Héroïnes – Drei Kurzopern des 20. Jh.s eröffnen die Saison in Nancy. Und starke Frauen haben das Sagen!

„Erinnere dich frau, du bist der Fels, auf den ich meine Kirche baue…“ Der britische Regisseur Anthony Almeida ersetzt im Demi-Choeur und im Schlusschor der „Danse des Morts“ (1940) von Arthur Honegger das original biblische „homme“ mit „femme“. Im aktuellen Nancy-Triptychon „Héroïnes“ – Heldinnen – ist das nur folgerichtig! Denn sowohl in Hindemiths Sancta Susanna (1922), als auch in Bartóks „Blaubart“ (1911) stehen starke Frauen im Fokus. Honeggers Chororatorium mit drei Solisten und einer Sprecherrolle, hier natürlich weiblich besetzt, ist eine Repertoire-Entdeckung und beschließt den fulminanten Nachmittag. Sowohl Rosie Aldridge als Judith – Joshua Bloom ist als Blaubart ihr Bariton-Gegenüber auf Augenhöhe – wie auch Anaïk Morel als Sancta Susanna sind Idealbesetzungen. Eine weitere Heldin steht im Graben. Was den Klang des Orchesters unter Sora Elisabeth Lee angeht, bleibt nichts zu wünschen übrig. (Von Sabine Weber) Héroïnes – Drei Kurzopern des 20. Jh.s eröffnen die Saison in Nancy. Und starke Frauen haben das Sagen! weiterlesen

Haydns „Schöpfung“ und Strauss’ „Elektra“. Mit einer Doppelpremiere eröffnet die Kölner Opernsaison

Gegensätzlicher geht es nicht! In der ersten Premiere wird die Entstehung einer neuen Welt mit Erzengeln im Dress mit Zirkusdirektor-Anmutung, einer pantomimisch darstellenden Tanzgruppe und gigantischer Bild-Licht-Kostümshow (Chor) gefeiert (Regie: Melly Still). Am nächsten Premierenabend steuert Elektra im dunkel-nebligen Säulenwald unter gleißenden Neonröhren zielgerichtet auf das blutiges Finale zu. Der Klassiker Joseph Haydn – großartig dirigiert von Marc Minkowski! – und Bürgerschreck Richard Strauss – der GMD aus Ulm, Felix Bender, schlägt sich mehr als wacker – werfen ja auch die Orchestermaschinerie – bewunderungswürdig mal wieder das Gürzenich-Orchester in seiner Bandbreite – völlig unterschiedlich an. Kindlich-bunt verspieltes Lob auf unsere Welt trifft in Köln am zweiten Premierentag auf die meisterhafte Personenregie von Roland Schwab, die streng wahnhaft und auf menschliche Konfrontation setzt. (Von Sabine Weber) Haydns „Schöpfung“ und Strauss’ „Elektra“. Mit einer Doppelpremiere eröffnet die Kölner Opernsaison weiterlesen

Nachtrag zu den Alten Tagen in Knechtsteden. Edzard Burchards erklärt neue Wege

Edzard Burchards. Foto: Thomas Kost

Kurz vor dem Abschlusskonzert des diesejährigen Festivals Tage Alter Musik Knechtsteden hatten wir einige Minuten in der Klosterbibliothek für Fragen zum neuen Weg der Rheinischen Kantorei und dem Ensemble Kleines Konzert. Eine Ergänzung zu dieser Konzertkritik. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Nachtrag zu den Alten Tagen in Knechtsteden. Edzard Burchards erklärt neue Wege weiterlesen

Haßprediger in Düsseldorf an den Schandpfahl! Regisseurin Lanzino erzählt „Nabucco“ mit Witz, ohne Ernsthaftigkeit Preis zu geben

Und es klingt! Obwohl die zweite Vorstellung der Eröffnungsproduktion die neue Kapellmeisterin Katharina Müllner nachdirigiert. Der frisch amtierende GMD Vitali Alekseenok dirigierte die Premiere. An der Oper am Rhein wird eben gefördert. Die designierte Chefdirigentin des WDR Sinfonieorchesters, Marie Jacquot, ist hier groß gemacht worden. Regisseurin Ilaria Lanzino war hier Spielleiterin, als sie 2020 mit dem 1. Platz des Europäischen Opernregie-Preises ausgezeichnet wurde. Jetzt beweist sie, wie Verdis Schlachtross „Nabucco“ mit Witz und genauem Fingerzeig unterhaltsam und so aktuell wie kaum sein kann. (Von Sabine Weber) Haßprediger in Düsseldorf an den Schandpfahl! Regisseurin Lanzino erzählt „Nabucco“ mit Witz, ohne Ernsthaftigkeit Preis zu geben weiterlesen