschutz! Die szenische Einrichtung von Andreas Weirich fokussiert jedenfalls ein beklemmendes Spiel, das den Mad King in die Enge treibt, im eigentlich gähnend leeren riesigen Opernhaus! Ab 13. Januar, also morgen, ist das “Montagsstück IX” der Münchener Oper on demand verfügbar. Klaus Kalchschmid unterhält sich mit Sabine Weber im aktuellen Podcast favori. Die Oper der Woche über das Stück, den Abend, und verrät am Ende auch noch, warum München auf Simon Rattle derzeit große Hoffnung setzt! Peter Maxwell Davies Monodram „Eight Songs for a Mad King” ein Wahnsinn, der mit Holger Falk unter die Haut geht! weiterlesen

Ein überdrehtes Genie und seine eine Symphonie! Das Gürzenich Orchester Köln hat die Symphonie in E-dur von hans Rott aufgenommen!

Abgelehnt, wütend, dann wahnsinnig geworden. Mit 26 Jahren tot. Der österreichische Komponist Hans Rott, ein Zeitgenosse Gustav Mahlers, ist ein tragischer Fall. Das Gürzenich-Orchester in Köln hat sich für das Label CAPRICCIO seiner einzigen Symphonie in E-dur angenommen und gewaltigen Klängen, die zwischen Meistersinger-Festwiese, Parsifal-Entrückung und derbem Ländlertanz chargierend sich zu einer Riesenschlange formen. Das Gürzenich-Orchester zaubert und entfesselt, was es zu entfesseln vermag. Letztes Jahr ist eine erste Hans-Rott-CD vorausgegangen mit Orchestervorspielen und -Suitensätzen. (Von Sabine Weber) Ein überdrehtes Genie und seine eine Symphonie! Das Gürzenich Orchester Köln hat die Symphonie in E-dur von hans Rott aufgenommen! weiterlesen

Was nachklingt! …

Die Mailfächer und auch die Briefkästen sind gefüllt mit zugesandten und zugewandten Grüßen und Wünschen. Nach dem Jahreswechsel soll es doch besser werden! Auch wenn etwas hängen bleibt vom „alten“ Jahr oder nachklingt! Es gibt auch einen kleinen Stapel, der zu denken gibt und zu wünschen übrig lässt. Und dies zuerst. (Von Sabine Weber)

Die verstörend aufgequollen mediale Igor-Levit-Kontroverse in der SZ Mitte Oktober 2020. Sechs Zeitungseiten zum Stichwort: Igor Levit ist müde


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Es wird wieder heller!

Ist doch klar, woran ich sofort denken muss, als ich dieses Leuchtmittel im Himmel eines Opernfoyers entdecke?

Im zweiten Moment kommen mir die Weihnachtsbasteleien meiner Mutter in den 1970ern in den Sinn. Der Strohstern ist „out“. Stattdessen hält sie eine Styroporkugel in der Hand, Silberblättchen, dazu durchsichtigen Plastikröhrchen und Perlchen werden auf Nägelchen aufgesteckt. Fertig ist die herrlich hypermodern glitzernde Weihnachtskugel! Das Modell gibt es längst nicht mehr. Oder doch? Kein Exemplar hat sich bei uns jedenfalls erhalten. Wandelbar sind die Zeiten. Und das ist auch gut. Ab morgen wird es wieder heller! Und das Kunstlicht weniger wichtig. Nicht die Kunst, die Oper, das Konzert und die Künstler, alles, was Klassikfavori weiterhin fokussiert. Unser Archiv hat sich seit wir 2014 an den Start gingen schon ziemlich gefüllt. Schauen Sie nach!
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein harmonisches Fest und einen gesunden Start ins Neue Jahr!
Und bleiben Sie uns gewogen!
Ihre
Sabine Weber

(Das Bild habe ich im Bonner Theater aufgenommen)

Beethrifft: Shybayeva nimmt Beethovens Klavierkonzerte ohne Orchester mit Streichquintett auf


Das 3. und 4. Klavierkonzert sind 2019 erschienen. Jetzt ist die zweite Beethoven-CD von Hanna Shybayeva mit dem 1. Klavierkonzert beim Label Naxos herausgekommen. Die Pianistin Shybayeva hat alle Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens auf dem Schirm. Am Flügel! Aber nicht vor Orchester. Shybayeva lässt sich von einem Streichquintett begleiten. Die Bearbeitungen von Vinzenz Lachner sind historisch und offenbaren eine neue Sichtweise auf die Bedeutung der Orchesterfaktur im Verhältnis zum Solopart des Klaviers. Wie die Aufnahme von Pianistin Sophie-Mayuko Vetter hat Shybayevas Beitrag fürs Beethoven-Jahr jedenfalls einen Kick. Sie hat auch ihren eigenen Kopf. Im folgendem Interview lernen Sie Hanna Shybayeva kennen. Zufälligerweise habe ich sie beim Abhören ihrer ersten Aufnahmesession von Beethoven 3 und 4 in Köln getroffen. Das war im Juni letztes Jahr. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Beethrifft: Shybayeva nimmt Beethovens Klavierkonzerte ohne Orchester mit Streichquintett auf weiterlesen

Winterreise(n)! Rezitiert zu atmosphärischen Improvisationen von Laute und Saxophon. Und im Schubert-Original von einem jungen Klavierlied-Duo, das sich auf dem Cover in Pose bringt

Winterreise(n)! Rezitiert zu atmosphärischen Improvisationen von Laute und Saxophon. Und im Schubert-Original von einem jungen Klavierlied-Duo, das sich auf dem Cover in Pose bringt weiterlesen

Favori aktuell: Die Züricher Premiere von Verdis „Boccanegra“ mit Gerhaher ist ab sofort auf Arte Concert als kostenloser VoD

(Foto: Monika Ritterhaus) Vor 50 Leuten hat die  Premiere von Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“ am Züricher Opernhaus stattfinden dürfen. Jetzt ist sie auf ARTE Concert bis zum 5. März 2021 als kostenloses Video on Demand verfügbar. Christian Gerhaher ist in der Titelrolle zu erleben. Inszeniert hat Andreas Homoki. Die musikaische Leitung hat Fabio Luisi in Händen. Und im Pausenbeitrag gibt es Einblicke in Corona-konforme neue technische Übertragungs-Errungenschaften, die schon beim Godunowv, der letzten Züricher Opernpremiere getestet wurden.

Zum Boccanegra-Stream

Favori aktuell: Das Nationaltheater Mannheim zeigt Hänsel und Gretel als TV-Premiere am 12.12.2020

Foto: Hans Jörg Michel

Die ursprünglich für Anfang November am Nationaltheater Mannheim geplante Premiere von Engelbert Humperdincks beliebter Märchenoper „Hänsel und Gretel“ als vierte White-Wall-Oper der Spielzeit 2020/21 konnte nicht stattfinden. Stattdessen feiert die Neuinszenierung der jungen Regisseurin Victoria Stevens nun am dritten Adventswochenende TV-Premiere im Rhein-Neckar-Fernsehen. Die Aufzeichnung wird dort zwei Mal ausgestrahlt – und zwar am Samstag, den 12. Dezember um 16.00 Uhr und am Sonntag, den 13. Dezember um 14.00 Uhr.
Zusätzlich wird die Inszenierung ab Samstag, den 19. Dezember, 15.00 Uhr bis zum 6. Januar auf der NTM-Website als Stream abrufbar sein. Favori aktuell: Das Nationaltheater Mannheim zeigt Hänsel und Gretel als TV-Premiere am 12.12.2020 weiterlesen

„Die Tote Stadt“ von Korngold in der Regie von Tatjana Gürbaca mit digitalen Störungen und Ausfällen beim Streaming!

Auf den Tag genau 100 Jahre nach der Uraufführung feiert eine Neuinszenierung von „Die Tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold in Köln Premiere. Die zweite Premiere in dieser Woche nach „Written on Skin”, die es nur online geben konnte. Verantwortlich zeichnet in dieser die mehrfach ausgezeichnete Regisseurin Tatjana Gürbaca. Ein hochkarätiges Ensemble ist auch angetreten! Mit Aušrine Stundyte, der Elektra der diesjährigen Salzburger Festspiele, und Heldentenor Burkhard Fritz in den Hauptrollen. „Die Tote Stadt“ von Wolfgang Korngold sollte das Streaming-Erlebnis der Oper Köln werden! Lag es an der bereits häufiger monierten und berüchtigten Datenreduzierung des Netzanbieters Telekom? Oder waren es doch die technischen Problem der Oper Köln? (Von Sabine Weber) „Die Tote Stadt“ von Korngold in der Regie von Tatjana Gürbaca mit digitalen Störungen und Ausfällen beim Streaming! weiterlesen