Alle Beiträge von Sabine Weber

Norbert Rodenkirchen: Knochenflöte trifft auf Sinusschwärme

Knochenflöte trifft auf Sinusschwärme

Norbert Rodenkirchen ist Flötist, Arrangeur und Komponist und gern unterwegs, um auf nicht alltäglichen Wegen Klänge aufzuspüren. Nachdem ihm ein Flötenbauer eine archaische Knochenflöte gebaut hat, hat er sich die Spielmöglichkeiten darauf natürlich selbst erarbeitet. Warum er sich mit der Knochenflöte aktuell ins Neandertal zur Fundstelle unseres Urahnen aufgemacht hat, und davon inspiriert Klänge synthetisiert“ hat, erfahren Sie in diesem Podcast favori. Und bekommen auch ein paar Klangeindrücke aus dem „Amphitheater Neandertal“.

Norbert Rodenkirchen. Foto: Heiko Specht

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Mit Körper, Seele und Klang im Raum! Holger Maik Mertin bespielt Sankt Gertrud in Köln

Mit Körper, Seele und Klang im Raum! Holger Maik Mertin bespielt Sankt Gertrud in Köln

Es gibt Musiker, die in kein Raster passen, weil sie die Raster, sprich Konventionen fliehen. Sie wollen beispielsweise keine herkömmlichen Konzerte gegen Eintritt, mit gesetzter Länge, als Solist vor ruhig sitzendem Publikum geben. Holger Maik Mertin ist ein solcher Musiker, in Olpe geboren, inzwischen auf der Welt zuhause, wo er Räume bespielt, in Museen (siehe das Titelbild vor dem Rautenstrauch-Jost Museum in Köln), in Kirchen, dazu reist er in Städte wie Istanbul, demnächst nach Pristina in den Kosovo. Wie und warum er das macht, das erzählt er im folgenden podcast favori „Musiker unter dem Radar“, für das er exklusiv auch einen speziellen Kirchenraum bespielt hat. Mit Körper, Seele und Klang hat Holger Maik Mertin Sankt Gertrud in Köln bespielt. (Von Sabine Weber)

Deckenausschnitt von Sankt Gertud in Köln. Foto: Holger Maik Mertin

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Gounods “Faust” mit EKG-Befund und gesprochenen Dialogen

Im Saal 1 im Staatenhaus bilden langgezogene schwarze Ellipsen als Rahmen hintereinander gebaut die Bühne.  Ein magischer Raum mit Tiefe. Vorne sitzt das Gürzenich-Orchester. Wann eine solche Großbesetzung zuletzt zu erleben war, können wir kaum noch erinnern: großer Streicherapparat, doppeltes Holz, vier Harfen, gewaltiges Blech, eine zwei-manualige Orgel mit Fußpedalen, eine oftmals wirbelnde Pauke, auch das für die französischen Revolutionsorchester erfundene schaurige Riesen-Tam-Tam hat nicht gefehlt. Links im Raumhintergrund versteckt bis hinter die Tribünenränge der Chor. Eine opulente Premiere also, die mit der frühen Faust-Fassung, also gesprochenen Dialogen (siehe das Interview mit Dramaturgin Birgit Meyer), auch in neue Dimensionen vorstößt! Und François-Xavier Roth spricht für den Teufel, während er mit seinem dunkelgrünen Faber-Castell-Bleistift Orchestermassen und Bühnengeschehen unter Obacht hält! (Von Sabine Weber) Gounods “Faust” mit EKG-Befund und gesprochenen Dialogen weiterlesen

Eine Frage der Fassungen! Zur Premiere von Charles Gounods „Faust“– klassikfavori im Gespräch mit der Dramaturgin Birgit Meyer

(05.06.2021, Kölner Oper) Die aktuelle Produktion findet heute im Staatenhaus sogar vor Publikum statt! Eine Deutsche Erstaufführung wurde angekündigt. Kurz vor der Premiere konnte ich Birgit Meyer treffen und die Kölner Intendantin über Ihre Arbeit als Dramaturgin befragen.

Birgit Meyer, Intendantin der Oper Köln und Dramaturgin dieser Produktion. Foto: Teresa Rothwangl
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Roland Schwab inszeniert den “Bajazzo” als düster-schwarze Tragikomödie für Essen

(Titelfoto: Matthias Jung) Das Abonnements-Publikum haben wir in Essen doch immer eher als reserviert erlebt. Nach der kurzfristig freigegebenen Premiere am Aalto-Theater stehende Ovationen! Ruggiero Leoncavallos „I Pagliacci“ – „Der Bajazzo“ – ist ja auch ein Publikumsstück. Mit herrlich eingängiger Musik. Und der berühmtesten Tenor-Arie aller Zeiten. Angeblich ist das die erste Arie, die je auf Schallplatte gebannt wurde. „Ridi Pagliacci – Lache Pagliacci“! Zu Lachen gibt es allerdings wenig. Regisseur Roland Schwab taucht die zwei Akte von etwas über 70 Minuten Länge in bitter-düsteres Schwarz und inszeniert mehr Tragik als Komödie, die auf einer Bühne auf der Bühne stattfindet. Bajazzo liegt von vornherein in Ketten, an denen sein Gegenspieler Tonio zerrt. (Von Sabine Weber) Roland Schwab inszeniert den “Bajazzo” als düster-schwarze Tragikomödie für Essen weiterlesen

Eötvos dirigiert erstmals das Gürzenich-Orchester. Isabelle Faust ist die Solistin in seinem Violinkonzert „Alhambra“

(Titelfoto: Holger Talinski. Peter Eötvös vor dem Gürzenich-Orchester. ) Ein dirigierender Komponist und eine Star-Solistin locken ins erste Philharmoniekonzert nach dem dritten Lockdown. François-Xavier Roth, GMD des Gürzenich Orchesters, ist eigentlich in der Interimsoper im Staatenhaus mit Gounods „Faust“, diesen Samstag ist Premiere, vollauf beschäftigt. Doch da fliegt der Chef léger in Jeans und T-Shirt auch schon aufs Podium vor die Musiker, hebt begeisternd die Arme, juvénile bauchfrei, und ruft in den Saal: „Sehr Herzlich Willkommen!“ Dieser Mensch bebt vor Begeisterung für Eötvös, den er als Jugendlicher in Paris vor dem Ensemble Contemporain erlebt hat, wie er erzählt. Applaus vom Abstandspublikum, das sich in der ganzen Philharmonie streut. Die Freude ist allseits zu verspüren. Hier sein zu dürfen, und Peter Eötvös und Isabelle Faust zu erleben, die zuerst Eötvös‘ drittes Violinkonzert  spielen wird. (Von Sabine Weber)
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Reimanns “Lear” mit phonstarkem Heidegewitter in München! Und Live-Publikum dabei

Die Titelfigur seiner dritten Oper, Lear, komponiert der Berliner Komponist Aribert Reimann Dietrich Fischer-Dieskau auf den Leib. Das Libretto zu diesem “tief pessimistischen Drama von Undank, Wahn und Machtgier von Menschen” (Kurzt Honolka in seiner Uraufführungskritik) legte Claus H. Henneberg vor. Die Vorlage ist William Shakespeares “King Lear”. Den König lassen Henneberg und Reimann im Titel weg. Reimann vertont mit “subtiler Brutalität” (Claus H. Henneberg), legt allerdings gewaltig statische vierteltönig aufgefächerte Klangflächen an, arbeitet mit Blechattacken oder heftigen Orchesterexplosionen aber auch mit beklemmenden Streicherunisoni und einer herzzerreißenden Altflöten-Kantilene. Im Auftrag der Bayerischen Staatsoper (Intendant August Everding) komponiert, geht “Lear” am 9. Juli 1978 erstmals über die Staatsopern-Bühne. Am 23. Mai 2021 hat “Lear” eine Neuproduktion am Ort der Uraufführung erfahren. Klaus Kalchschmid und Sabine Weber kamen für das podcast favori. Die Oper der Woche in die zweiten Aufführung hinein!
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Weiße Rose gegen Wolfschattenriss! Udo Zimmermanns Kammeroper über die Geschwister Scholl als Operanimé in Hamburg

Die Weiße Rose ist das Symbol einer Widerstandsgruppe während des Zweiten Weltkriegs gewesen. 1968 hat der Komponist Udo Zimmermann den Geschwistern Hans und Sophie Scholl unter dem Titel “Weiße Rose” eine biografisch angelegte große Oper gewidmet und damit an den Mut zweier junger Studenten erinnert, die ihr Leben aufgaben, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. 1986 widmet sich Zimmermann noch einmal den Geschwistern Scholl. In einer Kammeroper für zwei Solisten und 15 Instrumentalisten, die für Hamburg entsteht und an der Hamburgischen Staatsoper dieses Jahr zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl in einer Neuproduktion als Film produziert worden ist. Am 9. Mai, dem Geburtstag von Sophie Scholl, hat die Erstausstrahlung stattgefunden. Die Produktion ist in der Arte Concert Mediathek noch bis Anfang August aufzurufen. Opernexperte Klaus Kalchschmid erklärt in diesem podcast favori „Die Oper der Woche“, dass das neue Genre der „Operanimé“ durchaus erlebenswert ist, auch wenn es am Ende übers Ziel hinausschießt.
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Ein Wagnerring in vier Teilen für Kinder. Die Kinderoper in Köln hat ein besonderes Projekt abgeschlossen!

Ein weiteres neues Podcast favori beschäftigt sich mit Opernhäusern und Künstler*innen. Es sollen, vielleicht sogar durch Einschränkungen hervorgerufene, neue Ansätze und Wege vorgestellt werden. Unser erstes Projekt fokussiert die Kinderoper in Köln. Auch wenn dieser „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner nicht durch Einschränkungen angestoßen wurde. Es ist aber eines der anspruchsvollste Projekte, die die Kölner Kinderoper je in Angriff genommen hat. Mit der „Götterdämmerung“ am 25. April ist es in einer Online-Premiere abgeschlossen worden. Und weil die Kölner Kinderoper im nächsten Jahr unter anderem mit einer kompakten Wiederaufnahme dieses Rings ein großes Jubiläum, ihr 25 jähriges Bestehen, feiert, fragen wir nach, was es mit diesem Ring auf sich hat. Ob er wirklich nur für Kinder interessant ist, das erfahren Sie im „Opernprojekt der Woche“ in einem Gespräch, das Sabine Weber mit der Regisseurin Brigitta Gillesen am 7. Mai geführt hat. Ein Wagnerring in vier Teilen für Kinder. Die Kinderoper in Köln hat ein besonderes Projekt abgeschlossen! weiterlesen

Neues Podcast favori: “Pirouetten” mit Flötist Rainer Berger

Neues Podcast favori: “Pirouetten” mit Flötist Rainer Berger

Wenn das Routinerad still steht, sind Musiker*innen nicht automatisch ausgebremst und schon gar nicht ratlos. Im Gegenteil. Sie besinnen sich auf das, was sie immer schon realisieren wollten, nur aus Zeitgründen nie dazu kamen. Jetzt gibt es Zeit und Inititiativen starten. An welchen Projekten arbeiten Musiker*innen ‘von nebenan‘. Das fragt die neue Podcast favori-Serie „Musiker unter dem Radar“ von Sabine Weber. Heute geht es um Flötenklänge!
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